Als der Held getroffen wurde, durchfuhr ihn ein stechender Schmerz bis ins Herz hinan.
Gemeint ist Achilles, der ruhmreiche Heerführer aus Homers "Ilias".
Als er im Kampf um Troja von einem Geschoss getroffen worden war, zog er den Pfeil aus der unheilbaren Wunde. Zornig schleuderte er ihn weg, als er das schwarze Blut nachquellen sah.
Achilles wusste, dass er an seiner Ferse besonders empfindlich war. Die rechte Ferse war die einzige Stelle, an der er der Sage nach verwundbar war.
Seine Mutter, die Meeresgöttin Thetis, versuchte ihn unverwundbar zu machen und tauchte ihn in den Styx, den Fluss, der die Unterwelt von der Oberwelt trennt. Die Stelle an der Ferse, an der sie ihn in der Hand hielt, blieb jedoch vom Wasser des Flusses unbenetzt.
Und wurde so zur einzigen verwundbaren Stelle, der "Achillesferse."
"Die Achillessehne ist eine starke, kräftige, oberflächlich liegende Sehne, die an der Unterschenkelrückseite lokalisiert ist. Sie bildet die Endstrecke von drei großen Muskeln, die bei jedem Schritt, bei jedem Lauf betätigt werden."
Dr. Thorsten Schiffer, Leiter der Sporttraumatologischen Ambulanz der Deutschen Sporthochschule in Köln.
"Die Achillessehne überträgt die Kraft dieses Muskels vom Unterschenkel auf den Fuß und bewirkt somit, dass der Fuß gehoben werden kann."
Jedes Mal, wenn der Fuß gehoben wird, trägt die Achillessehne den ganzen Körper.
"Die normale Funktion der Achillessehne ist es, dass man sich auf die Zehenspitzen stellen kann, sodass ich den Oberkörper hochhebe oder den Fuß nach unten drücke."
Die Achillessehne ist großen Belastungen gewachsen. Dennoch kommt es nicht selten zu Verletzungen bei ganz alltäglichen Bewegungen oder beim Sport.
"Die Beschwerden der Achillessehne muss man ein wenig unterteilen. Die treten zum einen akut auf durch direktes Trauma. Dann sind vor allen Dingen Sprinter, Ballsportler oder Rückschlagsportler wie Tennis- oder Squashspieler betroffen. Bei chronischen Verletzungen sind es dann eher Läufer. Da ist die Grundlage zu sagen, je länger sie laufen, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie auch eine Achillessehnenproblematik entwickeln."
Am Anfang treten die Beschwerden bei Belastung auf und verschwinden in der Erholungsphase wieder. Später können sie zum Dauerschmerz werden. Die chronischen Beschwerden machen sich durch Schmerzen und eine Schwellung bemerkbar.
"Momentan ist ganz explizit morgens der Schmerz, wenn ich aufsteh, dann ist es so ein kaltes Ziehen der Achillessehne. Man hat das Gefühl, die ist kurz vor dem reißen so bisschen. Es fühlt sich an wie ein verkürzter Muskel im Endeffekt. So nach 10, 20, 30, 40 Schritten, wenn dann die Achillessehne oder das Gewebe ein bisschen durchblutet ist, dann wird's besser und dann nimmt der Schmerz ab."
Sportstudent Billy Sperlich ist mit seinen Beschwerden schon häufiger in der Ambulanz der Sporthochschule gewesen – Dr. Schiffer kennt seinen Fall gut.
"Zeig mir doch Deinen Fuß einmal her bitte.
Ja gut, die Schwellung ist schon ein wenig rausgegangen, das kann man sehen und auch tasten. Hast Du noch Druckschmerzen, wenn ich hier draufdrücke?
Der Druckschmerz ist ein bisschen nach oben gewandert Richtung Muskulatur, also Richtung Wade – ja, ok – an der Stelle, an der es akut wehtat, das ist schon besser geworden."
