"Seit das Quäkertum gegründet wurde, war eines seiner Grundsätze die Gleichberechtigung der Geschlechter. Das war kein Thema für eine Diskussion. Man wusste einfach, dass es viele Dinge gab, in denen die Welt keine Fortschritte machte. Und das war eine Sache, in der sie irgendwann einmal Fortschritte machen musste."
Die Welt machte diese Fortschritte - und zu verdanken sind sie vor allem der US-amerikanischen Frauenrechtlerin Alice Paul. Zusammen mit ihrer engen Verbündeten Lucy Burns und anderen Frauen kämpfte sie Anfang des 20. Jahrhunderts erfolgreich für das amerikanische Frauenwahlrecht. Durch ihr Engagement wurde 1920 der 19. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten eingeführt. Er berechtigte nun alle Frauen in Amerika zur Wahl.
Ein bahnbrechender Erfolg, den sie sich jahrelang hart erarbeiten musste. Die ersten Berührungspunkte mit der Frauenwahlrechtsbewegung hatte Alice Paul während ihres Studiums in Birmingham. Dort lernte sie Christabel, die älteste Tochter der britischen Wahlrechtskämpferin Emmeline Pankhurst, kennen und trat der Organisation Women's Social and Political Union bei.
"Ich erinnere mich noch an meine Vorfreude, als ich einen Brief von der Organisation erhielt, ein wundervoller Brief, der mich in ihren Reihen willkommen hieß. Ich war einfach nur so extrem glücklich, nun wirklich ein Teil von ihr zu sein."
Von der schüchternen Tochter einer wohlhabenden Quäkerfamilie entwickelte Alice Paul sich in England schnell zu einer radikalen Kämpferin für das Frauenwahlrecht. Für ihre Teilnahme an Demonstrationen wurde sie mehrmals verhaftet, drei Mal kam sie ins Gefängnis. An ihre ersten Aufgaben in der britischen Frauenwahlrechtsbewegung erinnerte sich die am 11. Januar 1885 in Moorestown, New Jersey, geborene Alice Paul dennoch gerne:
"Als ich auf der School of Economics war, traf ich diese besondere junge Frau. Ihr Name war Rachel Barrett. Ich erinnere mich, dass sie eine sehr leidenschaftliche Arbeiterin in der Women's Social and Political Union war. Diese spezielle Person fragte mich, ob ich mit ihr rausgehen würde und ihr helfen würde, die Zeitung Votes for Women auf der Straße zu verkaufen. Also tat ich es. Ich erinnere mich wie mutig und gut sie war und wie schüchtern und erfolglos ich war."
Von dem frauenpolitischen Einfluss der englischen Suffragetten um Emmeline Pankhurst geprägt, kehrte Alice Paul in die USA zurück und trat der National American Woman Suffrage Association bei. Mit gerade einmal 28 Jahren organisierte sie als Vorsitzende des Kongresskomitees einen riesigen Umzug in Washington.
Über 8000 Frauen in weißen Suffragettenkostümen marschierten am 3. März 1913 die Pennsylvania Avenue entlang vom Kapitol zum Weißen Haus. Bis Gegner aus der Zuschauermenge die Frauen vor den Augen der untätigen Polizei attackierten. Wochenlang berichteten die Zeitungen kritisch über die Angriffe der Zuschauer und die polizeiliche Praxis in Washington, was die Stimmrechts-Kampagne zusätzlich publik machte.
Inzwischen hatte Alice Paul sich wegen politischer Differenzen von der National American Woman Suffrage Association getrennt und ihre eigene Frauenpartei National Woman's Party gegründet. Zusammen mit ihren Anhängerinnen demonstrierte sie nun täglich mit Plakaten und Bannern vor dem Weißen Haus.
Bei einem ihrer Einsätze wurde die Aktivistin schließlich unter einer fadenscheinigen Begründung verhaftet. Von Beginn ihrer insgesamt siebenmonatigen Haft an trat sie in Hungerstreik und wurde daraufhin brutal zwangsernährt. Später sagte sie:
"Es war die stärkste uns noch gebliebene Waffe, mit der wir unsere Schlacht beenden konnten."
Alice Paul war außergewöhnlich gebildet für ihre Zeit. Sie studierte an fünf verschiedenen Universitäten und erhielt zwei Doktortitel in Soziologie und Jura. Viele Jahre machte sie sich für einen Zusatz der amerikanischen Verfassung stark, der Frauen die volle Gleichberechtigung gewähren sollte – allerdings ohne Erfolg. Mit über 80 nahm Alice Paul noch an Protestaktionen teil, im Alter von 92 Jahren starb sie in ihrer Heimatstadt Moorestown.
