So etwas gehört in der Raumfahrt dazu. Immer mal wieder versagt eine Rakete. Leider gehen Europas Weltraumorganisation ESA und der Betreiber der Raketen, Arianespace, nicht sehr professionell mit Pannen um. Der Startkommentator hat mehr als eine Minute lang nichts von der Fehlfunktion mitbekommen.
Selbst als für alle Zuschauer des Webstreams längst ersichtlich war, dass die Rakete vom geplanten Kurs abwich, schwärmte der Kommentator vom vermeintlich spektakulären Start.
Auch die französischen Kommentare, dass die Bahn nicht nominal sei, ignorierte er. Als die Ehrengäste ungewöhnlich früh und geradezu fluchtartig das Kontrollzentrum verließen, wähnte er sie auf dem Weg zum Empfang.
Diesem Versagen fügte Arianespace später ein weiteres hinzu: Man machte die Startübertragung im Archiv nicht mehr zugänglich. So wollte man wohl das doppelte Missgeschick verschleiern. Doch viele Raumfahrtfans hatten das Video längst bei Youtube eingestellt.
Bezüglich wenig souveräner Kommunikation ist Arianespace leider Wiederholungstäter: Schon vor knapp zwei Jahren hat man ein Startvideo aus dem Verkehr gezogen – damals hatte eine Ariane-5-Rakete wegen fehlerhafter Programmierung zwei Satelliten auf falscher Bahn ausgesetzt.
Arianespace betreibt gute und meist sehr zuverlässige Raketen – bei der guten Kommunikation aber ist noch sehr viel Luft nach oben.