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Radkongress in Duisburg
ADFC: Neuaufteilung der Straße steht noch aus

Laut Umfragen wollen viele Deutsche häufiger mit dem Rad fahren, bewerteten aber die Infrastruktur als schlecht, sagte Stephanie Krone vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) im Dlf. Gebraucht würden mehr durchgängige Netze, Fahrradparkhäuser und breite Fahrradwege.

Stephanie Krone im Gespräch mit Britta Fecke |
Grüner Fahrradweg auf der Holzmarkstrasse in Friedrichshain mit Absperrungen zum Autoverkehr
Breite Fahrradwege machen Radfahren attraktiver und sicherer (picture alliance/dpa/Andreas Gora)
Stephanie Krone, Sprecherin des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC), sagte, die 1,4 Milliarden Euro, die der Bund bis 2023 unter anderem für den Ausbau der Radwege ausgeben wolle, reichten nicht aus, um den Bedarf zu decken. Während der Radtourismus boome und die Welt Deutschland um Flußradwege und neue Radwege im Ruhrgebiet beneide, gehe der Ausbau im "Alltagsradverkehr" erschreckend langsam voran.
Der Zustand der Radwege in Großstädten sei weiterhin unbefriedigend und das werde wohl noch eine Weile so bleiben. Laut Umfragen wollten viele Deutsche mehr radfahren, bewerteten aber die Infrastruktur als schlecht. Gebraucht würden mehr durchgängige Netze, Fahrradparkhäuser und breite Fahrradwege.
Räder und E-Scooter brauchen breite Radwege
Krone sagte, wenn es ein großes und schnelles Ausbauprogramm für Radwege gäbe, so dass diese in Zukunft drei Meter breit seien statt wie bisher oft 80 Zentimeter, könnten sich Fahrradfahrer gut mit E-Scootern arrangieren. Aber die Radwege müssten schnell ausgebaut werden.
Krone betonte, die "Türen der Gelegenheit" stünden derzeit sperrangelweit auf: Fahrradfahren sei ein Problemlöser in der Klimaschutz-Diskussion. Deutschland habe einen Bundesverkehrsminister, der begriffen habe, dass Radverkehr eine Lösung sei - und der mit mehr Geld und besseren Regeln dafür sorgen wolle, dass der Radverkehr in Deutschland vorankommt.