Die Chirurgen durchtrennten funktionsfähige Nervenstränge oberhalb der Verletzungsstelle und legten sie in Richtung der Arme und Hände um. Die Operateure gaben dabei lediglich die Richtung vor, die Nervenfasern wuchsen danach selbsttätig zu den Muskeln im Arm und in den Händen - dies dauerte allerdings viele Monate. Bei den Patienten kehrten dann - begleitet von intensiven Rehabilitationsmaßnahmen, bei denen sie Bewegungen neu erlernen mussten - einzelne Fähigkeiten nach und nach zurück: Essen, Trinken, Zähneputzen, Schreiben, die Bedienung des Rollstuhls.
Operation spätestens 18 Monate nach Verletzung
In mehreren Fällen transplantierten die Chirurgen neben den Nervensträngen auch Sehnen, um den Patienten stärkere Bewegungen beziehungsweise Griffe zu ermöglichen. Erfolgversprechend ist die Operation bei Betroffenen, deren Rückenmark oberhalb des sechsten Wirbels unversehrt ist - und sie sollte im Idealfall sechs bis zwölf, spätestens aber 18 Monate nach der Verletzung durchgeführt werden. Das in Australien erprobte Verfahren ist relativ kurzfristig einsetzbar und bietet den Patienten die Chance auf die besonders wichtige Bewegungsverbesserung in Armen und Händen; Ansätze wie Neuroprothesen oder Stammzelltherapien bleiben dennoch wichtige Zukunftsoptionen.