Ich hatte schon viel, Zerrungen im Oberschenkelbereich aber auch schon in der Wade.
Ja, Zerrung hab ich eigentlich öfters mal, also jedes Jahr zwei- dreimal, vom Fußballspielen.
Ja, was hatte ich noch, Zerrungen in der Muskulatur
Die Studenten der Deutschen Sporthochschule in Köln wissen, wovon sie sprechen: Muskelzerrungen hatten sie alle schon. Etwa 650 Skelettmuskeln hat der Mensch. Jeder Muskel ist von einem Mantel aus Bindegewebe umgeben.
Gerade im Sport kommt es häufig vor: wird ein Muskel über sein physiologisches Maß hinaus gedehnt, spricht man von einer Muskelzerrung.
Nadine ist das beim Reiten passiert:
"Bin vom Pferd gestürzt, unglücklicherweise auf einen Stuhl, der im Weg stand und genau mit dem Oberschenkel auf die Lehne drauf. Ja ich bin wieder aufgestiegen, weitergeritten und erst abends zuhause kam ich die Treppe nicht mehr nach oben. Und dann ins Krankenhaus gefahren, das war eine Zerrung in der Oberschenkelmuskulatur.
Dr. Matthias Lochmann ist Arzt und wissenschaftlicher Mitarbeiter des Institutes für Biomechanik und Orthopädie der Deutschen Sporthochschule in Köln.
"Muskelverletzungen sind klassischerweise zu unterscheiden in drei verschiedene Bereiche: den Bereich der Zerrung, den Bereich des Muskelteilanrisses und der kompletten Muskelruptur, des kompletten Muskelrisses."
Ist die Kraft also größer, können sogar einzelne Muskelfasern reißen. So ist es Max ergangen beim Fußballspielen:
"Wir hatten ein Spiel, das war so ein 15-Meter-Sprint, wollte den Ball noch bekommen vor der Seitenauslinie. In der Mitte so vom Lauf hat's dann richtig geknallt und da wusst ich sofort, es geht nicht weiter und bin ausgewechselt worden. Dann die erste Diagnose war eben Muskelzerrung."
"Man sieht das auch im Fernsehen, ein Sportler greift sich plötzlich an die Oberschenkelrückseite und es wird sofort signalisiert: bitte wechsel mich aus, Trainer. Das sind die typischen Zeichen, an denen man erkennen kann, ok, mit hoher Wahrscheinlichkeit liegt ne Muskelverletzung vor."
Bemerkbar macht sich ein solcher Muskelfaserriss häufig durch einen stechenden Schmerz.
Doch im ersten Moment ist manchmal noch nicht zu unterscheiden, wie schwer die Muskelverletzung wirklich ist. Beim Arzt wurde Max dann genauer untersucht.
"Was hat der gemacht, einen Ultraschall und da hat er gesehen, das war ein drei bis fünf Zentimeter Riss. Ja, sagte er sofort, für sechs bis acht Wochen ist jetzt Pause, das war ein Muskelfaserriss."
"Die Beschwerden können bei allen drei Erscheinungen im Prinzip gleich sein, die Beschwerden, die der Patient empfindet, aber diagnostisch gesehen gibt es doch Unterschiede, die die Einteilung ausmachen: dass man eben bei einer Zerrung eine Veränderung der strukturellen Einheit hat, aber noch keine Einblutung vorliegt, noch kein Hämatom. "
Bei einer Muskelzerrung ist der Muskel noch in seiner Struktur und Funktion erhalten, nur ganz wenige einzelne Fasern sind gedehnt oder gerissen. Anders ist das bei einer Muskelverletzung zweiten Grades, einem Muskelfaserriss.
"Bei einer Muskelverletzung zweiten Grades kommt es doch zu einer Gewebszerreissung und jedes Gewebe, das durchblutet ist und zerrissen wird, geht mit einer Einblutung einher. Diese Einblutung kann man sehen, wenn sie stark ausgedehnt ist. Wenn sie nicht so sehr stark ausgedehnt ist, dann besteht die Möglichkeit, mit Zusatzdiagnostik, dem Ultraschall in erster Linie, dann auch solche Einblutungen zu erkennen. Das sind dann Muskelfaserrisse, Muskelteilrisse."
