Hasel, Esche, Birke – die Frühblüher sind’s, die vielen zu schaffen machen. Je nach Witterung zeigen sich schon im Januar und Februar erste Symptome – und die Witterung meint es nicht gut mit den Allergikern: 14 Grad Celsius sind für Ende Dezember rekordverdächtig mild, ...
" ... wir haben gerade heute sehr schöne Birkenpollen bzw. Haselpollen sind es heute ausgesucht, die in der Pollenfalle jetzt waren, ... "
... Norbert Mülleneisen vom Asthma und Allergiezentrum Leverkusen, ...
" ... wir haben am 27./26. Dezember den ersten Haselpollenflug hier in unserer Pollenfalle gemessen, jetzt kann man das hier mal sehen, die sind also sehr schön rundlich, angedeutet dreieckig, sie haben so drei große Poren, woran man sie erkennen kann, und da kann man sie von anderen Pollen unterscheiden, ... "
... bizarr bis schön sehen Pollen unter dem Mikroskop aus, der Allergologe gerät ins Schwärmen. Leider sehen seine Patienten das ganz anders: Ihre Augen sind geschwollen, die Nase trieft, wird es richtig schlimm, kommt noch Luftnot hinzu. Eine zentrale Rolle spielt dabei Histamin.
"Histamin ist ein Hormon, ein Botenstoff, den Sie im Körper haben, und dieser Botenstoff ist in den Allergiezellen drin und wird auf Kommando freigesetzt und führt zum Juckreiz und dieser Rötung auf der Haut und kann eben in den Bronchen zu einer Verkrampfung und zu einem Asthmaanfall führen oder eben zu diesen Heuschnupfenbeschwerden."
Dabei ist alles nur ein Missverständnis: Die Abwehr des Menschen betrachtet fälschlicherweise die eingeatmeten Pollen als Angreifer – vergleichbar mit Bakterien oder Viren. Also bekämpft er sie mit Antikörpern, die ihrerseits dann zu den unangenehmen Symptomen führen. In dieser Situation haben Allergiker drei Möglichkeiten: Sie können vor den Allergenen fliegen, etwa in die Berge oder an die See; sie können mit Sprays und Salben die Symptome lindern; und sie können als einzige kausale Behandlung einer Allergie den Körper an das Allergen gewöhnen. Die letzte Variante heißt "Hyposensibilisierung" beziehungsweise "Spezifischen Immuntherapie".
"Ich sage immer, es ist so eine Art Umerziehung des Immunsystems, ... "
... Dr. Jörg Andreas Larsen, Dermatologe, Köln, ...
" ... das Problem bei der Allergie ist, dass bestimme Antikörper im Übermaß produziert werden, das ist das, was den Leuten so zu schaffen macht. Durch die Immuntherapie wird diese falsch gelaufene Antikörperproduktion umgelenkt in die Richtung einer gut verträglichen normalen Antikörperproduktion."
Zunächst einmal testet der Arzt, gegen welche Substanzen der Körper allergisch reagiert. Sind sie bekannt, spritzt er diese Substanzen in wöchentlich steigender Konzentration unter die Haut – genau genommen löst der Mediziner also künstliche Allergieschübe aus. Über einen komplizierten Prozess gewöhnt sich der Körper schließlich an die Allergene und bildet weniger Antikörper – die allergischen Reaktionen bleiben aus. Das Gros der Immuntherapien wird eingesetzt ...
"... gegen Pollenallergien, es gibt aber auch ähnliche Immuntherapien gegen Hausstaubmilbenallergien, ein wichtiges Kapitel sind auch die Hymenopteren Allergie, das sind also Allergien gegen Wespe, Biene et cetera."
Damit sind die Indikationen aber auch schon erschöpft: Allergien gegen Metalle oder Chemikalien – also klassische Kontaktallergien – lassen sich mit der Hyposensibilisierung nicht behandeln. Grundsätzlich gilt: Je weniger Allergien der Arzt ins Visier nimmt desto besser. Durchschnittlich dauert eine Immuntherapie drei Jahre, wobei nach Erreichen der Höchstdosis der Patient nur noch einmal pro Monat von seinem Arzt eine Spritze bekommt. Daneben gibt es zwei weitere Verfahren, von denen eines schon zugelassen ist, während sich das andere noch im Experimentierstadium befindet. Zugelassen – sagt Norbert Mülleneisen – sind schon ...
"... die Tropfen und Tabletten unter die Zunge, gibt es nicht für alle Allergien aber für eine ganze Reihe, die haben den Vorteil, dass man nicht ständig zum Arzt gehen muss wegen der Spritze und vor allem die Spritze vermeidet, es funktioniert, aber der Patient muss peinlichst genau wie eine Buchhalter mitmachen."
Der Erfolg einer Hyposensibilisierung hängt entscheidend von der Menge der zugeführten Allergene ab. Die Konzentration muss so hoch sein, dass das Immunsystem nicht mehr auf die natürliche Belastung reagiert; je länger die Behandlung dauert, desto besser kann sich das Immunsystem zudem mit den Pollen auseinandersetzen. Aus diesem Grund sollte die Therapie mindestens drei Jahren dauern. Wer dazu keine Zeit hat, kann auf die Kurz-Hyposensibilisierung zurückgreifen. Sie beginnt üblicherweise im Januar und dauert nur wenige Wochen.