Die Ursachen, die bei Sportlern zu einer Verletzung der Achillessehne führen, können sehr unterschiedlich sein. Mit gezielten Fragen kann Dr. Schiffer die individuellen Schädigungen eingrenzen.
"Auf welchen Böden macht er Sport, wie ist der Fitnessstand, mit welcher Intensität wurde der Sport betrieben, wie ist das Schuhwerk? Das sind alles externe Faktoren, die es zu berücksichtigen gilt.
Des weiteren versuche ich, genauer zu lokalisieren, wo die Verletzung wirklich liegt. Ist es ein Sehnenproblem oder ist es eher ein Muskelproblem oder ist es ein Problem der umgebenden Strukturen, wie einer Sehnenhülle, einer sogenannten Sehnenscheide oder ist es ein Problem des Schleimbeutels oder gar des Knochens selbst, der sich auch entzündlich verändern kann."
Achillessehnenbeschwerden sind oft eine langwierige Angelegenheit. Sie bessern sich nur sehr langsam.
"Wie ist es denn, wenn Du kürzere Strecken läufst?
Was ich gemacht hab, wenn ich Laufen geh, dann lauf ich nicht mehr so lang, dafür ein bisschen häufiger, das hilft. Was überhaupt noch nicht weg ist, sind die Schmerzen morgens beim Aufstehen. Die sind nach wie vor da und ich brauch zehn, fünfzehn Minuten, bis ich wieder normal gehen kann.
Ja, da könnt ich glatt überlegen, ob ich Dir noch mal so ne Orthese für die Achillessehne verordne, das ist so ne Luftpolsterschiene, die tatsächlich die Achillessehne entlasten kann. Die solltest Du in Ruhe regelmäßig tragen.
Was ganz schlecht ist, ist barfuß gehen. Für mich ist ein Schuh, der hinten ein bisschen höher ist, der fühlt sich am besten an. Barfußgehen ist das, was am meisten wehtut.
Zieh das Schuhwerk an, das Dir wirklich subjektiv die beste Linderung bringt und ich werd Dir die Orthese erstmal verordnen, bevor wir uns in drei, vier Wochen wiedersehen und dann können wir überlegen, ob wir noch weitere Maßnahmen treffen müssen."
Die Achillessehne kann sich entzünden, wenn sie überlastet wird. Aber auch schlecht sitzende Schuhe führen beim Wandern oder anderen Sportarten zu Reizungen der Sehne. Es können kleine Risse im Gewebe entstehen, die vernarben - die Entzündung kann chronisch werden. Und die Achillessehne kann reißen.
"Eine Achillessehne reißt nur, wenn sie vorgeschädigt ist und dann auch nur, wenn große Kräfte auftreten, das heißt, wenn ich abbremse und einen Sprint in eine andere Richtung antreten möchte, das wäre zum Beispiel eine Situation, in der häufiger Mal ein lautes Knallen zu vernehmen ist, was einem sofort mit einer Gehunfähigkeit signalisiert, dass dort etwas Gravierendes passiert ist."
Erste Maßnahmen bei einem Riss wie bei einer Reizung sind Ruhigstellen, Kühlen und Hochlagern. Eventuell muss ein Riss operiert werden.
Bei Achillessehnenreizungen helfen spezielle Dehnübungen.
"Zusätzlich können Dinge wie Stoßwellentherapie, physikalische Therapie im Sinne von Reizströmen oder auch manuelle Therapie durch Massagearten und Detonisierung der Wadenmuskulatur durchgeführt werden."
Billy Sperlich hat gute Erfahrungen damit gemacht, die Achillessehne nachts mit einer Wärmesalbe warmzuhalten.
"Ich hab viele dieser Hausmittel versucht, damit die besser durchblutet ist, die Beine hochgelagert, ich hab die Achillessehne gekühlt, heiß – kalte Bäder, das funktioniert alles, am besten achillessehnenentlastend ist Inlineskaten."
