Archiv

Rachmaninows Corelli-Variationen
Versonnen bis vertrackt

"Da war kein falscher Akkord in der linken Hand", stellt Michael Korstick im Gespräch über eine von Rachmaninows Corelli-Variationen klar. In seinem letzten Werk für Klavier solo experimentierte der Komponist mit ungewohnten Harmonien und stellt Pianisten vor interpretatorische Herausforderungen.

Am Mikrofon: Christoph Schmitz |
    Der Pianist Michael Korstick und der Moderator Christoph Schmitz sitzen am Flügel im Deutschlandfunk Kammermusiksaal.
    Der Pianist Michael Korstick im Musikgespräch mit Moderator Christoph Schmitz auf Rachmaninoffs Spuren (Deutschlandfunk / Ronja Wester)
    Sergej Rachmaninow schwankte bei seinen Variation über ein Thema von Corelli zwischen harmonischer Unbestimmtheit und neuartigen Modulationen sowie typischen Merkmalen seiner Musiksprache. Er nutzte das Werk 1931 als Experimentierfeld für stilistische Änderungen, quasi als Generalprobe für seine spätere Rhapsodie über ein Thema von Paganini für Klavier und Orchester. Trotz knochiger Harmonien und vertrackter Akkordfolgen strotzen die Variationen vor pianistischer Raffinesse.
    20 Variationen schrieb Rachmaninow über das berühmte Corelli-Thema "La Follia", das ihm der Geiger Fritz Kreisler zeigte. Heute wissen wir, dass es das Thema schon lange vor Corelli gab.
    Variationenverzicht möglich
    Auf bis zu drei Variationen könnte man verzichten, empfahl Rachmaninow - er selbst wählte jeweils andere aus, die er im Konzert wegließ. Der Pianist Michael Korstick diskutiert mit Christoph Schmitz über die Notwendigkeit der 13. Variation und erzählt, zu welcher mysteriösen Stelle er den Komponisten gerne befragen würde.
    Die Aufnahme entstand im Rahmen einer CD-Produktion mit dem Label Oehms Classics im Deutschlandfunk Kammermusiksaal in Köln.