Zwar gebe es momentan ein Ein-Tages-Rennen für Frauen, das parallel zur Tour de France der Männer läuft - Tanja Erath wünscht sich aber mehr. "Man muss ja nicht unbedingt über den kompletten Zeitraum der Tour de France parallel laufen lassen", sagte die Rennradfaherin in der Sendung "Sport am Sonntag", "aber es wäre schon schön zumindest ein paar Tage ein Etappenrennen parallel zur Tour der Männer zu haben."
Dass es noch keine gleichwertige parallele Tour für Frauen gibt, wurde bislang von Organisatorenseite häufig mit logistischen Schwierigkeiten begründet. Dabei würde es "für die Aufmerksamkeit für den Frauenradsport viel ausmachen", sagt Erath, "wenn man unter dem Label der Tour de France Rennen fahren könnte." Gerade um auch bei Menschen Aufmerksamkeit zu erwecken, die sich eher am Rande für Radsport interessieren: Denn die Tour de France, so Eraths persönliche Erfahrung, sei fast jedem ein Begriff.
Alles in Allem ist die 30-Jährige aber zuversichtlich, was die Entwicklung ihrer Sportart angeht: "Der Frauenradsport bewegt sich in die richtige Richtung", sagte sie im Deutschlandfunk.
Online wird den Frauen bereits genauso viel Aufmerksamkeit geschenkt wie den Männern – bei der virtuellen Tour de France. Ein Wettbewerb, der durch das Videospiel "Zwift" ermöglicht wird: Die Sportlerinnen und Sportler sitzen dabei auf einem Ergometer, dessen Daten vom Spiel erfasst werden. Heute (19.7.) stand die letzte Etappe auf dem Programm, im virtuellen Paris. Und mit Tanja Erath hatte vergangene Woche auch eine Deutsche eine Etappe der virtuellen Tour de France gewonnen.