"Man kann auch mit vier Spritzen vor der Saison, wenn man also jetzt noch ganz knapp vor der Saison anfangen will, einen guten Schutz erreichen, aber den vollen Schutz hat man natürlich erst nach drei Jahren regelmäßiger Behandlung."
Die kurze Variante eignet sich für Patienten, die sich zu spät für eine Langzeit-Hyposensibilisierung entschlossen haben oder denen etwa aus beruflichen Gründen einfach die Zeit fehlt, regelmäßig zum Arzt zu gehen. Medizinische Indikationen, die eine Kurz-Hyposensibilisierung zwingend notwendig machen, gibt es nicht. In den letzten 20 Jahren hat sich die Hyposensibilisierung deutlich verbessert, trotzdem kommt es auch heute noch mitunter zu heftigen allergischen Reaktionen, ...
"... das heißt, Fließschnupfen, heuschnupfenartige Symptomatik kann auftreten, es können auch mal Ausschläge auftreten, in extrem seltenen Fällen auch mal Luftnot und schwere allergische Reaktionen, aber ich muss betonen, das sind mittlerweile Raritäten, ..."
... sagt der Kölner Dermatologe Dr. Jörg Andreas Larsen. Die Erfolgsquote der Spezifischen Immuntherapie ist mittlerweile beachtlich – auch wenn niemand davon ausgehen sollte, dass die Hyposensibilisierung schlagartig alle seine Allergie-Probleme löst.
"Es gibt Fälle bis hin zur vollständigen Heilung, ja, man kann es den Patienten im Vorfeld aber nicht garantieren, man kann aber davon ausgehen, dass bei einer Pollenallergie etwa 80, 85 Prozent profitieren werden, ..."
... was ja auch schon ein Erfolg ist: Wanderungen durch Felder und Wälder sind dann wieder möglich.
Wer nicht weiß, gegen welche Pollen er allergisch reagiert, sollte eine genaue Diagnose einholen – die Zahl möglicher Allergene ist hoch ...
" ... im Februar ist Hasel und Erle zu erwarten, dann wird Anfang April bis Mitte April je nach Wetter die Birke heftig sein, dann hatten wir im letzten Jahr Eiche und Buche, das war ungewöhnlich, das hatten wir die Jahre zuvor nicht, im Mai Juni werden die Gräser losgehen und im Juli/August kommt die Brennnessel, die dann das Jahr meist beendet ..."
" ... wir haben gerade heute sehr schöne Birkenpollen bzw. Haselpollen sind es heute ausgesucht, die in der Pollenfalle jetzt waren, ... "
... Norbert Mülleneisen vom Asthma und Allergiezentrum Leverkusen, ...
" ... wir haben am 27./26. Dezember den ersten Haselpollenflug hier in unserer Pollenfalle gemessen, jetzt kann man das hier mal sehen, die sind also sehr schön rundlich, angedeutet dreieckig, sie haben so drei große Poren, woran man sie erkennen kann, und da kann man sie von anderen Pollen unterscheiden, ... "
... bizarr bis schön sehen Pollen unter dem Mikroskop aus, der Allergologe gerät ins Schwärmen. Leider sehen seine Patienten das ganz anders: Ihre Augen sind geschwollen, die Nase trieft, wird es richtig schlimm, kommt noch Luftnot hinzu. Eine zentrale Rolle spielt dabei Histamin.
"Histamin ist ein Hormon, ein Botenstoff, den Sie im Körper haben, und dieser Botenstoff ist in den Allergiezellen drin und wird auf Kommando freigesetzt und führt zum Juckreiz und dieser Rötung auf der Haut und kann eben in den Bronchen zu einer Verkrampfung und zu einem Asthmaanfall führen oder eben zu diesen Heuschnupfenbeschwerden."
Dabei ist alles nur ein Missverständnis: Die Abwehr des Menschen betrachtet fälschlicherweise die eingeatmeten Pollen als Angreifer – vergleichbar mit Bakterien oder Viren. Also bekämpft er sie mit Antikörpern, die ihrerseits dann zu den unangenehmen Symptomen führen. In dieser Situation haben Allergiker drei Möglichkeiten: Sie können vor den Allergenen fliegen, etwa in die Berge oder an die See; sie können mit Sprays und Salben die Symptome lindern; und sie können als einzige kausale Behandlung einer Allergie den Körper an das Allergen gewöhnen. Die letzte Variante heißt "Hyposensibilisierung" beziehungsweise "Spezifischen Immuntherapie".
"Ich sage immer, es ist so eine Art Umerziehung des Immunsystems, ... "
... Dr. Jörg Andreas Larsen, Dermatologe, Köln, ...
