A 3, Frankfurt Richtung Siegburg, 1 Uhr 30 nachts. Um diese Zeit waren nur wenige Autos unterwegs - erinnert sich Heidi Harzheim - trotzdem fühlte sich die Kölnerin unwohl: Die Konturen der entgegenkommenden Wagen verschwammen zunehmend, die Scheinwerfer mischten sich zu einem gedämpften Lichtbrei. Manchmal hatte sie das Gefühl, dass ihre Augen den Wechsel von hellem Licht zur Dunkelheit nur noch sehr langsam bewältigten. Unangenehm war zudem die eingeschränkte Fähigkeit, räumlich zu sehen. Irgendetwas stimmte mit ihren Augen nicht. Mit Müdigkeit hatte das nichts zu tun.
" Schlecht sehen konnte ich schon längere Zeit, aber es machte sich speziell bei Dunkelheit bemerkbar. Ich hatte so das Gefühl, als würde sich ein Schleier vor das Auge legen, und dadurch war alles verschwommen, wie in Nebel getaucht und unklar. Und das beeinträchtige mich sehr, vor allen Dingen auch beim Autofahren in Dunkelheit, ich bin auch berufstätig, ich muss auch am PC arbeiten und es wurde immer schlimmer. "
Es war, als ob Schleier vor ihren Augen lagen, das Sehen machte zunehmend Probleme. Ein schleichender Prozess, der im Rückblick einige Jahre dauerte und den sie mit Brillen nur notdürftig kompensieren konnten. Bei der nächtlichen Fahrt Richtung Siegburg war es aber besonders schlimm. "Das Unfallrisiko war einfach zu hoch", sagt sie und ließ sich umgehend einen Termin beim Augenarzt geben. Der stellte nach eingehender Untersuchung schließlich eine klare Diagnose: Heidi Harzheim litt an einem Grauen Star.
"Das mit dem Grauen Star wurde zum ersten Mal festgestellt 2005, 2006 hatte sich das dann schon verschlechtert und dann wurde es zunehmend schlechter. Vor allem ein Auge bei mir, das rechte Auge, das wurde wesentlich schlimmer, das Linke hat nachgezogen und muss jetzt auch behandelt werden. "
Zu Besuch im Augenzentrum Köln. Dr. Matthias Maus sitzt vor seiner Untersuchungseinheit mit Spaltlampe, Ophthalmometer, Sehzeichenprojektoren und anderem Hightech-Gerät. Dahinter hat Heidi Harzheim Platz genommen.
"Frau Harzheim, ein Auge haben wir jetzt, ...
... Ja ...
... schauen wir mal, wie die Linse sitzt, und schauen wir uns mal das zweite Auge an, schauen Sie geradeaus, ja wunderbar, ... da sieht man jetzt die Linse im hinteren Bereich hinter der Regenbogenhaut sitzen, Sie selber können die gar nicht erkennen im Spiegel, sie ist halt etwas klarer und schwärzer, als auf dem anderen Auge, wo noch der Graue Star hinter der Pupille sitzt, ... "
... und von außen, wie ein ausgedehnter grauer Punkt aussieht. Kein schöner Anblick, wirklich gefährlich ist der Graue Star in den meisten Fällen allerdings nicht. Die Katarakt ist eine Alterserscheinung, vergleichbar mit faltiger Haut oder lichtem Haar.
"Die Linse ist ein Teil des Körpers, der innerlich von Geburt an weiterwächst, es kommen immer mehr Zellschichten drauf, und damit die Linse nicht zu dick wird, verliert sie an Flüssigkeit, also die festen Bestandteile nehmen zu, Flüssigkeit entweicht aus der Linse, und das erste Symptom ist die Lesebrille, die wir so mit Mitte 40 brauchen, wenn die Linse verliert an Elastizität. Sie nimmt aber auch an Dichte zu, und wenn die Dichte so zunimmt, dass das Durchsehen beeinträchtigt wird, dann nennen wir das Grauer Star. "
In Deutschland leiden fast alle Menschen jenseits der 65 an einem Grauen Star - die einen stärker, die anderen schwächer, vielen ist das Leiden gar nicht bewusst. Nur so lässt sich erklären, dass sich sich pro Jahr nur etwa 600.000 Personen operieren lassen. Trotzdem zählt der Graue Star zu den häufigsten operativen Eingriffen überhaupt. Katarakte teilen Mediziner in zwei Varianten ein: Die eine entwickelt sich schnell, die andere langsam.