Gemeint ist Achilles, der ruhmreiche Heerführer aus Homers "Ilias".
Als er im Kampf um Troja von einem Geschoss getroffen worden war, zog er den Pfeil aus der unheilbaren Wunde. Zornig schleuderte er ihn weg, als er das schwarze Blut nachquellen sah.
Achilles wusste, dass er an seiner Ferse besonders empfindlich war. Die rechte Ferse war die einzige Stelle, an der er der Sage nach verwundbar war.
Seine Mutter, die Meeresgöttin Thetis, versuchte ihn unverwundbar zu machen und tauchte ihn in den Styx, den Fluss, der die Unterwelt von der Oberwelt trennt. Die Stelle an der Ferse, an der sie ihn in der Hand hielt, blieb jedoch vom Wasser des Flusses unbenetzt.
Und wurde so zur einzigen verwundbaren Stelle, der "Achillesferse."
"Die Achillessehne ist eine starke, kräftige, oberflächlich liegende Sehne, die an der Unterschenkelrückseite lokalisiert ist. Sie bildet die Endstrecke von drei großen Muskeln, die bei jedem Schritt, bei jedem Lauf betätigt werden."
Dr. Thorsten Schiffer, Leiter der Sporttraumatologischen Ambulanz der Deutschen Sporthochschule in Köln.
"Die Achillessehne überträgt die Kraft dieses Muskels vom Unterschenkel auf den Fuß und bewirkt somit, dass der Fuß gehoben werden kann."
Jedes Mal, wenn der Fuß gehoben wird, trägt die Achillessehne den ganzen Körper.
"Die normale Funktion der Achillessehne ist es, dass man sich auf die Zehenspitzen stellen kann, sodass ich den Oberkörper hochhebe oder den Fuß nach unten drücke."
Die Achillessehne ist großen Belastungen gewachsen. Dennoch kommt es nicht selten zu Verletzungen bei ganz alltäglichen Bewegungen oder beim Sport.
"Die Beschwerden der Achillessehne muss man ein wenig unterteilen. Die treten zum einen akut auf durch direktes Trauma. Dann sind vor allen Dingen Sprinter, Ballsportler oder Rückschlagsportler wie Tennis- oder Squashspieler betroffen. Bei chronischen Verletzungen sind es dann eher Läufer. Da ist die Grundlage zu sagen, je länger sie laufen, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie auch eine Achillessehnenproblematik entwickeln."
Am Anfang treten die Beschwerden bei Belastung auf und verschwinden in der Erholungsphase wieder. Später können sie zum Dauerschmerz werden. Die chronischen Beschwerden machen sich durch Schmerzen und eine Schwellung bemerkbar.
"Momentan ist ganz explizit morgens der Schmerz, wenn ich aufsteh, dann ist es so ein kaltes Ziehen der Achillessehne. Man hat das Gefühl, die ist kurz vor dem reißen so bisschen. Es fühlt sich an wie ein verkürzter Muskel im Endeffekt. So nach 10, 20, 30, 40 Schritten, wenn dann die Achillessehne oder das Gewebe ein bisschen durchblutet ist, dann wird's besser und dann nimmt der Schmerz ab."
Sportstudent Billy Sperlich ist mit seinen Beschwerden schon häufiger in der Ambulanz der Sporthochschule gewesen – Dr. Schiffer kennt seinen Fall gut.
"Zeig mir doch Deinen Fuß einmal her bitte.
Ja gut, die Schwellung ist schon ein wenig rausgegangen, das kann man sehen und auch tasten. Hast Du noch Druckschmerzen, wenn ich hier draufdrücke?
Der Druckschmerz ist ein bisschen nach oben gewandert Richtung Muskulatur, also Richtung Wade – ja, ok – an der Stelle, an der es akut wehtat, das ist schon besser geworden."
