Norbert Jankowski soll heute operiert werden. Seine beiden Stammvenen haben ihm große Probleme bereitet. Auch die umliegenden kleineren Blutgefäße sind von der Erkrankung betroffen. Die Operation soll Komplikationen vorbeugen, die durch die Erkrankung entstehen können.
Prof. Klaus Balzer, Chefarzt der Gefäßchirurgischen Klinik am Evangelischen Krankenhaus in Mülheim an der Ruhr.
" Es ist so, wenn das Bein nicht entstaut wird, dann ist es wie ein Sumpf. Es ist also hier keine Mangelversorgung sondern Mangelentsorgung, das ist so, als wenn man Müll irgendwo liegen lässt. Und genau das passiert hier auch. Das Blut staut sich, ... die Blutkörperchen zerstören sich gegenseitig. Der Blutfarbstoff wird im Gewebe abgelagert und es entsteht eine Mangelentsorgung der Haut. Der Blutfarbstoff sorgt dafür, dass die Haut dann auch schlechter versorgt werden kann. Es entstehen zunächst braune Flecken, dann entstehen Geschwürsbildungen und Verhärtungen, und am Ende steht ein offenes Bein. ..."
.... oder womöglich im schwersten Fall eine tiefe Venenthrombose. Der Grad einer Krampfadererkrankung kann unterschiedlich schwer verlaufen. Es gibt Krampfadern, die keine Beschwerden machen und nur oberflächlich auftreten. Krampfadern können aber auch zu massiven Beeinträchtigungen führen.
" Die Ursache ist der aufrechte Gang des Menschen. Dadurch entsteht eine Blutsäule, die zum Herzen, das ja beim Menschen relativ weit oben liegt, zurückgepumpt werden muss. Und dies geschieht unter zu Hilfenahme eines anatomischen Tricks, den die Natur entwickelt hat. Das sind Klappen, die das Blut von Stufe zu Stufe heben, und wenn diese Klappen undicht werden, dann fällt das Blut sozusagen in die falsche Richtung nach unten von Klappe zu Klappe und ... die Venen erweitern sich durch das enorme Gewicht von dieser Blutsäule. Man kann sich vorstellen, eine Blutsäule von 1,50 Meter Höhe etwa, die übt auch ein großes Gewicht auf diese Klappen aus und kann sie damit undicht machen. Und dadurch entstehen von Stufe zu Stufe Krampfadern, die sich unter der Haut ausbilden und dann sichtbar werden."
Steht das Leiden einwandfrei fest, sollten die erkrankten Venenteile ausgeschaltet werden. Dazu gibt es verschiedene Methoden:
Die operative Therapie
" Die älteste Methode ist die, dass man die Vene an der Stelle, wo sie in das tiefe Venensystem einmündet, das ist in der Leistenbeuge, unterbindet und chirurgisch entfernt in dem Bereich, wo bereits Klappen geschädigt sind."
Die Sklerotherapie
" Es gibt die Behandlungsform der Verödung. Das heißt, man spritzt ein Mittel in die Vene, das die Venenwand zerstört. Die Venen verkleben und sind dann nicht mehr sichtbar ... und somit beseitigt. "
Die Lasertherapie
" Man versucht hier den Effekt der Entfernung der Vene dadurch zu erreichen, dass man die Innenwand der Vene mit Hitze zerstört. Das geht einmal mit Laser, hierbei werden Temperaturen von 700-1000 Grad in das Gefäß über eine kleine Laserfaser eingebracht, die Vene wird zerstört und schrumpft zusammen."
Die Radiofrequenztherapie
" Es gibt eine andere Methode mit Radiofrequenz, da kann man eben auch hohe Temperaturen erreichen, die dann diese Vene zerstören, sie bleibt also im Gewebe liegen, kann aber kein Blut mehr transportieren. "
Die Kompressionstherapie - also das Tragen von Kompressionsstrümpfen - ändert nichts an der Ursache der Erkrankung. Das gilt auch für die medikamentöse Therapie, die bei einer gesunden Ernährung überflüssig ist. Radiofrequenz- und Lasertherapie sind für den Patienten nicht so belastend wie eine Operation, können aber nur eingeschränkt genutzt werden. Zudem übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Behandlungskosten nicht.
Die operative Therapie kann hingegen immer angewandt werden.
Inzwischen wirkt die örtliche Betäubung bei Norbert Jankowski. Nach der Operationsvorbereitung hat Prof. Klaus Balzer in der Hüftleiste und am Fußgelenk kleine Einschnitte vorgenommen. Durch die soll die Vene mit Hilfe einer Sonde gezogen werden.
" Hier kann man die Vene am Knöchel sehen. Und man sieht doch, wenn man sie freigelegt hat, dass es doch ein recht dickes Kaliber ist obwohl der Patient liegt und sich nicht mehr auffüllt. Sie wird jetzt unterbunden, damit das Blut nicht in den Fußbereich zurückfließen kann, und damit man dann nach oben die Sonde einführen kann .... - Spüren Sie was, Herr Jankowski? Nein, alles in Ordnung. ....
