"Ich hab's beim Laufen bemerkt, hab immer Waldlauf gemacht. Wenn man längere Zeit gelaufen ist, dann waren da anfangs die Schmerzen, dann nach etwa einer Viertelstunde hat das langsam nachgelassen. Nach einer halben Stunde Laufen war's ganz weg."
Martin B. aus Köln hatte immer wieder Schmerzen an der Ferse.
"Das hat sich dann so ausgewirkt, dass der Schmerz anfangs bei einer Belastung sehr viel intensiver war und wenn die Muskulatur, die Sehne ein bisschen geschmeidiger gewesen ist, dann hat der Schmerz auch nachgelassen."
Die Schmerzen hörten auch über eine lange Zeit nicht auf.
"Das ging fast drei, vier Jahre so. Danach wurde der Schmerz immer intensiver. Dann bin ich mal zum Arzt gegangen und hab nachgefragt, was das ist und nach einer Röntgenuntersuchung wurde festgestellt, es ist ein Fersensporn."
Viele bemerken ihren Fersensporn durch Schmerzen an der Ferse. Doch gar nicht selten ist er ein Zufallsbefund, wenn Patienten unklare Fußschmerzen haben und der Arzt eine Röntgenaufnahme macht.
Privatdozent Dr. Joern Michael, Geschäftsführender Oberarzt der Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie der Uniklinik Köln.
"Der Fersensporn ist eine knöcherne Ausziehung am Fersenbein, der sich im Bereich des Fersenpolsters, also wirklich unten, dort wo man mit dem Fuß auftritt, dort erscheint er dann am Knochen selber."
Der Fersensporn kann an zwei Stellen entstehen. Man unterscheidet den hinteren unteren Fersensporn, den eigentlichen Fersensporn, der recht häufig ist und den seltener auftretenden oberen Fersensporn, die Haglund-Exostose.
Der eine ist der Fersensporn an der Ferse, das sagt der Name, und der andere ist eine sogenannte Haglund-Exostose, das ist eine knöcherne Ausziehung am Achillessehnenansatz, die also quasi am Oberrand des Fersenbeins entstehen kann, dort wo die Achillessehne ansetzt.
Martin B. hatte die seltenere Haglund-Exostose, die ihm beim Laufen immer wieder Schmerzen bereitete. Dr. Michael erklärt die Besonderheiten:
"Macht beides Schmerzen. Ursachen auch ebenfalls in Überlastung, wobei diese Haglund-Exostose häufiger bei Sportlern auftreten kann. Vor allen Dingen bei Sportlern, die sportliche Betätigung mit Laufsportarten, Sprungsportarten machen, dort, wo die Achillessehne einfach mehr Zug und Belastung haben muss."
Ursache für beide Arten ist also eine anhaltende Überlastung des Fußes mit weitreichenden Folgen.
"Es kommt zu einer Überlastung an dem Knochen selber. Dort setzt eine Sehne an, die das Fußlängs- und Fußquergewölbe spannt. Und wenn es dort zu einer Überlastung kommt, dann kommt es zu einer knöchernen Ausziehung. Denn der Knochen, der reagiert immer mit einem gewissen Anbau, wenn er vermehrt belastet wird."
Kann man sich das etwa so vorstellen: der Körper versucht die Reizung durch Knochenbildung auszugleichen und es entsteht ein kleiner knöcherner Sporn?
"Genauso muss man sich das vorstellen, wie so ein abgebrochener kleiner Ast am Baum. Es ist wirklich so ein kleiner Sporn, etwas Spitzzipfliges, relativ dornartig eigentlich."
Menschen, die viel stehen, entwickeln häufiger einen Fersensporn, und auch Menschen mit Übergewicht, weil dann der Fuß viel mehr Last tragen muss.
Die Schmerzen stammen übrigens nicht direkt von dem knöchernen Sporn, sondern von einer Entzündung des umliegenden Gewebes.
