Im Januar 1980 gründete sich aus den damaligen Umwelt-, Friedens- und Frauenbewegungen heraus in Karlsruhe die Bundespartei der Grünen. Drei ahre nach der Parteigründung im Jahr 1980 zogen die Grünen bereits in den Bundestag ein. "Das war schon Euphorie, das Gefühl eines historischen Moments als Außenseiter den Sprung in den Bundestag zu schaffen", sagte Ralf Fücks mit Blick zurück. Gleichzeitig habe es ganz unterschiedliche Vorstellungen innerhalb der Partei gegeben, was man in diesem Parlament machen sollte.
"Die Grünen verstanden sich als außerparlamentarische Opposition, als Protestpartei, das Parlament zu nutzen als Tribüne für Kritik und ihre eigenen Forderungen. Erst im Laufe vieler Jahre entwickelte sich daraus ein Verständnis von parlamentarischer Gestaltung", sagte Füchs.
Ökologie - nach wie vor die große historische Mission
Dass die Grünen angekommen seien in der Mitte der Gesellschaft, klingt für ihn allerdings zu sehr nach Anpassung und Bequemlichkeit. "Tatsächlich haben die Grünen in dieser langen Zeit nicht nur sich selbst, sondern sie haben auch die Gesellschaft verändert. Sie haben neue Themen auf die Tagesordnung gesetzt, vor allem natürlich die Ökologie. Diese sehe ich nach wie vor als die große historische Mission der Grünen", sagte der frühere Bremer Umweltsenator.
Frauenfrage, Gleichberechtigung von Homosexuellen, multikulturelle Gesellschaft - diese Ideen der Grünen seien inzwischen tatsächlich in der Mitte der Gesellschaft angekommen. "Die Grünen haben eine Reise gemacht zusammen mit ihrem politischen Programm vom Rand ins Zentrum der Gesellschaft", sagte Ralf Füchs.