Die Sonde wird jetzt in der Vene festgebunden, und nach Ausleiten der Sonde wird die Vene durch sich selbst herausgezogen. Sie sehen, dass es fast gar nicht blutet. Es ist also überhaupt nicht schlimm. .... So, das ist der Oberschenkelanteil der Vene, die man hier auf der Sonde herauszieht, und da sieht man schon, dass das ein erhebliches Kaliber ist, wenn sich die richtig auffüllt, dann ist die fingerdick. .... Wir machen das jetzt am Unterschenkel auf gleiche Weise und haben dann eigentlich den Hauptteil der Operation schon beendet. "
Nach einer knappen Stunde ist die Operation vorbei.
" War es schlimm?
Überhaupt nicht, war total problemlos für mich und stressfrei.
O.K., heute Nachmittag dürfen Sie schon wieder aufstehen, sie sagen aber bitte vorher Bescheid, warten, bis die Betäubung ganz abgeklungen ist, melden sich, wenn sie Schmerzen haben, aber mit großen Schmerzen ist nicht zu rechnen und morgen früh gucken wir mal, wann wir sie nach Hause lassen.
Alles klar, danke dann.
O.K. "
Ganz vermeiden lassen sich Krampfadern nicht in jedem Fall, denn immerhin spielt auch die Veranlagung eine Rolle. Aber man kann vorbeugen, zum Beispiel, indem man Übergewicht vermeidet, und.....
Man sollte sich viel bewegen. Das ist ganz entscheidend wichtig, denn die Muskulatur ist sozusagen das Herz der Venen. Es presst das Blut aus den Venen zum Herzen und in die richtige Richtung und durch die Klappen gesteuert aus den Beinen heraus. Wer sich also viel bewegt, sorgt dafür, dass die Venen ausreichend belastet und somit auch ihre Funktion erfüllen, das ist also ganz entscheidend wichtig. Man sollte sich vielleicht auch durch kalte Duschen.... die Beine etwas abkühlen. Man sollte sie gelegentlich hochlegen, entstauen. Ein ganz einfacher rick ist zum Beispiel, das Bettende ein klein wenig hochzustellen, wenn man unter geschwollenen Beinen leidet, dann fließt in der Nacht die Schwellneigung ab und man hat weiterhin schlanke Beine und bei ersten Zeichen von Krampfadern sollte man überprüfen lassen durch einen Spezialisten, ob die Klappen bereits geschädigt sind, und ist das der Fall, eine frühzeitige Behandlung anstreben.
Prof. Klaus Balzer, Chefarzt der Gefäßchirurgischen Klinik am Evangelischen Krankenhaus in Mülheim an der Ruhr.
" Es ist so, wenn das Bein nicht entstaut wird, dann ist es wie ein Sumpf. Es ist also hier keine Mangelversorgung sondern Mangelentsorgung, das ist so, als wenn man Müll irgendwo liegen lässt. Und genau das passiert hier auch. Das Blut staut sich, ... die Blutkörperchen zerstören sich gegenseitig. Der Blutfarbstoff wird im Gewebe abgelagert und es entsteht eine Mangelentsorgung der Haut. Der Blutfarbstoff sorgt dafür, dass die Haut dann auch schlechter versorgt werden kann. Es entstehen zunächst braune Flecken, dann entstehen Geschwürsbildungen und Verhärtungen, und am Ende steht ein offenes Bein. ..."
.... oder womöglich im schwersten Fall eine tiefe Venenthrombose. Der Grad einer Krampfadererkrankung kann unterschiedlich schwer verlaufen. Es gibt Krampfadern, die keine Beschwerden machen und nur oberflächlich auftreten. Krampfadern können aber auch zu massiven Beeinträchtigungen führen.
" Die Ursache ist der aufrechte Gang des Menschen. Dadurch entsteht eine Blutsäule, die zum Herzen, das ja beim Menschen relativ weit oben liegt, zurückgepumpt werden muss. Und dies geschieht unter zu Hilfenahme eines anatomischen Tricks, den die Natur entwickelt hat. Das sind Klappen, die das Blut von Stufe zu Stufe heben, und wenn diese Klappen undicht werden, dann fällt das Blut sozusagen in die falsche Richtung nach unten von Klappe zu Klappe und ... die Venen erweitern sich durch das enorme Gewicht von dieser Blutsäule. Man kann sich vorstellen, eine Blutsäule von 1,50 Meter Höhe etwa, die übt auch ein großes Gewicht auf diese Klappen aus und kann sie damit undicht machen. Und dadurch entstehen von Stufe zu Stufe Krampfadern, die sich unter der Haut ausbilden und dann sichtbar werden."