Bei einer Muskelverletzung vom Grad drei, einem Muskelkomplettriss, kann man Knie oder Knöchel nicht mehr strecken und auch kaum mehr stehen. Manchmal sieht man an der Stelle der Verletzung eine Delle in der Muskulatur.
Behandelt werden Muskelverletzungen in den ersten zwei, drei Tagen normalerweise mit dem sogenannten PECH-Schema: P wie Pause, E wie Eis oder kalte Umschläge zum Kühlen, C wie (C)Kompressionsverband und H wie Hochlagern der verletzten Stelle. Ziel ist es, die Blutung im Muskel so weit wie möglich zu reduzieren. Die Muskelverletzung von Max wurde sechs Wochen lang vom Physiotherapeuten behandelt:
"Mit Elektro, elektrischen Impulsen über den Muskel gegangen und mit Massagen und Spezialmuskelaufbau."
Wie kann man einer Muskelzerrung vorbeugen?
Jonas weiß es im Prinzip, hat sich aber wohl nicht dran gehalten.
"Die Zerrung ist ja beim Fußballspielen passiert, weil ich nicht richtig warm gewesen bin."
Richtiges Aufwärmen führt dazu, dass die Muskeln besser durchblutet werden.
"Also wenn die Temperatur ansteigt in einem Gewebe, dann beschleunigen sich dort die Stoffwechselprozesse. Ein Sinn des Aufwärmens besteht darin, die Temperatur in der Muskulatur, in dem Gewebe das belastet wird, anzuheben um wenige Grade und diese Anhebung der Temperatur beschleunigt die Stoffwechselprozesse und die Nervenleitgeschwindigkeit positiv, so dass man wiederum von einer " besseren Geschmeidigkeit" des Gewebes sprechen kann, wenn eine gute Aufwärmung erfolgt ist.
Man findet überproportional häufig Verletzungen bei Personen, die in Sportarten hineingehen, ohne sich vorher vernünftig aufgewärmt zu haben."
Aufwärmen ist also eine wichtige Vorbereitung der Muskulatur. Doch auch eine ungenügend trainierte und überbeanspruchte Muskulatur ist für Muskelzerrungen besonders anfällig.
"Auch das Zusammenspiel der verschiedenen Muskeln untereinander hat eine große Bedeutung, Stichwort Koordination, das geordnete Zusammenspiel verschiedener Teilbewegungen, Teilkontraktionen innerhalb einer Gesamtbewegung. Wenn diese Koordination nicht gut ausgebildet ist, Stichwort Trainingszustand, dann ist auch die Wahrscheinlichkeit höher, dass man muskuläre Verletzungen erleidet. "
Gut gedehnte und flexible Muskeln sind leistungsfähiger als verkürzte Muskeln. Verkürzte und zu wenig gedehnte Muskeln können anfällig machen für Muskelzerrungen. Manchmal zeigen sich "Vorboten" vor der eigentlichen Verletzung.
"Es gibt unter Umständen Vorboten für solche Beschwerden. Wenn sie den Sport betreiben und die Muskulatur "geht zu" sagt der Athlet, eine Krampfsituation tritt ein, eine erhöhte Spannungssituation der Muskulatur, wenn sie Glück haben, dann stellen sich solche Vorboten ein, dann können sie aus der Belastung rausgehen, ohne dass die strukturelle Schädigung wirklich eingetreten ist, dann sollten sie die Belastung beenden.
Ist die Muskelzerrung erst einmal da, dann heißt es, lange genug Pause einlegen beim Sport. Wer in dieser Zeit die Muskeln nicht schont und sie weiter überdehnt, fördert die Narbenbildung im Muskelgewebe. Und Narben machen das Muskelgewebe weniger elastisch, die Verletzungsgefahr steigt.
