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Radsport
Problemfall Astana

Der Deutsche Tony Martin hat auf der zweiten Etappe das Gelbe Trikot bei der Tour de France knapp verpasst. Er erreichte in Zeeland mit der Spitzengruppe das Ziel. Den Tagessieg holte sich der Deutsche André Greipel. Wieder einmal unter Doping Verdacht: Team Astana.

Holger Gerska im Gespräch mit Mattias Friebe |
    Der Italiener Vincenzo Nibali mit zwei Kollegen vom Team Astana Pro Cycling in Utrecht.
    Der Italiener Vincenzo Nibali (Mitte) mit zwei Kollegen vom Team Astana (AFP / Jeff Pachoud)
    Nach den ersten beiden Etappen der Tour de France sieht ARD-Radsportexperte Holger Gerska möglicherweise schon erste Fingerzeige auf die Gesamtwertung. "Es ist ja so, dass vier Favoriten auserkoren waren, die Big Four", sagte ARD-Radsportexperte Holger Gerska im DLF. Davon seien der Brite Christopher Froome und Alberto Contador aus Spanien unter die ersten 25 ins Ziel gefahren. Vorjahressieger Vincenzo Nibali aus Italien und der Kolumbianer Quintana hätten sich bereits einen Rückstand von bis zu 1:20 Minuten eingefahren.
    Mit Blick auf die nächsten Etappen kündigte Gerska an, es werde "jeden Tag etwas Überraschendes passieren." Die Veranstalter seien daran interessiert, einen attraktiven Rennverlauf zu provozieren.
    Zum Abschneiden der deutschen Fahrer bisher meinte Gerska, mit Greipels Erfolg sei der Etappensieg sei schon wieder "unter Dach und Fach." Man müsse berücksichtigen, dass es sehr schwer sei, an die Bilanzen der letzten Jahre anzuknüpfen mit 16 deutschen Etappensiegen. Toni Martins zweiter Platz im Zeitfahren habe gezeigt, dass er Weltspitze ist.
    Zum Thema Doping sagt Gerska, Astana sei ohne jeden Zweifel das Problemteam dieser Tour. "Mit welcher Chuzpe die Astana-Mannschaft den Fall Lars Boom behandelt, sei unglaublich." Der Niederländer war beim Gesundheitscheck vor dem Tour-Auftakt mit einem zu niedrigen Cortisol-Spiegel aufgefallen.
    Das vollständige Gespräch können Sie bis mindestens 05.Januar 2016 nachhören.