" ... das Problem bei der Allergie ist, dass bestimme Antikörper im Übermaß produziert werden, das ist das, was den Leuten so zu schaffen macht. Durch die Immuntherapie wird diese falsch gelaufene Antikörperproduktion umgelenkt in die Richtung einer gut verträglichen normalen Antikörperproduktion."
Zunächst einmal testet der Arzt, gegen welche Substanzen der Körper allergisch reagiert. Sind sie bekannt, spritzt er diese Substanzen in wöchentlich steigender Konzentration unter die Haut – genau genommen löst der Mediziner also künstliche Allergieschübe aus. Über einen komplizierten Prozess gewöhnt sich der Körper schließlich an die Allergene und bildet weniger Antikörper – die allergischen Reaktionen bleiben aus. Das Gros der Immuntherapien wird eingesetzt ...
"... gegen Pollenallergien, es gibt aber auch ähnliche Immuntherapien gegen Hausstaubmilbenallergien, ein wichtiges Kapitel sind auch die Hymenopteren Allergie, das sind also Allergien gegen Wespe, Biene et cetera."
Damit sind die Indikationen aber auch schon erschöpft: Allergien gegen Metalle oder Chemikalien – also klassische Kontaktallergien – lassen sich mit der Hyposensibilisierung nicht behandeln. Grundsätzlich gilt: Je weniger Allergien der Arzt ins Visier nimmt desto besser. Durchschnittlich dauert eine Immuntherapie drei Jahre, wobei nach Erreichen der Höchstdosis der Patient nur noch einmal pro Monat von seinem Arzt eine Spritze bekommt. Daneben gibt es zwei weitere Verfahren, von denen eines schon zugelassen ist, während sich das andere noch im Experimentierstadium befindet. Zugelassen – sagt Norbert Mülleneisen – sind schon ...
"... die Tropfen und Tabletten unter die Zunge, gibt es nicht für alle Allergien aber für eine ganze Reihe, die haben den Vorteil, dass man nicht ständig zum Arzt gehen muss wegen der Spritze und vor allem die Spritze vermeidet, es funktioniert, aber der Patient muss peinlichst genau wie eine Buchhalter mitmachen."
Der Erfolg einer Hyposensibilisierung hängt entscheidend von der Menge der zugeführten Allergene ab. Die Konzentration muss so hoch sein, dass das Immunsystem nicht mehr auf die natürliche Belastung reagiert; je länger die Behandlung dauert, desto besser kann sich das Immunsystem zudem mit den Pollen auseinandersetzen. Aus diesem Grund sollte die Therapie mindestens drei Jahren dauern. Wer dazu keine Zeit hat, kann auf die Kurz-Hyposensibilisierung zurückgreifen. Sie beginnt üblicherweise im Januar und dauert nur wenige Wochen.
"Man kann auch mit vier Spritzen vor der Saison, wenn man also jetzt noch ganz knapp vor der Saison anfangen will, einen guten Schutz erreichen, aber den vollen Schutz hat man natürlich erst nach drei Jahren regelmäßiger Behandlung."
Die kurze Variante eignet sich für Patienten, die sich zu spät für eine Langzeit-Hyposensibilisierung entschlossen haben oder denen etwa aus beruflichen Gründen einfach die Zeit fehlt, regelmäßig zum Arzt zu gehen. Medizinische Indikationen, die eine Kurz-Hyposensibilisierung zwingend notwendig machen, gibt es nicht. In den letzten 20 Jahren hat sich die Hyposensibilisierung deutlich verbessert, trotzdem kommt es auch heute noch mitunter zu heftigen allergischen Reaktionen, ...
"... das heißt, Fließschnupfen, heuschnupfenartige Symptomatik kann auftreten, es können auch mal Ausschläge auftreten, in extrem seltenen Fällen auch mal Luftnot und schwere allergische Reaktionen, aber ich muss betonen, das sind mittlerweile Raritäten, ..."
... sagt der Kölner Dermatologe Dr. Jörg Andreas Larsen. Die Erfolgsquote der Spezifischen Immuntherapie ist mittlerweile beachtlich – auch wenn niemand davon ausgehen sollte, dass die Hyposensibilisierung schlagartig alle seine Allergie-Probleme löst.
"Es gibt Fälle bis hin zur vollständigen Heilung, ja, man kann es den Patienten im Vorfeld aber nicht garantieren, man kann aber davon ausgehen, dass bei einer Pollenallergie etwa 80, 85 Prozent profitieren werden, ..."
... was ja auch schon ein Erfolg ist: Wanderungen durch Felder und Wälder sind dann wieder möglich.
Wer nicht weiß, gegen welche Pollen er allergisch reagiert, sollte eine genaue Diagnose einholen – die Zahl möglicher Allergene ist hoch ...
" ... im Februar ist Hasel und Erle zu erwarten, dann wird Anfang April bis Mitte April je nach Wetter die Birke heftig sein, dann hatten wir im letzten Jahr Eiche und Buche, das war ungewöhnlich, das hatten wir die Jahre zuvor nicht, im Mai Juni werden die Gräser losgehen und im Juli/August kommt die Brennnessel, die dann das Jahr meist beendet ..."