"Dort, wo belastet wird oder ein Reiz erscheint, dort tritt im Bereich der Sehne eine Entzündung auf – aber nicht im Sinne von einer bakteriellen Entzündung, wo man Keime nachweisen könnte. Sie macht Schmerzen, macht nur lokal Schmerzen im Bereich des Fersensporns und an der Fußsohle, also am Fersenbeinpolster, aber ansonsten keine Auswirkungen, außer dass es den Patienten beeinträchtigt und Schmerzen bereitet."
Bohrende Schmerzen beim Gehen sind typische Anzeichen für einen Fersensporn. Der Arzt kann also relativ leicht die Diagnose stellen.
"Die Patienten berichten über ein oft brennendes, stechendes, elektrisierendes Gefühl, vor allen Dingen beim Aufstehen, bezeihungsweise beim Auftreten auf die Ferse. Die Schmerzen gehen dann weg, wenn die Patienten zur Ruhe kommen, eigentlich ein Belastungsschmerz, dass jeder Schritt, wenn sie belasten, weh tut."
Um die Diagnose abzusichern, fertigt der Arzt ein Röntgenbild an. Darauf sieht man dann den kleinen Sporn und kann ihn behandeln. Oft greifen die Patienten erst einmal zur Selbsthilfe, so auch Martin B:
"Ich hab's anfangs mal mit irgendwelchen Salben probiert, weil ich gedacht hab, es ist eine Entzündung, mit entzündungshemmenden Salben. Aber das hat alles nicht geholfen."
Behandelt wird ein Fersensporn häufig mit Schuheinlagen, die den schmerzenden Punkt an der Ferse entlasten und verhindern, dass die Ferse auf dem Boden direkt aufliegt.
"Da gibt es die Möglichkeit, dass man diesen Fersensporn abpolstert, indem man dem Patienten eine Einlage verschreibt mit einer Weichbettung hinten an der Ferse und einem ausgeschnittenem Loch dort, damit der Fuß weich liegt oder hohl liegt, damit er nicht belastet wird."
Oft hilft auch die Anwendung der Stoßwellentherapie, die die Entzündung lindern kann.
"Man kennt das ursprünglich vom Nierenstein, man macht es bei Kalkerscheinungen an der Schulter aber auch beim Fersensporn. Das tut am Anfang sehr weh, weil natürlich dieser Stoß selber direkt auf den Sporn kommt. Es kommt automatisch zu einer Sauerstofferhöhung in dem Bereich, sowohl in der Sehne als auch im Knochen, deswegen wird der Schmerz am Anfang verstärkt durch Ausströmung von Schmerzrezeptoren. Aber die Patienten profitieren häufig davon."
Dehnungsübungen und eine lokale Kälteanwendung scheinen manchen Fersensporn-Patienten Linderung zu bringen.
"Kälte ist auf jeden Fall gut. Keine Wärme, weil Wärme eine Entzündung unterhält. Dann lieber was Kühlendes. Massieren kann man sicher auch. Fußgymnastik, um ein bisschen zu kräftigen, das können die Patienten selber machen. Das machen viele auch von sich aus, so eine Art Reflexdruckmassage, da profitieren viele Patienten."
Wenn all diese Maßnahmen nicht helfen, raten die Ärzte zu einer Operation, bei der der Fersensporn entfernt wird, wobei nicht ausgeschlossen werden kann, dass der Fersensporn wiederkommt.
"Er wird abgetrennt mit Instrumenten, damit einfach die Spannung an der Sehne, die den Schmerz induziert, einfach weg ist. Eigentlich funktioniert das recht gut. Die Patienten sind recht bald wieder schmerzfrei, sind schnell wieder mobil und können ihre Alltagstätigkeiten und ihren sportlichen Tätigkeiten relativ schnell wieder nachgehen."
So war es auch bei Martin B. Er ist zufrieden mit dem Ergebnis seiner Operation:
"Das war eine Geschichte, die hat zwei Tage gedauert, also war relativ problemlos. Dann bin ich etwa 14 Tage an Krücken gegangen, hab mich anfangs noch geschont, aber nach einer Weile war der Schmerz weg."
