Archiv

Ramadi und Mossul
Dutzende Iraker sterben bei Anschlägen

Kein Ende der Gewalt im Irak: Bei Kämpfen zwischen der Polizei und Aufständischen wurden in Mossul zahlreiche Menschen getötet. Auch in der zentralirakischen Stadt Ramadi gab es Tote, die Geiselnahme an der örtlichen Universität wurde allerdings inzwischen offenbar beendet.

    Studenten der Anbar-Universität fliehen vor Islamisten.
    Studenten der Anbar-Universität fliehen vor Islamisten. (dpa/epa/Str)
    Bewaffnete hatten am Morgen die Anbar-Universität gestürmt und Hunderte Studenten und Professoren als Geiseln genommen. Bei dem Angriff sprengten sie ein Gebäude auf dem Campus und eine Brücke, die die Universität mit der Stadt verbindet. Drei Polizisten wurden dabei getötet. Nach anschließenden Gefechten zogen sich die Angreifer zurück, teilte die Polizei mit.
    Bei den Tätern soll es sich um Kämpfer der Miliz "Islamischer Staat im Irak und Syrien" (ISIS) handeln. Diese islamistische Gruppierung hält Teile der Stadt bereits seit Monaten in ihrer Gewalt. Nach UNO-Angaben sind aus der Provinz Anbar wegen der andauernden Kämpfe inzwischen mehr als 400.000 Menschen geflohen.
    Tausende Tote seit Beginn des Jahres
    In der nördlichen Stadt Mossul wurden bei Auseinandersetzungen mindestens 59 Menschen getötet, laut Polizei 21 Polizisten und 38 Aufständische. Erst am Freitag waren im Norden des Iraks mindestens 36 Menschen bei Anschlägen und Gefechten getötet worden, viele von ihnen in Mossul.
    Seit Beginn des Jahres wird der Irak von einer Welle von Anschlägen heimgesucht, die an den blutigen Konflikt zwischen sunnitischen und schiitischen Muslimen in den Jahren 2006 und 2007 erinnern. Tausende Menschen kamen in den vergangenen Monaten ums Leben.
    (bor)