Archiv

Raumfahrt-Rekord
Fünf Raketenstarts in 20 Stunden

Der 4. August dieses Jahres war ein Tag für die Raumfahrt-Geschichtsbücher: Binnen 20 Stunden starteten fünf Raketen von drei Kontinenten.

Von Dirk Lorenzen |
Einer der fünf Starts: Am 4. August trug eine Atlas-Rakete den Aufklärungssatelliten SBIRS-6 ins All.
Einer von fünf Starts am 4. August: Eine Atlas-Rakete trug den Aufklärungssatelliten SBIRS-6 ins All (Einer der fünf Starts: Am 4. August trug eine Atlas-Rakete den Aufklärungssatelliten SBIRS-6 ins All. )
Den Anfang machte eine Langer Marsch vom Startzentrum Taiyuan. Sie trug den Erdbeobachtungssatelliten TECIS-1 in All. Er beobachtet die Vegetation auf der Erde und untersucht, wo sich Kohlenstoff ansammelt.
Start Nummer zwei war eine private Electron-Rakete in Neuseeland, die einen geheimen Aufklärungssatelliten der USA in die Umlaufbahn brachte.
Als drittes schoss eine Atlas-Rakete von Cape Canaveral SBIRS-6 in Richtung der geostationären Umlaufbahn. Der Satellit gehört zu einem Frühwarnnetz, das feindliche Raketen entdecken soll.
Zum vierten Start kam es in Jiuquan. Eine Langer Marsch-Rakete brachte ein wiederverwendbares Raumfahrzeug ins All, berichteten chinesische Staatsmedien. Weder der exakte Startzeitpunkt noch die Funktion des offenbar militärisch genutzten Raumschiffs wurden genannt. Der Startzeitpunkt ließ sich aber durch die Beobachtung der Bahn gut abschätzen.
Der fünfte und letzte Start, in Deutschland am frühen Morgen des 5. August, war eine Falcon-Neun-Rakete. Sie schickte einen koreanischen Satelliten Richtung Mond.
Nach Einschätzung vieler Fachleute ist das ein Rekord – nie zuvor sind fünf Missionen in 20 Stunden gestartet. Hinzu kommt sogar noch ein weiterer Hüpfer einer New Shepard-Rakete mit Touristen an Bord. Doch diese Minutenflüge an den Rand des Weltraums gelten nicht als echte Raumfahrt.