10.000 Besucher in drei Tagen an Ständen von 27 Galerien vornehmlich aus Südafrika, aber auch Nigeria, Mosambik, Frankreich und Deutschland. Der Großteil der Kunst stammt von afrikanischen Künstlern. Der Schwerpunkt in diesem Jahr: Fotografie. Unisono äußern sich die Galeristen zufrieden, die meisten sagen, sie hätten so viel wie noch nie in sechs Jahren Johannesburger Kunstmesse verkauft. Heißt: afrikanische Kunst boomt. Nur: wer kauft? Schwarzafrikanische Sammler sind eine Rarität, erzählt Jean-Philippe Aka von der Pariser Galerie Handpick.
"Dieses Jahr ist zum ersten Mal ein schwarzafrikanischer Kunstsammler zu mir an den Stand gekommen, weil er Interesse an afrikanischen Künstlern hatte. Ein Novum, eine absolut bemerkenswerte Situation für mich, so bemerkenswert, dass ich ein Foto von ihm machte."
Solche Berichte lassen den britisch-nigerianischen Rechtsanwalt, Kunstsammler und Berater des Tate Museums, Oba Nsugbe, nur aufseufzen.
"Das ist zwar irgendwie lustig, aber letztlich sehr traurig. Ich hoffe nur, dass Afrikaner bald die Schönheit, aber auch den Wert der eigenen Kunst erkennen. Denn sehr bald werden sie sich ihre ureigene Kunst nicht mehr leisten können, das ist bei den bekannteren Künstlern bereits jetzt schon der Fall."
Für einen William Kentridge, Gerard Sekoto oder auch einen Cecil Skotnes müssen in der Regel bereits fünf- bis sechsstellige Summen hingeblättert werden. "Wer in Afrika hat das schon?" – fragt Südafrikas einziger schwarzer Galerist, Moona Mokoena.
"Der Reichtum dieses Landes ist auch 20 Jahre nach dem Ende der Apartheid in weißen Händen. Um sammeln zu können, muss man Geld haben. Aber es gibt zwar schon einige junge schwarzafrikanische Sammler, aber wir brauchen mehr von ihnen."
Dies fordert auch die Uganderin Samallie Kiyingi. Sie wuchs in Australien auf und arbeitet zurzeit für die Deutsche Bank in London. Ihre Leidenschaft gilt der afrikanischen Kunst, die sie sammelt.
"Wir brauchen mehr afrikanische Sammler, weil künstlerisches Schaffen genauso wichtig ist wie wirtschaftliche Entwicklung. Wenn die Kultur eines Landes stagniert und keine Stimmen mehr hat, die beschreiben, wo wir in der Gesellschaft stehen, wo wir herkommen und auf was wir zusteuern, dann sind wir orientierungslos. Kunst ist daher ein essenzieller Bestandteil von kultureller Entwicklung. Somit ist es eine Pflicht für Afrikaner. in Kunst zu investieren, denn dadurch helfen wir uns selber."
Afrikanische zeitgenössische Kunst ist häufig politisch und sozialkritisch. Sie hält der Gesellschaft einen Spiegel vor. Dennoch sind es bislang vor allem im Ausland lebende Afrikaner wie Kiyingi oder Nsugbe, die sich als Mäzene und Sammler hervortun. Die Trendwende könnte, empfiehlt Kiyingi, nur durch mehr und bessere Bildung erreicht werden.
"Kunsterziehung in Schulen und Kindergärten sollte verstärkt werden. Wenn Kinder mit Kunst konfrontiert sind und ihnen diese Begegnungen vertraut sind, dann ist viel gewonnen. Und regelmäßige Workshops, in denen Kinder sich kreativ ausdrücken können, wären auch hilfreich."
Afrikanische Kunst für afrikanische Rezipienten und Sammler – noch sind sie eine Seltenheit.
"Dieses Jahr ist zum ersten Mal ein schwarzafrikanischer Kunstsammler zu mir an den Stand gekommen, weil er Interesse an afrikanischen Künstlern hatte. Ein Novum, eine absolut bemerkenswerte Situation für mich, so bemerkenswert, dass ich ein Foto von ihm machte."
Solche Berichte lassen den britisch-nigerianischen Rechtsanwalt, Kunstsammler und Berater des Tate Museums, Oba Nsugbe, nur aufseufzen.
"Das ist zwar irgendwie lustig, aber letztlich sehr traurig. Ich hoffe nur, dass Afrikaner bald die Schönheit, aber auch den Wert der eigenen Kunst erkennen. Denn sehr bald werden sie sich ihre ureigene Kunst nicht mehr leisten können, das ist bei den bekannteren Künstlern bereits jetzt schon der Fall."
Für einen William Kentridge, Gerard Sekoto oder auch einen Cecil Skotnes müssen in der Regel bereits fünf- bis sechsstellige Summen hingeblättert werden. "Wer in Afrika hat das schon?" – fragt Südafrikas einziger schwarzer Galerist, Moona Mokoena.
"Der Reichtum dieses Landes ist auch 20 Jahre nach dem Ende der Apartheid in weißen Händen. Um sammeln zu können, muss man Geld haben. Aber es gibt zwar schon einige junge schwarzafrikanische Sammler, aber wir brauchen mehr von ihnen."
Dies fordert auch die Uganderin Samallie Kiyingi. Sie wuchs in Australien auf und arbeitet zurzeit für die Deutsche Bank in London. Ihre Leidenschaft gilt der afrikanischen Kunst, die sie sammelt.
"Wir brauchen mehr afrikanische Sammler, weil künstlerisches Schaffen genauso wichtig ist wie wirtschaftliche Entwicklung. Wenn die Kultur eines Landes stagniert und keine Stimmen mehr hat, die beschreiben, wo wir in der Gesellschaft stehen, wo wir herkommen und auf was wir zusteuern, dann sind wir orientierungslos. Kunst ist daher ein essenzieller Bestandteil von kultureller Entwicklung. Somit ist es eine Pflicht für Afrikaner. in Kunst zu investieren, denn dadurch helfen wir uns selber."
Afrikanische zeitgenössische Kunst ist häufig politisch und sozialkritisch. Sie hält der Gesellschaft einen Spiegel vor. Dennoch sind es bislang vor allem im Ausland lebende Afrikaner wie Kiyingi oder Nsugbe, die sich als Mäzene und Sammler hervortun. Die Trendwende könnte, empfiehlt Kiyingi, nur durch mehr und bessere Bildung erreicht werden.
"Kunsterziehung in Schulen und Kindergärten sollte verstärkt werden. Wenn Kinder mit Kunst konfrontiert sind und ihnen diese Begegnungen vertraut sind, dann ist viel gewonnen. Und regelmäßige Workshops, in denen Kinder sich kreativ ausdrücken können, wären auch hilfreich."
Afrikanische Kunst für afrikanische Rezipienten und Sammler – noch sind sie eine Seltenheit.