"Der Graue Star entsteht unterschiedlich schnell, und das hängt davon ab, wo er in der Linse entsteht. Es gibt eine so genannte hintere Schalentrübung, der Name sagt schon, wo sie sitzt, im hinteren Teil der Linse, die kann sehr schnell entstehen, etwa durch chronische Kortisoneinnahmen, dann haben schon mal 30-, 40-jährige den Grauen Star, der wächst sehr schnell. Der typische Altersstar, der eine Kerntrübung ist, entwickelt sich ganz langsam, und das ist dann der, der eher als weniger schlimm wahrgenommen wird, am Anfang kann man noch ganz gut sehen, dann etwas schlechter, und irgendwann ist es dann soweit, dass er operiert wird."
Der Graue Star tritt hin und wieder aber auch als Komplikation bei Diabetespatienten auf; Dialysepatienten entwickeln mitunter ebenfalls den Grauen Star; und bei Neugeborenen beobachten ihn Ärzte als Folge einer Virusinfektion der Mutter: Röteln, Mumps, Masern und Windpocken stehen hier an erster Stelle.
Mittlerweile hat Matthias Maus die Untersuchung von Heidi Harzheim abgeschlossen. Auch auf dem linken Auge hat er einen Grauen Star diagnostiziert, den sie ebenfalls operativ entfernen lassen will. Matthias Maus zeigt auf das Modell eines Auges und erläutert die nächsten Schritte.
"Ich erkläre Ihnen jetzt noch einmal den Ablauf der Operation im Einzelnen: Wir machen im oberen Bereich im Übergang zwischen Hornhaut und Lederhaut einen kleinen Schnitt, der ist nur 1,8 mm bereit. Durch diesen Schnitt führen wir Instrumente hinein und eröffnen die vordere Kapsel der Linse, also die Kapsel der Linse mit dem ganzen Aufhängerapparat, also die Fasern, wo die Linse aufgehängt ist, bleibt im Auge drin. Nur das trübe Innere wird zunächst mit einem Ultraschall verflüssigt und dann abgesaugt."
Der Graue Star ist beseitigt, die Linse allerdings auch. Also wird sie durch ein künstliches Implantat, in der Regel aus Acryl, ersetzt. Dafür wird die Linse ...
" ... durch diesen dünnen Schlitz ins Auge geschoben, entrollt sich dort selbst innerhalb der Linsenkapsel. Das Besondere an der Linse ist, dass die Akkommodation wieder funktioniert, das heißt der Ringmuskel, an dem die Linse aufgehängt ist, wenn der sich kontrahiert, dann bewegt die Linse sich dahin, ich kann damit von der Fern- auf die Naheinstellung wechseln. Es ist also keine Multifokallinse, die verschiedene Bildebenen hat, sondern die hat nur eine, aber die kann sich bewegen, und damit kann sie unterschiedliche Entfernungen einstellen. Das gibt Ihnen das wieder, was Sie so mit 40 Jahren hatten, also ohne Lesebrille lesen zu können."
Dabei spielt übrigens die Dioptrienstärke der vorher genutzten Brillengläser keine Rolle - weder in die eine noch in die andere Richtung gibt es Grenzen.
"Also selbst Patienten, die minus 35 Dioptrien in der Brille haben oder plus 15 in der Brille, was nun wirklich extreme Werte sind, können auf einfachem Wege durch die Operation des Grauen Stars in den Bereich von Null Dioptrien gebracht werden."
Eine sichere medikamentöse Therapie zur Behandlung des Grauen Stars gibt es nicht. Wer seine Sehkraft verbessern beziehungsweise wiederherstellen will, muss sich einer Operation am Auge unterziehen, die aus der Perspektive des Arztes allerdings weitaus unspektakulärer aussieht als Laien vermuten.