Die Welt machte diese Fortschritte - und zu verdanken sind sie vor allem der US-amerikanischen Frauenrechtlerin Alice Paul. Zusammen mit ihrer engen Verbündeten Lucy Burns und anderen Frauen kämpfte sie Anfang des 20. Jahrhunderts erfolgreich für das amerikanische Frauenwahlrecht. Durch ihr Engagement wurde 1920 der 19. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten eingeführt. Er berechtigte nun alle Frauen in Amerika zur Wahl.
Ein bahnbrechender Erfolg, den sie sich jahrelang hart erarbeiten musste. Die ersten Berührungspunkte mit der Frauenwahlrechtsbewegung hatte Alice Paul während ihres Studiums in Birmingham. Dort lernte sie Christabel, die älteste Tochter der britischen Wahlrechtskämpferin Emmeline Pankhurst, kennen und trat der Organisation Women's Social and Political Union bei.
"Ich erinnere mich noch an meine Vorfreude, als ich einen Brief von der Organisation erhielt, ein wundervoller Brief, der mich in ihren Reihen willkommen hieß. Ich war einfach nur so extrem glücklich, nun wirklich ein Teil von ihr zu sein."
Von der schüchternen Tochter einer wohlhabenden Quäkerfamilie entwickelte Alice Paul sich in England schnell zu einer radikalen Kämpferin für das Frauenwahlrecht. Für ihre Teilnahme an Demonstrationen wurde sie mehrmals verhaftet, drei Mal kam sie ins Gefängnis. An ihre ersten Aufgaben in der britischen Frauenwahlrechtsbewegung erinnerte sich die am 11. Januar 1885 in Moorestown, New Jersey, geborene Alice Paul dennoch gerne:
"Als ich auf der School of Economics war, traf ich diese besondere junge Frau. Ihr Name war Rachel Barrett. Ich erinnere mich, dass sie eine sehr leidenschaftliche Arbeiterin in der Women's Social and Political Union war. Diese spezielle Person fragte mich, ob ich mit ihr rausgehen würde und ihr helfen würde, die Zeitung Votes for Women auf der Straße zu verkaufen. Also tat ich es. Ich erinnere mich wie mutig und gut sie war und wie schüchtern und erfolglos ich war."
Von dem frauenpolitischen Einfluss der englischen Suffragetten um Emmeline Pankhurst geprägt, kehrte Alice Paul in die USA zurück und trat der National American Woman Suffrage Association bei. Mit gerade einmal 28 Jahren organisierte sie als Vorsitzende des Kongresskomitees einen riesigen Umzug in Washington.
Über 8000 Frauen in weißen Suffragettenkostümen marschierten am 3. März 1913 die Pennsylvania Avenue entlang vom Kapitol zum Weißen Haus. Bis Gegner aus der Zuschauermenge die Frauen vor den Augen der untätigen Polizei attackierten. Wochenlang berichteten die Zeitungen kritisch über die Angriffe der Zuschauer und die polizeiliche Praxis in Washington, was die Stimmrechts-Kampagne zusätzlich publik machte.
Inzwischen hatte Alice Paul sich wegen politischer Differenzen von der National American Woman Suffrage Association getrennt und ihre eigene Frauenpartei National Woman's Party gegründet. Zusammen mit ihren Anhängerinnen demonstrierte sie nun täglich mit Plakaten und Bannern vor dem Weißen Haus.
Bei einem ihrer Einsätze wurde die Aktivistin schließlich unter einer fadenscheinigen Begründung verhaftet. Von Beginn ihrer insgesamt siebenmonatigen Haft an trat sie in Hungerstreik und wurde daraufhin brutal zwangsernährt. Später sagte sie:
"Es war die stärkste uns noch gebliebene Waffe, mit der wir unsere Schlacht beenden konnten."
Alice Paul war außergewöhnlich gebildet für ihre Zeit. Sie studierte an fünf verschiedenen Universitäten und erhielt zwei Doktortitel in Soziologie und Jura. Viele Jahre machte sie sich für einen Zusatz der amerikanischen Verfassung stark, der Frauen die volle Gleichberechtigung gewähren sollte – allerdings ohne Erfolg. Mit über 80 nahm Alice Paul noch an Protestaktionen teil, im Alter von 92 Jahren starb sie in ihrer Heimatstadt Moorestown.