Medienberichte
Rassistische Übergriffe nach Weihnachtsmarktanschlag in Magdeburg

In Magdeburg hat es Medienberichten zufolge nach dem Weihnachtsmarktanschlag mehrere rassistische Übergriffe gegeben. Ein Polizeisprecher sagte dem MDR, es seien mindestens vier Fälle bekannt geworden.

    Das Bild zeigt eine Budengasse auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg, in der gerade städtische Reinigungsarbeiten stattfinden.
    Der Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg hat aufgrund der Herkunft des Täters zu rassistischen Übergriffen geführt. (picture alliance / ASSOCIATED PRESS / Michael Probst)
    Bei zweien hätten die Ermittler Verdächtige identifiziert. - Unterdessen gehen die Debatten zur Aufklärung des Anschlags und den Konsequenzen daraus weiter. Bundeskanzler Scholz hatte gestern eine konsequente Aufklärung möglicher Sicherheitslücken verlangt. Unions-Kanzlerkandidat Merz forderte ein härteres Vorgehen gegen Täter mit Migrationshintergrund. Der Zentralrat der Muslime rief zu Zusammenhalt und gegenseitigem Respekt auf. Am Montag gibt es Sondersitzungen der zuständigen Bundestags-Ausschüsse.
    Das Motiv des Attentäters bleibt weiter unklar. Der 50-jährige Arzt aus Saudi-Arabien soll in islamfeindlichen und in rechten Kreisen verkehrt sowie Verschwörungsideologien angehangen haben. Zudem sei er wohl psychisch beeinträchtigt, hieß es.

    Oberbürgermeisterin gegen Feuerwerk

    Magdeburgs Oberbürgermeisterin Borris hat die Bürger der Stadt zum Verzicht auf Feuerwerk an Silvester aufgerufen. Es gebe in der sachsen-anhaltischen Landeshauptstadt nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt keinen Grund zum Feiern, erklärte die parteilose Politikerin.
    Zudem wären Unfälle mit verletzten Personen eine zusätzliche Belastung für die Krankenhäuser. Das medizinische Personal habe in den vergangenen Tagen unter höchster Belastung gearbeitet und eine Pause verdient. Der Verkauf von Böllern hatte am Samstag begonnen.
    Ein Attentäter war vor ungefähr einer Woche mit einem Auto über den Weihnachtsmarkt gerast. Dabei tötete er 5 Menschen. Mehr als 200 wurden verletzt.
    Diese Nachricht wurde am 29.12.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.