"Natürlich brauchen Sie eine ruhige Hand, aber Sie haben ein Mikroskop, unter dem Sie operieren, ein Mikroskop vergrößert ganz deutlich, und wer schon mal etwas unter der Lupe gearbeitet hat, weiß, wie sehr das die Bewegung beruhigt. Man kann unter einem Mikroskop auch feinste im Bereich von zehntel bis hundertstel Millimeter sich bewegende Schnitte ausführen, und das exakt und in einer immer wiederkehrenden Güte und Qualität."
Da die Risiken einer solchen Operation ausgesprochen gering sind, muss niemand mehr abwarten, bis die Operation medizinisch erforderlich ist. Wer subjektiv unter dem Grauschleier leidet, sollte den Eingriff vornehmen lassen. Einzige Ausnahme ist der angeborene Graue Star. Bei ihm raten Ärzte zu einer möglichst raschen Operation. Die Künstliche Linse selbst muss übrigens so gut wie nie ausgetauscht werden, allerdings ist in zehn bis 15 Prozent aller Fälle ein Folgeeingriff notwendig.
"Wir lassen ja die Kapsel der Linse im Auge, und die hintere Hülle der Kapsel kann sich trüben, das ist ein sogenannter Nachstar, da entsteht eine Zellschicht und dann entsteht nochmal so ein Schleier. Das muss aber nicht operiert werden, da reicht ein Lasereingriff, der eine Minute dauert, und alles ist klar."
Ein Punkt ist trotz aller Forschung aber noch nicht geklärt. Vorbeugende Faktoren, Ernährung etwa oder ein spezielles Augentraining, sind nicht bekannt.
"Da haben Sie keine Chance! Es gibt noch zwei andere Dinge, die im Alter wachsen, das sind die Ohren und die Nase, das können Sie auch nicht verhindern, da können Sie trainieren, wie sie wollen."
Der Besuch beim Arzt ist unumgänglich, die Operation ebenso. Anschließend, sagt die Kölnerin Heidi Harzheim, fühlt man sich aber wesentlich besser.
"Das bedeutet für mich mehr Freiheit! Erstens beim Autofahren, wo ich nachts nicht sehr gut sehen konnte durch diesen Grauen Star. Dann kann ich wieder einwandfrei fotografieren, was mich mit der Brille immens gestört hat, das ist ein Hobby von mir. Und lesen, ich bin eine Leseratte, endlos lesen, ohne dass die Augen vielleicht ermüden in diesem Stadium."
" Schlecht sehen konnte ich schon längere Zeit, aber es machte sich speziell bei Dunkelheit bemerkbar. Ich hatte so das Gefühl, als würde sich ein Schleier vor das Auge legen, und dadurch war alles verschwommen, wie in Nebel getaucht und unklar. Und das beeinträchtige mich sehr, vor allen Dingen auch beim Autofahren in Dunkelheit, ich bin auch berufstätig, ich muss auch am PC arbeiten und es wurde immer schlimmer. "
Es war, als ob Schleier vor ihren Augen lagen, das Sehen machte zunehmend Probleme. Ein schleichender Prozess, der im Rückblick einige Jahre dauerte und den sie mit Brillen nur notdürftig kompensieren konnten. Bei der nächtlichen Fahrt Richtung Siegburg war es aber besonders schlimm. "Das Unfallrisiko war einfach zu hoch", sagt sie und ließ sich umgehend einen Termin beim Augenarzt geben. Der stellte nach eingehender Untersuchung schließlich eine klare Diagnose: Heidi Harzheim litt an einem Grauen Star.
"Das mit dem Grauen Star wurde zum ersten Mal festgestellt 2005, 2006 hatte sich das dann schon verschlechtert und dann wurde es zunehmend schlechter. Vor allem ein Auge bei mir, das rechte Auge, das wurde wesentlich schlimmer, das Linke hat nachgezogen und muss jetzt auch behandelt werden. "
Zu Besuch im Augenzentrum Köln. Dr. Matthias Maus sitzt vor seiner Untersuchungseinheit mit Spaltlampe, Ophthalmometer, Sehzeichenprojektoren und anderem Hightech-Gerät. Dahinter hat Heidi Harzheim Platz genommen.
