Manchester City gegen United vor einem Monat. Der brasilianische Nationalspieler Fred wird mit Affenlauten beleidigt. Ein Feuerzeug trifft ihn. Solche Szenen haben gegenüber der letzten Saison um 66 Prozent zugenommen. Der Vorsitzende der Spielergewerkschaft Gordan Taylor meint jetzt: Genug ist genug. Wir brauchen Haftstrafen zur besseren Abschreckung.
Die Politik aber spielt den Ball aber erstmal zurück. Der Fußball selbst müsse mehr tun. Andy Dunn, Sportchef des Daily Mirror, stimmt dem zu. "Kampagnen auf T-Shirts und Slogans gegen Rassismus nützen nichts mehr. Wenn irgendeiner im Stadion das tut, dann wird der Verein bestraft."
Bisher in England nur ein Fußballfan in Haft
Innenministerin Priti Patel erklärte, schon jetzt erlaube das Gesetz bei rassistischen Beleidigungen bis zu sechs Monaten Haft. Aber im Fußball gebe es bis jetzt nur einen einzigen Fall: Raheem Sterlin von Manchester City wurde 2017 auf dem Trainingsgelände nicht nur beleidigt, sondern mehrfach getreten. Der Täter erhielt 16 Wochen Haft.
Sanjay Bhandari ist Vorsitzender der Anti-Rassismus-Initiative "Kick it out". "Es ist heute zwar besser geworden, gegenüber von vor 30 oder 40 Jahren. Aber in den letzten zwei Jahren ist es im Fußball und in der englischen Gesellschaft wieder schlimmer geworden." Früher wurde eher weggeschaut. Heute nicht mehr. Die Profifußballer in England wollen sich Rassismus jedenfalls nicht mehr bieten lassen.