Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt und die Bundeswehr machen sich nun ein besseres Bild von den Objekten im All. Auf dem Standortübungsplatz Schmidtenhöhe bei Koblenz steht die hochmoderne Radaranlage GESTRA.
Das ist die englische Abkürzung für Deutsches Experimentelles Weltraumüberwachungs- und Verfolgungsradar. Mit mehr als 250 Kilowatt Leistung sendet die Anlage Radarpulse aus, die von Objekten in 300 bis 3000 Kilometern Höhe reflektiert werden. Es geht vor allem darum, genau zu sehen, was in den Umlaufbahnen unterwegs ist. Kollisionswarnungen sind mittlerweile fast an der Tagesordnung und immer wieder müssen die Satelliten des DLR oder der Bundeswehr Schrottteilen ausweichen.
In wenigen Jahren könnte sich die Anzahl der Satelliten im All auf über 40.000 mehr als verzehnfacht haben – dann drohen reihenweise Crashs im erdnahen Weltraum.
Das E in GESTRA steht für experimentell. Denn das Radar erprobt ganz neue Technik: Es scannt geradezu die Umlaufbahn und kann zeitgleich einzelne Objekte für wenige Minuten gezielt verfolgen. GESTRA zeigt, wo im Weltraum welche Gefahren drohen – und wann und wie Raumfahrtagenturen und Unternehmen reagieren müssen, um ihre Satelliten vor einer Kollision zu schützen.