"Frau Harzheim, ein Auge haben wir jetzt, ...
... Ja ...
... schauen wir mal, wie die Linse sitzt, und schauen wir uns mal das zweite Auge an, schauen Sie geradeaus, ja wunderbar, ... da sieht man jetzt die Linse im hinteren Bereich hinter der Regenbogenhaut sitzen, Sie selber können die gar nicht erkennen im Spiegel, sie ist halt etwas klarer und schwärzer, als auf dem anderen Auge, wo noch der Graue Star hinter der Pupille sitzt, ... "
... und von außen, wie ein ausgedehnter grauer Punkt aussieht. Kein schöner Anblick, wirklich gefährlich ist der Graue Star in den meisten Fällen allerdings nicht. Die Katarakt ist eine Alterserscheinung, vergleichbar mit faltiger Haut oder lichtem Haar.
"Die Linse ist ein Teil des Körpers, der innerlich von Geburt an weiterwächst, es kommen immer mehr Zellschichten drauf, und damit die Linse nicht zu dick wird, verliert sie an Flüssigkeit, also die festen Bestandteile nehmen zu, Flüssigkeit entweicht aus der Linse, und das erste Symptom ist die Lesebrille, die wir so mit Mitte 40 brauchen, wenn die Linse verliert an Elastizität. Sie nimmt aber auch an Dichte zu, und wenn die Dichte so zunimmt, dass das Durchsehen beeinträchtigt wird, dann nennen wir das Grauer Star. "
In Deutschland leiden fast alle Menschen jenseits der 65 an einem Grauen Star - die einen stärker, die anderen schwächer, vielen ist das Leiden gar nicht bewusst. Nur so lässt sich erklären, dass sich sich pro Jahr nur etwa 600.000 Personen operieren lassen. Trotzdem zählt der Graue Star zu den häufigsten operativen Eingriffen überhaupt. Katarakte teilen Mediziner in zwei Varianten ein: Die eine entwickelt sich schnell, die andere langsam.
"Der Graue Star entsteht unterschiedlich schnell, und das hängt davon ab, wo er in der Linse entsteht. Es gibt eine so genannte hintere Schalentrübung, der Name sagt schon, wo sie sitzt, im hinteren Teil der Linse, die kann sehr schnell entstehen, etwa durch chronische Kortisoneinnahmen, dann haben schon mal 30-, 40-jährige den Grauen Star, der wächst sehr schnell. Der typische Altersstar, der eine Kerntrübung ist, entwickelt sich ganz langsam, und das ist dann der, der eher als weniger schlimm wahrgenommen wird, am Anfang kann man noch ganz gut sehen, dann etwas schlechter, und irgendwann ist es dann soweit, dass er operiert wird."
Der Graue Star tritt hin und wieder aber auch als Komplikation bei Diabetespatienten auf; Dialysepatienten entwickeln mitunter ebenfalls den Grauen Star; und bei Neugeborenen beobachten ihn Ärzte als Folge einer Virusinfektion der Mutter: Röteln, Mumps, Masern und Windpocken stehen hier an erster Stelle.
Mittlerweile hat Matthias Maus die Untersuchung von Heidi Harzheim abgeschlossen. Auch auf dem linken Auge hat er einen Grauen Star diagnostiziert, den sie ebenfalls operativ entfernen lassen will. Matthias Maus zeigt auf das Modell eines Auges und erläutert die nächsten Schritte.
"Ich erkläre Ihnen jetzt noch einmal den Ablauf der Operation im Einzelnen: Wir machen im oberen Bereich im Übergang zwischen Hornhaut und Lederhaut einen kleinen Schnitt, der ist nur 1,8 mm bereit. Durch diesen Schnitt führen wir Instrumente hinein und eröffnen die vordere Kapsel der Linse, also die Kapsel der Linse mit dem ganzen Aufhängerapparat, also die Fasern, wo die Linse aufgehängt ist, bleibt im Auge drin. Nur das trübe Innere wird zunächst mit einem Ultraschall verflüssigt und dann abgesaugt."
