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Rameau, Pintscher und Mozart
Trügerische Träume

Wenn Schnee fällt, entsteht so etwas wie bewegte Stille. In Matthias Pintschers Werk "un despertar" kann man sie hören und wie sich die klanggewordene Erinnerungen eines alten Mannes zwischen Traum und Wirklichkeit damit verbindet. Der Titel bedeutet so viel wie "Erwachen". Die Cellistin Alisa Weilerstein hat es erstmals in Deutschland aufgeführt.

Am Mikrofon: Johannes Jansen |
    Eine junge Frau, von der Seite betrachtet, spielt mit viel Einsatz auf ihrem Cello.
    Die US-Amerikanerin Alisa Weilerstein ist in einer Musikerfamilie aufgewachsen. (imago/ZUMA Press)
    Gemeint war der Gott und nicht der Schürzenjäger, als man vor zweihundert Jahren der in ihrer Vollkommenheit beinahe überirdisch strahlenden C-Dur-Sinfonie von Mozart den Beinamen "Jupiter" verlieh. Sie bildet den Abschluss eines Konzertabends in der Kölner Philharmonie, dessen Auftakt Jupiter von seiner anderen Seite zeigt: Um die keineswegs grundlose Eifersucht Junos, seiner Gemahlin, ins Lächerliche zu ziehen, vermählt er sich zum Schein mit einer Sumpfnymphe von ausgesuchter Hässlichkeit, Platée, die freilich glaubt, unwiderstehlich schön zu sein. Am Ende steht sie als Betrogene da. Doch die Götter haben ihren Spaß. Von der "Platée"-Suite aus Jean-Philippe Rameaus gleichnamiger Oper schlägt das Gürzenich-Orchester unter der Leitung seines Chefdirigenten François-Xavier Roth den Bogen zum zweiten Cellokonzert von Matthias Pintscher mit der Uraufführungssolistin Alisa Weilerstein.
    Jean-Philippe Rameau
    Suite aus der Oper "Platée"
    Matthias Pintscher
    "un despertar" für Violoncello und Orchester
    Wolfgang Amadeus Mozart
    Sinfonie C-Dur Nr. 41, KV 551 "Jupiter"

    Alisa Weilerstein, Violoncello
    Gürzenich-Orchester Köln
    Leitung: François-Xavier Roth

    Aufnahme vom 1.10.2019 aus der Kölner Philharmonie

    Am Mikrofon: Johannes Jansen