Die Ursachen, die bei Sportlern zu einer Verletzung der Achillessehne führen, können sehr unterschiedlich sein. Mit gezielten Fragen kann Dr. Schiffer die individuellen Schädigungen eingrenzen.
"Auf welchen Böden macht er Sport, wie ist der Fitnessstand, mit welcher Intensität wurde der Sport betrieben, wie ist das Schuhwerk? Das sind alles externe Faktoren, die es zu berücksichtigen gilt.
Des weiteren versuche ich, genauer zu lokalisieren, wo die Verletzung wirklich liegt. Ist es ein Sehnenproblem oder ist es eher ein Muskelproblem oder ist es ein Problem der umgebenden Strukturen, wie einer Sehnenhülle, einer sogenannten Sehnenscheide oder ist es ein Problem des Schleimbeutels oder gar des Knochens selbst, der sich auch entzündlich verändern kann."
Achillessehnenbeschwerden sind oft eine langwierige Angelegenheit. Sie bessern sich nur sehr langsam.
"Wie ist es denn, wenn Du kürzere Strecken läufst?
Was ich gemacht hab, wenn ich Laufen geh, dann lauf ich nicht mehr so lang, dafür ein bisschen häufiger, das hilft. Was überhaupt noch nicht weg ist, sind die Schmerzen morgens beim Aufstehen. Die sind nach wie vor da und ich brauch zehn, fünfzehn Minuten, bis ich wieder normal gehen kann.
Ja, da könnt ich glatt überlegen, ob ich Dir noch mal so ne Orthese für die Achillessehne verordne, das ist so ne Luftpolsterschiene, die tatsächlich die Achillessehne entlasten kann. Die solltest Du in Ruhe regelmäßig tragen.
Was ganz schlecht ist, ist barfuß gehen. Für mich ist ein Schuh, der hinten ein bisschen höher ist, der fühlt sich am besten an. Barfußgehen ist das, was am meisten wehtut.
Zieh das Schuhwerk an, das Dir wirklich subjektiv die beste Linderung bringt und ich werd Dir die Orthese erstmal verordnen, bevor wir uns in drei, vier Wochen wiedersehen und dann können wir überlegen, ob wir noch weitere Maßnahmen treffen müssen."
Die Achillessehne kann sich entzünden, wenn sie überlastet wird. Aber auch schlecht sitzende Schuhe führen beim Wandern oder anderen Sportarten zu Reizungen der Sehne. Es können kleine Risse im Gewebe entstehen, die vernarben - die Entzündung kann chronisch werden. Und die Achillessehne kann reißen.
"Eine Achillessehne reißt nur, wenn sie vorgeschädigt ist und dann auch nur, wenn große Kräfte auftreten, das heißt, wenn ich abbremse und einen Sprint in eine andere Richtung antreten möchte, das wäre zum Beispiel eine Situation, in der häufiger Mal ein lautes Knallen zu vernehmen ist, was einem sofort mit einer Gehunfähigkeit signalisiert, dass dort etwas Gravierendes passiert ist."
Erste Maßnahmen bei einem Riss wie bei einer Reizung sind Ruhigstellen, Kühlen und Hochlagern. Eventuell muss ein Riss operiert werden.
Bei Achillessehnenreizungen helfen spezielle Dehnübungen.
"Zusätzlich können Dinge wie Stoßwellentherapie, physikalische Therapie im Sinne von Reizströmen oder auch manuelle Therapie durch Massagearten und Detonisierung der Wadenmuskulatur durchgeführt werden."
Billy Sperlich hat gute Erfahrungen damit gemacht, die Achillessehne nachts mit einer Wärmesalbe warmzuhalten.
"Ich hab viele dieser Hausmittel versucht, damit die besser durchblutet ist, die Beine hochgelagert, ich hab die Achillessehne gekühlt, heiß – kalte Bäder, das funktioniert alles, am besten achillessehnenentlastend ist Inlineskaten."