Steht das Leiden einwandfrei fest, sollten die erkrankten Venenteile ausgeschaltet werden. Dazu gibt es verschiedene Methoden:
Die operative Therapie
" Die älteste Methode ist die, dass man die Vene an der Stelle, wo sie in das tiefe Venensystem einmündet, das ist in der Leistenbeuge, unterbindet und chirurgisch entfernt in dem Bereich, wo bereits Klappen geschädigt sind."
Die Sklerotherapie
" Es gibt die Behandlungsform der Verödung. Das heißt, man spritzt ein Mittel in die Vene, das die Venenwand zerstört. Die Venen verkleben und sind dann nicht mehr sichtbar ... und somit beseitigt. "
Die Lasertherapie
" Man versucht hier den Effekt der Entfernung der Vene dadurch zu erreichen, dass man die Innenwand der Vene mit Hitze zerstört. Das geht einmal mit Laser, hierbei werden Temperaturen von 700-1000 Grad in das Gefäß über eine kleine Laserfaser eingebracht, die Vene wird zerstört und schrumpft zusammen."
Die Radiofrequenztherapie
" Es gibt eine andere Methode mit Radiofrequenz, da kann man eben auch hohe Temperaturen erreichen, die dann diese Vene zerstören, sie bleibt also im Gewebe liegen, kann aber kein Blut mehr transportieren. "
Die Kompressionstherapie - also das Tragen von Kompressionsstrümpfen - ändert nichts an der Ursache der Erkrankung. Das gilt auch für die medikamentöse Therapie, die bei einer gesunden Ernährung überflüssig ist. Radiofrequenz- und Lasertherapie sind für den Patienten nicht so belastend wie eine Operation, können aber nur eingeschränkt genutzt werden. Zudem übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Behandlungskosten nicht.
Die operative Therapie kann hingegen immer angewandt werden.
Inzwischen wirkt die örtliche Betäubung bei Norbert Jankowski. Nach der Operationsvorbereitung hat Prof. Klaus Balzer in der Hüftleiste und am Fußgelenk kleine Einschnitte vorgenommen. Durch die soll die Vene mit Hilfe einer Sonde gezogen werden.
" Hier kann man die Vene am Knöchel sehen. Und man sieht doch, wenn man sie freigelegt hat, dass es doch ein recht dickes Kaliber ist obwohl der Patient liegt und sich nicht mehr auffüllt. Sie wird jetzt unterbunden, damit das Blut nicht in den Fußbereich zurückfließen kann, und damit man dann nach oben die Sonde einführen kann .... - Spüren Sie was, Herr Jankowski? Nein, alles in Ordnung. ....
Die Sonde wird jetzt in der Vene festgebunden, und nach Ausleiten der Sonde wird die Vene durch sich selbst herausgezogen. Sie sehen, dass es fast gar nicht blutet. Es ist also überhaupt nicht schlimm. .... So, das ist der Oberschenkelanteil der Vene, die man hier auf der Sonde herauszieht, und da sieht man schon, dass das ein erhebliches Kaliber ist, wenn sich die richtig auffüllt, dann ist die fingerdick. .... Wir machen das jetzt am Unterschenkel auf gleiche Weise und haben dann eigentlich den Hauptteil der Operation schon beendet. "
Nach einer knappen Stunde ist die Operation vorbei.
" War es schlimm?
Überhaupt nicht, war total problemlos für mich und stressfrei.
O.K., heute Nachmittag dürfen Sie schon wieder aufstehen, sie sagen aber bitte vorher Bescheid, warten, bis die Betäubung ganz abgeklungen ist, melden sich, wenn sie Schmerzen haben, aber mit großen Schmerzen ist nicht zu rechnen und morgen früh gucken wir mal, wann wir sie nach Hause lassen.
Alles klar, danke dann.
O.K. "
Ganz vermeiden lassen sich Krampfadern nicht in jedem Fall, denn immerhin spielt auch die Veranlagung eine Rolle. Aber man kann vorbeugen, zum Beispiel, indem man Übergewicht vermeidet, und.....
Man sollte sich viel bewegen. Das ist ganz entscheidend wichtig, denn die Muskulatur ist sozusagen das Herz der Venen. Es presst das Blut aus den Venen zum Herzen und in die richtige Richtung und durch die Klappen gesteuert aus den Beinen heraus. Wer sich also viel bewegt, sorgt dafür, dass die Venen ausreichend belastet und somit auch ihre Funktion erfüllen, das ist also ganz entscheidend wichtig. Man sollte sich vielleicht auch durch kalte Duschen.... die Beine etwas abkühlen. Man sollte sie gelegentlich hochlegen, entstauen. Ein ganz einfacher rick ist zum Beispiel, das Bettende ein klein wenig hochzustellen, wenn man unter geschwollenen Beinen leidet, dann fließt in der Nacht die Schwellneigung ab und man hat weiterhin schlanke Beine und bei ersten Zeichen von Krampfadern sollte man überprüfen lassen durch einen Spezialisten, ob die Klappen bereits geschädigt sind, und ist das der Fall, eine frühzeitige Behandlung anstreben.