"Ich weiß nur, dass ich vorne keine Milchzähne mehr habe, also keine Schneidezähne, ich glaub die Eckzähne sind noch da und ein paar Backenzähne
Ich hab noch zwei Milchzähne, die haben gewackelt und dann hab ich sie rausgezogen
Die wurden wackelig, manchmal hab ich dran rumgespielt und dann hab ich sie rausgezogen.
Also wenn man seinen Zahn unters Kopfkissen legt, liegt da am nächsten Tag etwas Geld
Dann kenn ich eine Geschichte, dass sie Geschenke für einen Zahn bringt oder ein paar Groschen damals unters Kissen gelegt hat. Ich weiß, dass meine Mutter bei mir die Zahnfee gespielt hat. Dann hat die mir Geschenke hingelegt und dann hab ich die Geschenke genommen und Mama hat dann meine Zähne aufgesammelt."
Jens und Stephan sind beide zehn Jahre alt. Im Kinderkurs am Mittwochnachmittag in der Kölner Universitäts-Zahnklinik lassen sie ihre Zähne untersuchen. Beide kennen die Geschichte von der Zahnfee, die in der Nacht kommt und den ausgefallenen Milchzahn unterm Kopfkissen gegen eine kleine Belohnung tauscht.
Jens kann sich noch gut erinnern, als sein erster Milchzahn gewackelt hat:
"Da bin ich schnell zur Mama gerannt und hab gesagt, Mama, ein Zahn wackelt, das weiß ich noch. Ich hab ja schon gehört, dass Zähne ausfallen und da hab ich gedacht, endlich krieg ich auch mal meinen ersten richtig wachsenden bleibenden Zahn."
Aber warum heißen Milchzähne eigentlich Milchzähne?
Privatdozent Dr. Michael Wicht ist Oberarzt an der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie der Universität Köln.
"Das ist relativ einfach zu beantworten, weil die Milch sehr hell ist und einen bläulichen Schimmer hat und das ist genau das, was einem Milchzahn eigen ist, so eine bläuliche Farbe und deshalb nennt man sie in der Fachsprache dentis lactatis, was Milchzähne heißt."
Jens weiß schon, dass sich Milchzähne von den bleibenden
Zähnen unterscheiden:
"Ich kann nur feststellen, dass die Milchzähne, die sind einfach ein bisschen kleiner noch als die richtigen Bleibenden."
Sonst hätten sie in dem kleineren Kiefer der Kinder wohl keinen Platz. Doch es gibt noch mehr Unterschiede: Oberarzt Dr. Wicht:
"Es gibt nur zwanzig Milchzähne, in jedem Quadranten fünf, von der Anatomie sind sie etwas gedrungener, die Kauflächen sind schmaler und die Wurzeln sehen ganz anders aus, weil in den Wurzeln der Milchzähne die bleibenden Keime sind. Es gibt eine Zahngruppe, die es beim Erwachsenen gibt, die es bei Kindern nicht gibt, das sind die sogenannten Prämolaren, das sind die kleinen Backenzähne, die gibt’s bei Kindern nicht.
Das Zahnbein ist weniger stark ausgeprägt, der Nerv beim Kinderzahn ist viel größer und der Schmelz ist ein wenig anders strukturiert als bei bleibenden Zähnen."
Die Milchzähne sind bei der Geburt noch nicht vorhanden, sie werden erst später gebraucht, das Kind trinkt schließlich zuerst nur Milch. Zähne würden die Mutter am Anfang beim Stillen nur schmerzen. Wenn das Kind größer ist, werden die Milchzähne durch 32 bleibende Zähne ersetzt.
"Der erste Zahn bricht mit sechs Monaten durch, das ist variabel. Das kann schon mit drei Monaten, es kann auch sein, dass ein Kind mit einem Jahr noch keinen Zahn hat. Im Schnitt sagt man mit sechs Monaten den ersten unteren Schneidezahn und so mit zwei, zweieinhalb Jahren ist dann das Milchgebiss komplett."
"Also ich bin Mutter von zwei Kindern, mein Sohn ist fünf Jahre alt und meine Tochter drei Jahre und die haben ihre Milchzähne relativ unterschiedlich bekommen, d.h. einmal zum unterschiedlichen Zeitpunkt. Natürlich hab ich erstmal die Erfahrung mit meinem Sohn gemacht, der hat seinen ersten Zahn etwa im Alter von sechs Monaten bekommen. Wir wussten am Anfang gar nicht, warum er so knatschig war, bis man das erste Stückchen von dem Zahn sah."