Ja, Zerrung hab ich eigentlich öfters mal, also jedes Jahr zwei- dreimal, vom Fußballspielen.
Ja, was hatte ich noch, Zerrungen in der Muskulatur
Die Studenten der Deutschen Sporthochschule in Köln wissen, wovon sie sprechen: Muskelzerrungen hatten sie alle schon. Etwa 650 Skelettmuskeln hat der Mensch. Jeder Muskel ist von einem Mantel aus Bindegewebe umgeben.
Gerade im Sport kommt es häufig vor: wird ein Muskel über sein physiologisches Maß hinaus gedehnt, spricht man von einer Muskelzerrung.
Nadine ist das beim Reiten passiert:
"Bin vom Pferd gestürzt, unglücklicherweise auf einen Stuhl, der im Weg stand und genau mit dem Oberschenkel auf die Lehne drauf. Ja ich bin wieder aufgestiegen, weitergeritten und erst abends zuhause kam ich die Treppe nicht mehr nach oben. Und dann ins Krankenhaus gefahren, das war eine Zerrung in der Oberschenkelmuskulatur.
Dr. Matthias Lochmann ist Arzt und wissenschaftlicher Mitarbeiter des Institutes für Biomechanik und Orthopädie der Deutschen Sporthochschule in Köln.
"Muskelverletzungen sind klassischerweise zu unterscheiden in drei verschiedene Bereiche: den Bereich der Zerrung, den Bereich des Muskelteilanrisses und der kompletten Muskelruptur, des kompletten Muskelrisses."
Ist die Kraft also größer, können sogar einzelne Muskelfasern reißen. So ist es Max ergangen beim Fußballspielen:
"Wir hatten ein Spiel, das war so ein 15-Meter-Sprint, wollte den Ball noch bekommen vor der Seitenauslinie. In der Mitte so vom Lauf hat's dann richtig geknallt und da wusst ich sofort, es geht nicht weiter und bin ausgewechselt worden. Dann die erste Diagnose war eben Muskelzerrung."
"Man sieht das auch im Fernsehen, ein Sportler greift sich plötzlich an die Oberschenkelrückseite und es wird sofort signalisiert: bitte wechsel mich aus, Trainer. Das sind die typischen Zeichen, an denen man erkennen kann, ok, mit hoher Wahrscheinlichkeit liegt ne Muskelverletzung vor."
Bemerkbar macht sich ein solcher Muskelfaserriss häufig durch einen stechenden Schmerz.
Doch im ersten Moment ist manchmal noch nicht zu unterscheiden, wie schwer die Muskelverletzung wirklich ist. Beim Arzt wurde Max dann genauer untersucht.
"Was hat der gemacht, einen Ultraschall und da hat er gesehen, das war ein drei bis fünf Zentimeter Riss. Ja, sagte er sofort, für sechs bis acht Wochen ist jetzt Pause, das war ein Muskelfaserriss."
"Die Beschwerden können bei allen drei Erscheinungen im Prinzip gleich sein, die Beschwerden, die der Patient empfindet, aber diagnostisch gesehen gibt es doch Unterschiede, die die Einteilung ausmachen: dass man eben bei einer Zerrung eine Veränderung der strukturellen Einheit hat, aber noch keine Einblutung vorliegt, noch kein Hämatom. "
Bei einer Muskelzerrung ist der Muskel noch in seiner Struktur und Funktion erhalten, nur ganz wenige einzelne Fasern sind gedehnt oder gerissen. Anders ist das bei einer Muskelverletzung zweiten Grades, einem Muskelfaserriss.
"Bei einer Muskelverletzung zweiten Grades kommt es doch zu einer Gewebszerreissung und jedes Gewebe, das durchblutet ist und zerrissen wird, geht mit einer Einblutung einher. Diese Einblutung kann man sehen, wenn sie stark ausgedehnt ist. Wenn sie nicht so sehr stark ausgedehnt ist, dann besteht die Möglichkeit, mit Zusatzdiagnostik, dem Ultraschall in erster Linie, dann auch solche Einblutungen zu erkennen. Das sind dann Muskelfaserrisse, Muskelteilrisse."
