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Rassismus beim Länderspiel
Zuschauer beleidigen DFB-Spieler in Wolfsburg

Beim Länderspiel zwischen Serbien und Deutschland in Wolfsburg hat es rassistische Äußerungen gegeben. Die Polizei in Wolfsburg ermittelt in dieser Richtung. Ohr- und Augenzeuge war ein Journalist, der seine Erlebnisse in einem emotionalen Video schilderte und das in den sozialen Netzwerken teilte.

Von Martin Roschitz |
Länderspiel: Deutschland - Serbien. Luka Jovic im Zweikampf mit Deutschlands Jonathan Tah und Lukas Klostermann.
Rassismus im Fußball - auch bei der Deutschen Nationalmannschaft hat es wieder einen Vorfall gegeben (dpa /  Peter Steffen)
Nach dem Spiel wurde ja viel darüber diskutiert, dass es so leise war im Wolfsburger Stadion. Aber doch eben laut genug, dass üble, rassistische Beleidigungen gegen Leroy Sané und Ilkay Gündogan während des Spiels nicht wahrgenommen wurden. Ein Journalist war allerdings Augen- und Ohrenzeuge. Ein Journalist war allerdings Augen- und Ohrenzeuge.
André Voigt, der sonst über Basketball schreibt und privat mit seiner Familie im Stadion war. Er hat mit einem sehr emotionalen Video auf Facebook und Twitter ganz genau beschrieben, was da in der Reihe hinter ihm verbal abgelaufen ist. Drei betrunkene Männer sollen Sané immer wieder als "Neger" und "Bimbo" bezeichnet haben. Gündogan, der in der zweiten Halbzeit ja sogar die schwarz-rot-goldene Spielführerbinde getragen hat, als "Türken". Die Männer hätten sogar nicht davor zurückgeschreckt, "Heil Hitler" zu rufen. Voigt wollte sie daraufhin zur Rede stellen, wurde dafür wüst beschimpft.
Von seinen Sitznachbarn, sagt Voigt, habe er keinerlei Unterstützung bekommen. Niemand habe etwas gesagt. In den sozialen Netzwerken ist das Video von André Voigt inzwischen von zehntausenden Usern angeschaut und hundertfach geteilt worden.
Der Verband, also der DFB hat sich bei Voigt gemeldet und nach den Sitzplätzen der beschrieben Männern gefragt. Und auch die Mannschaft hat sich bei Twitter gemeldet mit Bildern der Nationalspieler Sané, Gündogan, Kimmich und Co., dazu der Text: "Für Vielfalt, gegen Diskriminierung, nicht nur heute, am Tag gegen Rassismus."