Dr. Esther Lowden ist Fachzahnärztin für Zahnfleischerkrankungen an der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie der Universität Köln.
"Bei unserer Tochter war es so, dass mit sechs Monaten noch überhaupt kein Zahn zu sehen war und wir uns dann schon anfingen Sorgen zu machen, wann kommt denn jetzt der erste Zahn, der kam mit späten acht Monaten erst. Von der Erfahrung, wie kann man den Kindern helfen, haben wir die besten Erfahrungen gemacht, dass wir ihnen Beissringe gegeben haben, die wir gekühlt haben. Aber unsere Tochter hat auch gerne ne kühle Karotte genommen, auf der sie herumgekaut hat."
Zuerst kamen bei beiden Kindern die unteren mittleren Schneidezähne.
"Man kann sehen, dass die Schneidezähne durchbrechen oder die Milchzähne durchbrechen, wenn man reinguckt, dass es ein bisschen dicker aussieht, bisschen gerötet und dass die Kinder, wenn man drauf massiert, es als positiv empfinden.
Als nächstes kamen die oberen Schneidezähne und die Eckzähne waren am schwierigsten."
"Die Milchzähne müssen durch den Knochen nach oben in die Mundhöhle oder nach unten, je nachdem, in welchem Kiefer wir uns befinden, durchwachsen. Und dieses Herausschießen der Milchzähne bereitet den Kindern Schmerzen, weil es durch die Knochenhaut geht und das ist sehr empfindlich und später auch durchs Zahnfleisch und da reagieren die Kinder unspezifisch mit Symptomen von Schmerzen, Übelkeit, teilweise auch mit Fieber und werden dann fast kränklich."
Weil der Zahnschmelz der Milchzähne dünner ist als der von bleibenden Zähnen, kann sich Karies bei Milchzähnen schneller ausbreiten. Säfte und gesüßte Tees in der Nuckelflasche können bei Kindern große Schäden anrichten. Dr. Esther Lowden achtet deshalb bei ihren Kindern von Anfang an auf gute Zahnpflege.
"Wir haben ab dem ersten Zahn der da war spielerisch mit der Zahnpflege begonnen mit einer Zahnbürste. Jetzt hat es sich ins Tagesritual eingegliedert, dass das Zähneputzen dazugehört und Spass macht. Das klappt eigentlich ganz gut, die Kinder wissen, das das dazugehört. Die putzen sich selbst mit der Kinderzahnbürste und ich putze nach bei beiden Kindern. "
Wenn die Kinder in die Schule kommen, wackeln dann die ersten Milchzähne, wie bei Stephan.
"Die haben angefangen zu wackeln, dann hab ich schon mal dran gezogen, dann sind sie irgendwann rausgefallen."
"Der Durchbruch wird genauso genetisch bestimmt von den bleibenden Zähnen wie bei den Milchzähnen auch, d.h. der bleibende Zahn bekommt das Signal jetzt ist Zeit, herauszuwachsen und dann muss man sich das vorstellen, als ob der den Milchzahn von unten auffrisst. Wir nennen das resorbieren. Diese ganzen Strukturen von der Wurzel innen her nach außen, bis hinterher der Zahn nur noch als Krone besteht, der Milchzahn, und dann kann er sich nicht mehr im Zahnhalteapparat festhalten und fällt dann heraus."
Die Milchzähne sind einfach nicht fürs ganze Leben angelegt. Irgendwann ist ihre Zeit vorbei und sie fallen raus. Viele sagen sich, wenn das so ist, wenn also Milchzähne sowieso bald ausfallen, dann ist die Zahnpflege bei Milchzähnen nicht so wichtig, wie später bei den bleibenden Zähnen. Doch da widerspricht der Oberarzt: Man sollte darauf achten, dass Milchzähne bis zu ihrem natürlichen Wechsel erhalten bleiben.
"Wenn Milchzähne nicht gepflegt werden und es kommt zu Karies oder zu einer schlimmen Karies, kann es zum Verlust des Milchzahns führen und das kann dazu führen, dass die Kinder unliebsame Bekanntschaft mit dem Zahnarzt machen, die man besser vermeiden möchte. Es kann auch Folgen für den bleibenden Zahn haben. Im schlimmsten Fall, bei einer raumgreifenden Wurzelentzündung, möglicherweise auch mit einer Schwellung verbunden, kann es sein, dass der bleibende Zahnkeim geschädigt wird."
"Ich hab auch schon die Milchzähne damals geputzt, weil meine Mutter und mein Vater mich dazu angestichelt haben, damit die Milchzähne einfach schön bleiben und dann auch die Zahnfee kommt und mir ein schönes Geschenk dafür gibt."