Bei einer Muskelverletzung vom Grad drei, einem Muskelkomplettriss, kann man Knie oder Knöchel nicht mehr strecken und auch kaum mehr stehen. Manchmal sieht man an der Stelle der Verletzung eine Delle in der Muskulatur.
Behandelt werden Muskelverletzungen in den ersten zwei, drei Tagen normalerweise mit dem sogenannten PECH-Schema: P wie Pause, E wie Eis oder kalte Umschläge zum Kühlen, C wie (C)Kompressionsverband und H wie Hochlagern der verletzten Stelle. Ziel ist es, die Blutung im Muskel so weit wie möglich zu reduzieren. Die Muskelverletzung von Max wurde sechs Wochen lang vom Physiotherapeuten behandelt:
"Mit Elektro, elektrischen Impulsen über den Muskel gegangen und mit Massagen und Spezialmuskelaufbau."
Wie kann man einer Muskelzerrung vorbeugen?
Jonas weiß es im Prinzip, hat sich aber wohl nicht dran gehalten.
"Die Zerrung ist ja beim Fußballspielen passiert, weil ich nicht richtig warm gewesen bin."
Richtiges Aufwärmen führt dazu, dass die Muskeln besser durchblutet werden.
"Also wenn die Temperatur ansteigt in einem Gewebe, dann beschleunigen sich dort die Stoffwechselprozesse. Ein Sinn des Aufwärmens besteht darin, die Temperatur in der Muskulatur, in dem Gewebe das belastet wird, anzuheben um wenige Grade und diese Anhebung der Temperatur beschleunigt die Stoffwechselprozesse und die Nervenleitgeschwindigkeit positiv, so dass man wiederum von einer " besseren Geschmeidigkeit" des Gewebes sprechen kann, wenn eine gute Aufwärmung erfolgt ist.
Man findet überproportional häufig Verletzungen bei Personen, die in Sportarten hineingehen, ohne sich vorher vernünftig aufgewärmt zu haben."
Aufwärmen ist also eine wichtige Vorbereitung der Muskulatur. Doch auch eine ungenügend trainierte und überbeanspruchte Muskulatur ist für Muskelzerrungen besonders anfällig.
"Auch das Zusammenspiel der verschiedenen Muskeln untereinander hat eine große Bedeutung, Stichwort Koordination, das geordnete Zusammenspiel verschiedener Teilbewegungen, Teilkontraktionen innerhalb einer Gesamtbewegung. Wenn diese Koordination nicht gut ausgebildet ist, Stichwort Trainingszustand, dann ist auch die Wahrscheinlichkeit höher, dass man muskuläre Verletzungen erleidet. "
Gut gedehnte und flexible Muskeln sind leistungsfähiger als verkürzte Muskeln. Verkürzte und zu wenig gedehnte Muskeln können anfällig machen für Muskelzerrungen. Manchmal zeigen sich "Vorboten" vor der eigentlichen Verletzung.
"Es gibt unter Umständen Vorboten für solche Beschwerden. Wenn sie den Sport betreiben und die Muskulatur "geht zu" sagt der Athlet, eine Krampfsituation tritt ein, eine erhöhte Spannungssituation der Muskulatur, wenn sie Glück haben, dann stellen sich solche Vorboten ein, dann können sie aus der Belastung rausgehen, ohne dass die strukturelle Schädigung wirklich eingetreten ist, dann sollten sie die Belastung beenden.
Ist die Muskelzerrung erst einmal da, dann heißt es, lange genug Pause einlegen beim Sport. Wer in dieser Zeit die Muskeln nicht schont und sie weiter überdehnt, fördert die Narbenbildung im Muskelgewebe. Und Narben machen das Muskelgewebe weniger elastisch, die Verletzungsgefahr steigt.