1400 Sportwissenschaftler aus 60 Ländern sind vom 24. bis 28. Juli in Köln, um sich über die neuesten Entwicklungen ihres Gebietes auszutauschen. Klaus Schüle von der gastgebenden Sporthochschule befasst sich seit langem mit dem Thema Sport und Krebs: "Man konnte nachweisen, dass sich bei Frauen, die regelmäßig Sport getrieben haben, das Immunsystem stark verbessert hat und dass die Zahl der Killerzellen angestiegen ist, die die Metastasen letztlich zurückhalten sollen." Schüle glaubt, dass Krebspatienten nicht nur in der Nachsorge von Sport profitieren können, auch während der Chemo- oder Strahlentherapie kann leichtes Training die Behandlung unterstützen. Das bestätigen Ergebnisse einer ersten Pilotstudie. Dabei sollten Patienten, die sich mit einer aggressiven Chemotherapie in einer Isolierstation auf eine Knochenmarkstransplantation vorbereiteten, täglich auf einem Ergometer Rad fahren. Die zumutbare Belastung sei anhand der Blutwerte kontrolliert und angepasst worden, so Schüle.
Das leichte Training auf dem Ergometer verhinderte unter anderem den Muskelabbau. Patienten, die auf einer Isolierstation durch die Chemotherapie müssen, verlieren normalerweise deutlich an Gewicht. Durch das Radfahren gewinnen sie hingegen an psychischer und physischer Stärke, berichtet Schüle: "Der erste Pilotversuch war sehr Erfolg versprechend. Früher waren wir der Meinung, dass wir mit körperlichen Aktivitäten erst etwa sechs Monate nach Beendigung der Chemo- oder Strahlentherapie starten könnten, weil das Immunsystem zu schwach sei. Inzwischen ist man doch der Auffassung, dass man mit leichten Übungen schon früher anfangen sollte." Klaus Schüle wäre schon froh, wenn sich das leichte Training wenigstens in der Krebsnachsorge durchsetzen könnte: Derzeit gibt es gerade mal 500 Krebssportgruppen in Deutschland, im Vergleich zu rund 5000 Herz-Kreislauf-Gruppen. Hier könnte vielleicht das Beispiel Lance Armstrong für ein Umdenken sorgen.
[Quelle: Kristin Raabe]
Das leichte Training auf dem Ergometer verhinderte unter anderem den Muskelabbau. Patienten, die auf einer Isolierstation durch die Chemotherapie müssen, verlieren normalerweise deutlich an Gewicht. Durch das Radfahren gewinnen sie hingegen an psychischer und physischer Stärke, berichtet Schüle: "Der erste Pilotversuch war sehr Erfolg versprechend. Früher waren wir der Meinung, dass wir mit körperlichen Aktivitäten erst etwa sechs Monate nach Beendigung der Chemo- oder Strahlentherapie starten könnten, weil das Immunsystem zu schwach sei. Inzwischen ist man doch der Auffassung, dass man mit leichten Übungen schon früher anfangen sollte." Klaus Schüle wäre schon froh, wenn sich das leichte Training wenigstens in der Krebsnachsorge durchsetzen könnte: Derzeit gibt es gerade mal 500 Krebssportgruppen in Deutschland, im Vergleich zu rund 5000 Herz-Kreislauf-Gruppen. Hier könnte vielleicht das Beispiel Lance Armstrong für ein Umdenken sorgen.
[Quelle: Kristin Raabe]