Ich hab noch zwei Milchzähne, die haben gewackelt und dann hab ich sie rausgezogen
Die wurden wackelig, manchmal hab ich dran rumgespielt und dann hab ich sie rausgezogen.
Also wenn man seinen Zahn unters Kopfkissen legt, liegt da am nächsten Tag etwas Geld
Dann kenn ich eine Geschichte, dass sie Geschenke für einen Zahn bringt oder ein paar Groschen damals unters Kissen gelegt hat. Ich weiß, dass meine Mutter bei mir die Zahnfee gespielt hat. Dann hat die mir Geschenke hingelegt und dann hab ich die Geschenke genommen und Mama hat dann meine Zähne aufgesammelt."
Jens und Stephan sind beide zehn Jahre alt. Im Kinderkurs am Mittwochnachmittag in der Kölner Universitäts-Zahnklinik lassen sie ihre Zähne untersuchen. Beide kennen die Geschichte von der Zahnfee, die in der Nacht kommt und den ausgefallenen Milchzahn unterm Kopfkissen gegen eine kleine Belohnung tauscht.
Jens kann sich noch gut erinnern, als sein erster Milchzahn gewackelt hat:
"Da bin ich schnell zur Mama gerannt und hab gesagt, Mama, ein Zahn wackelt, das weiß ich noch. Ich hab ja schon gehört, dass Zähne ausfallen und da hab ich gedacht, endlich krieg ich auch mal meinen ersten richtig wachsenden bleibenden Zahn."
Aber warum heißen Milchzähne eigentlich Milchzähne?
Privatdozent Dr. Michael Wicht ist Oberarzt an der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie der Universität Köln.
"Das ist relativ einfach zu beantworten, weil die Milch sehr hell ist und einen bläulichen Schimmer hat und das ist genau das, was einem Milchzahn eigen ist, so eine bläuliche Farbe und deshalb nennt man sie in der Fachsprache dentis lactatis, was Milchzähne heißt."
Jens weiß schon, dass sich Milchzähne von den bleibenden
Zähnen unterscheiden:
"Ich kann nur feststellen, dass die Milchzähne, die sind einfach ein bisschen kleiner noch als die richtigen Bleibenden."
Sonst hätten sie in dem kleineren Kiefer der Kinder wohl keinen Platz. Doch es gibt noch mehr Unterschiede: Oberarzt Dr. Wicht:
"Es gibt nur zwanzig Milchzähne, in jedem Quadranten fünf, von der Anatomie sind sie etwas gedrungener, die Kauflächen sind schmaler und die Wurzeln sehen ganz anders aus, weil in den Wurzeln der Milchzähne die bleibenden Keime sind. Es gibt eine Zahngruppe, die es beim Erwachsenen gibt, die es bei Kindern nicht gibt, das sind die sogenannten Prämolaren, das sind die kleinen Backenzähne, die gibt’s bei Kindern nicht.
Das Zahnbein ist weniger stark ausgeprägt, der Nerv beim Kinderzahn ist viel größer und der Schmelz ist ein wenig anders strukturiert als bei bleibenden Zähnen."
Die Milchzähne sind bei der Geburt noch nicht vorhanden, sie werden erst später gebraucht, das Kind trinkt schließlich zuerst nur Milch. Zähne würden die Mutter am Anfang beim Stillen nur schmerzen. Wenn das Kind größer ist, werden die Milchzähne durch 32 bleibende Zähne ersetzt.
"Der erste Zahn bricht mit sechs Monaten durch, das ist variabel. Das kann schon mit drei Monaten, es kann auch sein, dass ein Kind mit einem Jahr noch keinen Zahn hat. Im Schnitt sagt man mit sechs Monaten den ersten unteren Schneidezahn und so mit zwei, zweieinhalb Jahren ist dann das Milchgebiss komplett."
"Also ich bin Mutter von zwei Kindern, mein Sohn ist fünf Jahre alt und meine Tochter drei Jahre und die haben ihre Milchzähne relativ unterschiedlich bekommen, d.h. einmal zum unterschiedlichen Zeitpunkt. Natürlich hab ich erstmal die Erfahrung mit meinem Sohn gemacht, der hat seinen ersten Zahn etwa im Alter von sechs Monaten bekommen. Wir wussten am Anfang gar nicht, warum er so knatschig war, bis man das erste Stückchen von dem Zahn sah."
Dr. Esther Lowden ist Fachzahnärztin für Zahnfleischerkrankungen an der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie der Universität Köln.