Martin B. aus Köln hatte immer wieder Schmerzen an der Ferse.
"Das hat sich dann so ausgewirkt, dass der Schmerz anfangs bei einer Belastung sehr viel intensiver war und wenn die Muskulatur, die Sehne ein bisschen geschmeidiger gewesen ist, dann hat der Schmerz auch nachgelassen."
Die Schmerzen hörten auch über eine lange Zeit nicht auf.
"Das ging fast drei, vier Jahre so. Danach wurde der Schmerz immer intensiver. Dann bin ich mal zum Arzt gegangen und hab nachgefragt, was das ist und nach einer Röntgenuntersuchung wurde festgestellt, es ist ein Fersensporn."
Viele bemerken ihren Fersensporn durch Schmerzen an der Ferse. Doch gar nicht selten ist er ein Zufallsbefund, wenn Patienten unklare Fußschmerzen haben und der Arzt eine Röntgenaufnahme macht.
Privatdozent Dr. Joern Michael, Geschäftsführender Oberarzt der Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie der Uniklinik Köln.
"Der Fersensporn ist eine knöcherne Ausziehung am Fersenbein, der sich im Bereich des Fersenpolsters, also wirklich unten, dort wo man mit dem Fuß auftritt, dort erscheint er dann am Knochen selber."
Der Fersensporn kann an zwei Stellen entstehen. Man unterscheidet den hinteren unteren Fersensporn, den eigentlichen Fersensporn, der recht häufig ist und den seltener auftretenden oberen Fersensporn, die Haglund-Exostose.
Der eine ist der Fersensporn an der Ferse, das sagt der Name, und der andere ist eine sogenannte Haglund-Exostose, das ist eine knöcherne Ausziehung am Achillessehnenansatz, die also quasi am Oberrand des Fersenbeins entstehen kann, dort wo die Achillessehne ansetzt.
Martin B. hatte die seltenere Haglund-Exostose, die ihm beim Laufen immer wieder Schmerzen bereitete. Dr. Michael erklärt die Besonderheiten:
"Macht beides Schmerzen. Ursachen auch ebenfalls in Überlastung, wobei diese Haglund-Exostose häufiger bei Sportlern auftreten kann. Vor allen Dingen bei Sportlern, die sportliche Betätigung mit Laufsportarten, Sprungsportarten machen, dort, wo die Achillessehne einfach mehr Zug und Belastung haben muss."
Ursache für beide Arten ist also eine anhaltende Überlastung des Fußes mit weitreichenden Folgen.
"Es kommt zu einer Überlastung an dem Knochen selber. Dort setzt eine Sehne an, die das Fußlängs- und Fußquergewölbe spannt. Und wenn es dort zu einer Überlastung kommt, dann kommt es zu einer knöchernen Ausziehung. Denn der Knochen, der reagiert immer mit einem gewissen Anbau, wenn er vermehrt belastet wird."
Kann man sich das etwa so vorstellen: der Körper versucht die Reizung durch Knochenbildung auszugleichen und es entsteht ein kleiner knöcherner Sporn?
"Genauso muss man sich das vorstellen, wie so ein abgebrochener kleiner Ast am Baum. Es ist wirklich so ein kleiner Sporn, etwas Spitzzipfliges, relativ dornartig eigentlich."
Menschen, die viel stehen, entwickeln häufiger einen Fersensporn, und auch Menschen mit Übergewicht, weil dann der Fuß viel mehr Last tragen muss.
Die Schmerzen stammen übrigens nicht direkt von dem knöchernen Sporn, sondern von einer Entzündung des umliegenden Gewebes.
