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Rassistische Äußerungen
Bund Deutscher Radfahrer mahnt Sportdirektor ab

Nach den rassistischen Anfeuerungsrufen von Sportdirektor Patrick Moster hat der Bund Deutscher Radfahrer nun über die Konsequenzen entschieden. International soll Moster erstmal nicht mehr tätig sein. Eine endgültige Trennung vollzieht der BDR nicht.

Von Maximilian Rieger |
BDR-Sportdirektor Patrick Moster
Sportdirektor Patrick Moster (IMAGO / Matthias Koch)
Der Bund Deutscher Radfahrer hat seinen Sportdirektor Patrick Moster abgemahnt. Außerdem werde er bis auf Weiteres von allen internationalen Aufgaben entbunden, heißt es in einer Mitteilung des Verbandes. Er habe massiv gegen die Werte des BDR verstoßen.
In der Mitteilung steht auch, dass Moster sein Gehalt gekürzt werde. Zu einer kompletten Trennung kommt es aber nicht. Moster darf weiter für den BDR arbeiten – offenbar auch als Sportdirektor.
Positiv angerechnet wurde Moster, dass es in den 21 Jahren zuvor kein ähnliches Fehlverhalten von ihm gegeben habe und er sich bei der Integration von Asylbewerbern in die Rad-Bundesliga engagiert habe.

Einladung nach Deutschland

Die zwei Radfahrer aus Eritrea und Algerien, auf die sich Moster mit seiner rassistischen Aussage beim olympischen Straßenrad-Zeitfahren bezogen hatte, will der Verband nach Deutschland einladen. Moster hatte sich bei beiden zunächst nur öffentlich entschuldigt. Eine persönliche Entschuldigung sei wegen der schnellen Abreise der Fahrer aus Tokio nicht möglich gewesen. Er habe dies jetzt nachgeholt.
Der Bund Deutscher Radfahrer will als Konsequenz zudem die Trainer- und Funktionärsausbildung überprüfen und gegebenenfalls anpassen.