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Raketenangriff
Israelische Armee erhöht Truppenstärke

Bei einem Raketenangriff nördlich von Tel Aviv sind mehrere Menschen verletzt worden. Die israelische Armee macht die Hamas für den Abschuss der Rakete verantwortlich. Manche Beobachter fürchten, die Lage könnte kurz vor den Parlamentswahlen in Israel erneut eskalieren.

Von Benjamin Hammer |
Teile eines Hauses sind zerstört. Davor liegen Trümmer und Reste einer Kinderschaukel.
Durch den Raketeneinschlag in Mishmeret wurde ein Haus zerstört, mehrere Bewohner wurden verletzt (AFP/Jack GUEZ)
Feuerwehrmänner räumen den Schutt beiseite. Auf dem Boden ist ein roter Fleck zu sehen, möglicherweise eine Blutlache. Das Haus im Dorf Mischmeret nördlich von Tel Aviv wurde fast vollständig zerstört. Sieben Israelis wurden verletzt, darunter Kinder und ein Baby. Eine Nachbarin sprach nach dem Raketenangriff mit dem Radiosender Kan.
"Wir sind durch den Raketenalarm wach geworden. Das war ein totaler Schock. Ich war mir erst sicher, dass es sich um einen Fehlalarm handelt. Wir rannten dann schnell in die Kinderzimmer, haben die Kinder aus den Betten geholt, wollten sie in den Schutzraum bringen. Aber wir waren nicht schnell genug. Es hat uns auf der Treppe erwischt. Es war eine gewaltige Explosion. So etwas habe ich noch nie gehört."
Hamas verantwortlich?
Die israelische Armee macht die Hamas für den Abschuss der Rakete verantwortlich. Die weist das zurück. Allerdings hatte die Rakete eine enorme Reichweite. Bisher hatten im Gazastreifen nur die Hamas und der islamische Dschihad solche Raketen in ihrem Arsenal. Der israelische Premierminister erfuhr in den USA von dem Raketenangriff.
"Dies war ein krimineller Angriff auf den Staat Israel und wir werden entschlossen reagieren. Angesichts der aktuellen Ereignisse habe ich mich entschieden, meine Reise zu verkürzen. In wenigen Stunden treffe ich US-Präsident Trump. Danach werde ich sofort nach Israel reisen damit ich unsere Schritte vor Ort koordinieren kann."
Die israelische Armee erhöhte ihre Truppenstärke am Gazastreifen deutlich und berief auch einen Teil der Reservisten ein. Außerdem wurden beide Grenzübergänge zwischen Israel und dem Gazastreifen geschlossen.
Eskalation mitten im Wahlkampf
Bereits vor zehn Tagen hatte die Region vor einer weiteren Eskalation zwischen Israel und der Hamas gestanden. Militante Palästinenser hatten zwei Raketen auf Tel Aviv geschossen – laut Hamas ein Versehen. Gestern Abend hatten Hamas-Mitglieder bei einem Aufstand in einem israelischen Gefängnis Wärter mit Messern angegriffen.
Israel befindet sich mitten im Wahlkampf. Viele gehen davon aus, dass die israelische Regierung in so einer Situation einen Krieg mit der Hamas verhindern will. Auf der anderen Seite steigt der Druck auf Netanjahu. Der israelische Politikberater Uzi Arad arbeitete in einst für den Premierminister.
"Der Raketenangriff zeigt, dass unsere Politik gegenüber dem Gazastreifen in den letzten Jahren nicht effektiv gewesen ist. Immer wieder kommt es zu Gewaltrunden und wir reagieren vorsichtig. Aber so geht das immer so weiter. Aus strategischer Sicht, kann Israel sich nicht erlauben, dass im Gazastreifen eine feindliche Angriffsfähigkeit dieser Art besteht."