"Dort, wo belastet wird oder ein Reiz erscheint, dort tritt im Bereich der Sehne eine Entzündung auf – aber nicht im Sinne von einer bakteriellen Entzündung, wo man Keime nachweisen könnte. Sie macht Schmerzen, macht nur lokal Schmerzen im Bereich des Fersensporns und an der Fußsohle, also am Fersenbeinpolster, aber ansonsten keine Auswirkungen, außer dass es den Patienten beeinträchtigt und Schmerzen bereitet."
Bohrende Schmerzen beim Gehen sind typische Anzeichen für einen Fersensporn. Der Arzt kann also relativ leicht die Diagnose stellen.
"Die Patienten berichten über ein oft brennendes, stechendes, elektrisierendes Gefühl, vor allen Dingen beim Aufstehen, bezeihungsweise beim Auftreten auf die Ferse. Die Schmerzen gehen dann weg, wenn die Patienten zur Ruhe kommen, eigentlich ein Belastungsschmerz, dass jeder Schritt, wenn sie belasten, weh tut."
Um die Diagnose abzusichern, fertigt der Arzt ein Röntgenbild an. Darauf sieht man dann den kleinen Sporn und kann ihn behandeln. Oft greifen die Patienten erst einmal zur Selbsthilfe, so auch Martin B:
"Ich hab's anfangs mal mit irgendwelchen Salben probiert, weil ich gedacht hab, es ist eine Entzündung, mit entzündungshemmenden Salben. Aber das hat alles nicht geholfen."
Behandelt wird ein Fersensporn häufig mit Schuheinlagen, die den schmerzenden Punkt an der Ferse entlasten und verhindern, dass die Ferse auf dem Boden direkt aufliegt.
"Da gibt es die Möglichkeit, dass man diesen Fersensporn abpolstert, indem man dem Patienten eine Einlage verschreibt mit einer Weichbettung hinten an der Ferse und einem ausgeschnittenem Loch dort, damit der Fuß weich liegt oder hohl liegt, damit er nicht belastet wird."
Oft hilft auch die Anwendung der Stoßwellentherapie, die die Entzündung lindern kann.
"Man kennt das ursprünglich vom Nierenstein, man macht es bei Kalkerscheinungen an der Schulter aber auch beim Fersensporn. Das tut am Anfang sehr weh, weil natürlich dieser Stoß selber direkt auf den Sporn kommt. Es kommt automatisch zu einer Sauerstofferhöhung in dem Bereich, sowohl in der Sehne als auch im Knochen, deswegen wird der Schmerz am Anfang verstärkt durch Ausströmung von Schmerzrezeptoren. Aber die Patienten profitieren häufig davon."
Dehnungsübungen und eine lokale Kälteanwendung scheinen manchen Fersensporn-Patienten Linderung zu bringen.
"Kälte ist auf jeden Fall gut. Keine Wärme, weil Wärme eine Entzündung unterhält. Dann lieber was Kühlendes. Massieren kann man sicher auch. Fußgymnastik, um ein bisschen zu kräftigen, das können die Patienten selber machen. Das machen viele auch von sich aus, so eine Art Reflexdruckmassage, da profitieren viele Patienten."
Wenn all diese Maßnahmen nicht helfen, raten die Ärzte zu einer Operation, bei der der Fersensporn entfernt wird, wobei nicht ausgeschlossen werden kann, dass der Fersensporn wiederkommt.
"Er wird abgetrennt mit Instrumenten, damit einfach die Spannung an der Sehne, die den Schmerz induziert, einfach weg ist. Eigentlich funktioniert das recht gut. Die Patienten sind recht bald wieder schmerzfrei, sind schnell wieder mobil und können ihre Alltagstätigkeiten und ihren sportlichen Tätigkeiten relativ schnell wieder nachgehen."
So war es auch bei Martin B. Er ist zufrieden mit dem Ergebnis seiner Operation:
"Das war eine Geschichte, die hat zwei Tage gedauert, also war relativ problemlos. Dann bin ich etwa 14 Tage an Krücken gegangen, hab mich anfangs noch geschont, aber nach einer Weile war der Schmerz weg."