"Bei unserer Tochter war es so, dass mit sechs Monaten noch überhaupt kein Zahn zu sehen war und wir uns dann schon anfingen Sorgen zu machen, wann kommt denn jetzt der erste Zahn, der kam mit späten acht Monaten erst. Von der Erfahrung, wie kann man den Kindern helfen, haben wir die besten Erfahrungen gemacht, dass wir ihnen Beissringe gegeben haben, die wir gekühlt haben. Aber unsere Tochter hat auch gerne ne kühle Karotte genommen, auf der sie herumgekaut hat."
Zuerst kamen bei beiden Kindern die unteren mittleren Schneidezähne.
"Man kann sehen, dass die Schneidezähne durchbrechen oder die Milchzähne durchbrechen, wenn man reinguckt, dass es ein bisschen dicker aussieht, bisschen gerötet und dass die Kinder, wenn man drauf massiert, es als positiv empfinden.
Als nächstes kamen die oberen Schneidezähne und die Eckzähne waren am schwierigsten."
"Die Milchzähne müssen durch den Knochen nach oben in die Mundhöhle oder nach unten, je nachdem, in welchem Kiefer wir uns befinden, durchwachsen. Und dieses Herausschießen der Milchzähne bereitet den Kindern Schmerzen, weil es durch die Knochenhaut geht und das ist sehr empfindlich und später auch durchs Zahnfleisch und da reagieren die Kinder unspezifisch mit Symptomen von Schmerzen, Übelkeit, teilweise auch mit Fieber und werden dann fast kränklich."
Weil der Zahnschmelz der Milchzähne dünner ist als der von bleibenden Zähnen, kann sich Karies bei Milchzähnen schneller ausbreiten. Säfte und gesüßte Tees in der Nuckelflasche können bei Kindern große Schäden anrichten. Dr. Esther Lowden achtet deshalb bei ihren Kindern von Anfang an auf gute Zahnpflege.
"Wir haben ab dem ersten Zahn der da war spielerisch mit der Zahnpflege begonnen mit einer Zahnbürste. Jetzt hat es sich ins Tagesritual eingegliedert, dass das Zähneputzen dazugehört und Spass macht. Das klappt eigentlich ganz gut, die Kinder wissen, das das dazugehört. Die putzen sich selbst mit der Kinderzahnbürste und ich putze nach bei beiden Kindern. "
Wenn die Kinder in die Schule kommen, wackeln dann die ersten Milchzähne, wie bei Stephan.
"Die haben angefangen zu wackeln, dann hab ich schon mal dran gezogen, dann sind sie irgendwann rausgefallen."
"Der Durchbruch wird genauso genetisch bestimmt von den bleibenden Zähnen wie bei den Milchzähnen auch, d.h. der bleibende Zahn bekommt das Signal jetzt ist Zeit, herauszuwachsen und dann muss man sich das vorstellen, als ob der den Milchzahn von unten auffrisst. Wir nennen das resorbieren. Diese ganzen Strukturen von der Wurzel innen her nach außen, bis hinterher der Zahn nur noch als Krone besteht, der Milchzahn, und dann kann er sich nicht mehr im Zahnhalteapparat festhalten und fällt dann heraus."
Die Milchzähne sind einfach nicht fürs ganze Leben angelegt. Irgendwann ist ihre Zeit vorbei und sie fallen raus. Viele sagen sich, wenn das so ist, wenn also Milchzähne sowieso bald ausfallen, dann ist die Zahnpflege bei Milchzähnen nicht so wichtig, wie später bei den bleibenden Zähnen. Doch da widerspricht der Oberarzt: Man sollte darauf achten, dass Milchzähne bis zu ihrem natürlichen Wechsel erhalten bleiben.
"Wenn Milchzähne nicht gepflegt werden und es kommt zu Karies oder zu einer schlimmen Karies, kann es zum Verlust des Milchzahns führen und das kann dazu führen, dass die Kinder unliebsame Bekanntschaft mit dem Zahnarzt machen, die man besser vermeiden möchte. Es kann auch Folgen für den bleibenden Zahn haben. Im schlimmsten Fall, bei einer raumgreifenden Wurzelentzündung, möglicherweise auch mit einer Schwellung verbunden, kann es sein, dass der bleibende Zahnkeim geschädigt wird."
"Ich hab auch schon die Milchzähne damals geputzt, weil meine Mutter und mein Vater mich dazu angestichelt haben, damit die Milchzähne einfach schön bleiben und dann auch die Zahnfee kommt und mir ein schönes Geschenk dafür gibt."