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Rassismus-Skandal
Landesweiter Widerstand gegen Sterling

Der Rassismus-Skandal um Los Angeles Clippers-Besitzer Donald Sterling ist längst nicht mehr nur ein Problem der Liga.

Von Heiko Oldörp |
    Landesweit regt sich Widerstand. Dem Multi-Milliardär weht nach dessen despektierlichen Äußerungen gegenüber Afro-Amerikanern ein starker Wind entgegen. Für Ex-NBA-Star Magic Johnson, den Sterling so wörtlich "nicht mehr bei seinen Heimspielen sehen möchte", ist der Fall klar: "Für sowas gibt es in unserer Gesellschaft und in unserer Liga keinen Platz. Denn das Tolle am Sport ist, dass verschiedene Rassen zusammenspielen und miteinander klarkommen. Er sollte kein Team mehr besitzen und er sollte von sich aus sagen, dass er kein Clubeigner mehr sein will. Vor allem, wenn du afro-amerikanische Mieter in deinen Wohnungen, Zuschauer, Spieler und sogar einen farbigen Trainer hast."
    Ex-Profi Charles Barkley spricht sich nicht nur für eine sofortige Suspendierung Sterlings durch NBA-Commissioner Adam Silver aus, sondern nimmt vor allem die 29 weiteren Team-Besitzer in die Pflicht. "Sie sind jetzt am Zug, sie müssen eine Entscheidung treffen. Denn es kann nicht sein, dass einige reiche weiße Leute ihr Geld mit dem Schweiß von jungen farbigen Spielern machen, aber letztlich nicht für ihre Profis einstehen. Das wäre respektlos."
    Die NBA hat für Dienstag eine Pressekonferenz angekündigt, will dann ihre Entscheidung bekanntgeben. Enteignen wird die Liga Sterling nicht können. Und sollte sie ihm zum Verkauf drängen, würde er einen Riesengewinn machen. Sterling hatte die Clippers 1981 für 12,5 Millionen Dollar erworben – der jetzige Wert beträgt 575 Millionen.
    In der Zwischenzeit ist ein weiterer Mitschnitt der Konversation zwischen Sterling und seiner Freundin aufgetaucht. Diese hatte ihn gefragt, ob er eigentlich wisse, dass sein gesamtes Team auf Afro-Amerikanern bestehe? Sterling reagierte aggressiv, betonte, dass er die Farbigen unterstütze, indem er ihnen Essen, Kleidung, Autos und Wohnung zur Verfügung stelle. "I support them and give them food and clothes and cars and houses."