Die Ruderin Carlotta Nwajide setzt sich gegen soziale Ungerichtigkeit ein und protestierte bei den Black-Lives-Matter-Demonstrationen. "Ich finde Ungleichheiten, wie sie aktuell auf der Welt vorhanden sind, unglaublich schmerzhaft. Wenn wir in der Fähigkeit sind, was dagegen zu tun, dann sollten wir uns dagegen einsetzen", sagte die schwarze Sportlerin.
Rassismus habe sie auch selbst erfahren. Rassismus sei ein gesamtgesellschaftliches Problem - und nicht nur auf den Sport bezogen. Die Diskussion habe sich nach dem Tod von George Floyd weiterentwickelt, sagte sie. Vor allem mehr weiße Menschen würden momentan zuhören. Allerdings sei die Entwicklung noch nicht am Ende. "Ein richtiges Verständnis ist in den breiten Teilen der Gesellschaft noch nicht da", sagte Nwajide.
Protest muss für Sportler erlaubt sein
"Sportverbände stehen in der Verantwortung, ein Umfeld zu schaffen, dass für alle Menschen einladend ist und indem sich alle wohlfühlen", sagte die Ruderin. "Erst mal muss ein Bewusstsein enstehen, dass Rassismus relevant ist und thematisiert werden muss", sagte sie. Trainer und Athleten sollten Workshops besuchen und sich mit dem Thema auseinander setzen. Beim Deutschen Ruderverband gebe es erste Bewegungen in diese Richtung, berichtete sie im Dlf.
Sie sprach sich auch vehement dafür aus, dass Sportler bei Siegerehrungen und im Stadion gegen Rassismus protestieren dürfen sollten. "Innerhalb des Sports erfahren Menschen wie ich Rassismus und wenn es dann nicht möglich ist, dass zu äußern, dann merken wir, dass es unterdrückend ist und dass wir den Problemen nicht auf den Grund gehen", sagte Nwajide.