Der Graue Star ist beseitigt, die Linse allerdings auch. Also wird sie durch ein künstliches Implantat, in der Regel aus Acryl, ersetzt. Dafür wird die Linse ...
" ... durch diesen dünnen Schlitz ins Auge geschoben, entrollt sich dort selbst innerhalb der Linsenkapsel. Das Besondere an der Linse ist, dass die Akkommodation wieder funktioniert, das heißt der Ringmuskel, an dem die Linse aufgehängt ist, wenn der sich kontrahiert, dann bewegt die Linse sich dahin, ich kann damit von der Fern- auf die Naheinstellung wechseln. Es ist also keine Multifokallinse, die verschiedene Bildebenen hat, sondern die hat nur eine, aber die kann sich bewegen, und damit kann sie unterschiedliche Entfernungen einstellen. Das gibt Ihnen das wieder, was Sie so mit 40 Jahren hatten, also ohne Lesebrille lesen zu können."
Dabei spielt übrigens die Dioptrienstärke der vorher genutzten Brillengläser keine Rolle - weder in die eine noch in die andere Richtung gibt es Grenzen.
"Also selbst Patienten, die minus 35 Dioptrien in der Brille haben oder plus 15 in der Brille, was nun wirklich extreme Werte sind, können auf einfachem Wege durch die Operation des Grauen Stars in den Bereich von Null Dioptrien gebracht werden."
Eine sichere medikamentöse Therapie zur Behandlung des Grauen Stars gibt es nicht. Wer seine Sehkraft verbessern beziehungsweise wiederherstellen will, muss sich einer Operation am Auge unterziehen, die aus der Perspektive des Arztes allerdings weitaus unspektakulärer aussieht als Laien vermuten.
"Natürlich brauchen Sie eine ruhige Hand, aber Sie haben ein Mikroskop, unter dem Sie operieren, ein Mikroskop vergrößert ganz deutlich, und wer schon mal etwas unter der Lupe gearbeitet hat, weiß, wie sehr das die Bewegung beruhigt. Man kann unter einem Mikroskop auch feinste im Bereich von zehntel bis hundertstel Millimeter sich bewegende Schnitte ausführen, und das exakt und in einer immer wiederkehrenden Güte und Qualität."
Da die Risiken einer solchen Operation ausgesprochen gering sind, muss niemand mehr abwarten, bis die Operation medizinisch erforderlich ist. Wer subjektiv unter dem Grauschleier leidet, sollte den Eingriff vornehmen lassen. Einzige Ausnahme ist der angeborene Graue Star. Bei ihm raten Ärzte zu einer möglichst raschen Operation. Die Künstliche Linse selbst muss übrigens so gut wie nie ausgetauscht werden, allerdings ist in zehn bis 15 Prozent aller Fälle ein Folgeeingriff notwendig.
"Wir lassen ja die Kapsel der Linse im Auge, und die hintere Hülle der Kapsel kann sich trüben, das ist ein sogenannter Nachstar, da entsteht eine Zellschicht und dann entsteht nochmal so ein Schleier. Das muss aber nicht operiert werden, da reicht ein Lasereingriff, der eine Minute dauert, und alles ist klar."
Ein Punkt ist trotz aller Forschung aber noch nicht geklärt. Vorbeugende Faktoren, Ernährung etwa oder ein spezielles Augentraining, sind nicht bekannt.
"Da haben Sie keine Chance! Es gibt noch zwei andere Dinge, die im Alter wachsen, das sind die Ohren und die Nase, das können Sie auch nicht verhindern, da können Sie trainieren, wie sie wollen."
Der Besuch beim Arzt ist unumgänglich, die Operation ebenso. Anschließend, sagt die Kölnerin Heidi Harzheim, fühlt man sich aber wesentlich besser.
"Das bedeutet für mich mehr Freiheit! Erstens beim Autofahren, wo ich nachts nicht sehr gut sehen konnte durch diesen Grauen Star. Dann kann ich wieder einwandfrei fotografieren, was mich mit der Brille immens gestört hat, das ist ein Hobby von mir. Und lesen, ich bin eine Leseratte, endlos lesen, ohne dass die Augen vielleicht ermüden in diesem Stadium."