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Ratko Mladic gefasst - das Ende einer langen Flucht

Fast 16 Jahre nach dem Massaker von Srebrenica gelang es den Fahndern am Donnerstag, den weltweit gesuchten Angeklagten zu fassen. Ratko Mladic, der sogenannte "Schlächter vom Balkan", gilt als einer der schlimmsten Kriegsverbrecher seit Ende des zweiten Weltkrieges.

Von Norbert Mappes-Niedick |
Am Ende haben sich die Hinweise aus der Bevölkerung bestätigt. Heute Morgen wurde Ratko Mladic in einem kleinen Dorf im Norden Serbiens festgenommen. Fast 16 Jahre nach dem Massaker von Srebrenica gelang es den Fahndern, den weltweit gesuchten Angeklagten zu fassen. Mladic, der sogenannte "Schlächter vom Balkan" gilt als einer der schlimmsten Kriegsverbrecher in Europa seit Ende des Zweiten Weltkriegs.

Jetzt wartet das internationale Kriegsverbrechertribunal in Den Haag auf den neuen Angeklagten. Es ist dasselbe Gericht, vor dem bereits der frühere serbische Präsident Slobodan Milosevic stand und vor dem sich nach seiner Festnahme im Sommer 2008 auch der einstige Führer der bosnischen Serben, Radovan Karadzic, verantworten muss. Die Staats- und Regierungschefs des G-8-Gipfels in Deauville erreichte die Nachricht, noch ehe das Treffen richtig begonnen hatte. In Berlin erklärte Bundesaußenminister Westerwelle:

"Serbien löst mit der Verhaftung von Ratko Mladic eine langjährige Forderung der Europäischen Union und des Chefanklägers des Internationalen Jugoslawien-Tribunals ein."

Erleichterung auch bei EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso:

"Vor einer Woche war ich in Belgrad, ich hatte ein langes und offenes Gespräch mit Präsident Boris Tadic. Er versprach mir, alles zu tun, damit Mladic verhaftet wird. Die Verhaftung beweist uns, dass es Serbien ernst meint, mit dem Wunsch nach einer Annäherung an die Europäische Union."

Ein Rückblick: Srebrenica, 11. Juli 1995. Kurz nach dem Einmarsch der serbischen Armee in die muslimische Enklave erklärt Ratko Mladic:

"Eine Delegation der Einwohner Srebrenicas ist heute zu mir gekommen. Sie baten mich, es den Einwohnern zu erlauben, die hier weggehen wollen, es handelt sich um Moslems und Kroaten, auf von der bosnischen Regierung gehaltenes Gebiet zu wechseln. Angriffe auf Zivilisten und UNPROFOR waren nie die Absicht unserer Armee. Wir haben deshalb Busse, Lastwagen, Wasser und Medikamente organisiert. Und heute wird die erste Gruppe, Frauen, Kinder und alte Menschen dieses Gebiet freiwillig verlassen."

In der ihm eigenen Perfidie gab sich der Oberbefehlshaber der bosnisch-serbischen Armee, Ratko Mladic vor laufenden Kameras hilfsbereit, nachdem seine Truppen am Mittag des 11. Juli 1995 in die belagerte Stadt Srebrenica einmarschiert waren.

"Haben sie keine Angst, niemand wir ihnen etwas tun. Nur langsam. Frauen und Kinder zuerst. Es werden 30 Busse kommen und sie nach Kladanj bringen. Von da aus werden Sie auf das von Izetbegovic kontrollierte Territorium gebracht. Lasst Frauen und Kinder zuerst gehen. Und das ja kein Kind verloren geht!"

Einen Tag später, am 12. Juli, begann unter dem Kommando desselben Ratko Mladic das Massaker von Srebrenica, bei dem etwa 7.800 Männer und Jungen im Alter zwischen 12 und 77 Jahren ermordet wurden.

Ratko Mladic war es, der für das Massaker von Srebrenica die Befehle gab. Die Tat ragt heraus aus allem, was sonst vor dem Kriegsverbrechertribunal in Den Haag verhandelt wird. Srebrenica war ein Verbrechen von einer Dimension, wie es eher zum Vernichtungskrieg Nazi-Deutschlands passte als in den bosnischen Krieg, der mehr ein zermürbendes Hin- und Herschießen zwischen Armeestellungen war, ohne Vormärsche, ohne Schlachten, ohne Eroberungen.

Srebrenica aber war etwas anderes: der militärisch organisierte Massenmord an Tausenden Menschen – eine Tat, von der Methode her vergleichbar etwa den Massenerschießungen der Nazis in der Schlucht von Babi-Jar bei Kiew. Die Assoziation kam vielen. Deutschlands späterer Außenminister Joschka Fischer hat Srebrenica als seinen persönlichen Wendepunkt bezeichnet: Zum "Nie wieder Krieg", das seine Generation in vielen Demonstrationen vorgebracht hatte, trat jetzt die Parole "Nie wieder Auschwitz. Tatsächlich ist mit Srebrenica Europas Selbstbild vom friedlichen Kontinent, der aus seiner Geschichte gelernt hat, aus den Fugen geraten. Erst mit einem gefangenen Mladic lässt sich diese Wunde wieder schließen.

Außer Sühne darf man sich vom Prozess gegen Mladic auch wichtigen Aufschluss darüber erhoffen, wer sonst noch an der Planung dieses Verbrechens beteiligt war: die zivile Führung der bosnischen Serben Radovan Karadzic, oder auch Slobodan Milosevic in Belgrad, der trotz formaler Trennung auch 1995 noch der eigentliche Befehlshaber über die Truppen der bosnischen Serben war. Karadzic wurde 2008 in Belgrad gefasst und steht seit Oktober 2009 in Den Haag vor Gericht. Dass er, der notorische Großsprecher, es war, der die Fäden in der Hand hielt, wollten schon zu seiner aktiven Zeit viele nicht glauben. Der Prozess hat den Verdacht in weiten Teilen bestätigt, dass Karadzic nicht viel mehr als ein Aushängeschild war.

Mindestens so wichtig aber wie Sühne und Aufschluss über den Hergang des Krieges ist der Umstand, dass das Haager Tribunal und die Europäische Union Serbien mit der Verhaftung des Ratko Mladic zu einer zweiten Revolution getrieben haben. Nur ein paar Monate brauchte seinerzeit der später ermordete Zoran Djindjic, der eigentliche Sieger der ersten Revolution vom Oktober 2000, um Slobodan Milosevic zu ergreifen und nach Den Haag auszuliefern, den politischen Kopf des Krieges. Für Mladic waren dafür mehr als zehn Jahre nötig.

Ratko Mladic war in den letzten Jahren der Schützling des Apparats: vor allem der Armee, aber auch der Polizei, und er war noch viel mehr als Milosevic der heimliche Held des nationalen Belgrader Bürgertums. Von Milosevic konnte man sich, wie von jedem anderen Politiker, leicht wieder abwenden. Milosevic war man gefolgt. Er war gescheitert, ihm war man nichts schuldig. Mladic dagegen war für das nationale Serbien ein ganzes Jahrzehnt lang das personifizierte schlechte Gewissen. Belgrad hatte ruhig und friedlich da gelegen, als Sarajevo beschossen und Bosnier zu Hunderttausenden aus ihren Häusern getrieben wurden. Das friedliche Belgrad war das Zentrum der nationalen Bewegung gewesen. Wer aber starb, das waren die Bosnier gleich welcher Nationalität: Muslime, Serben, Kroaten.

Mladic personifizierte die "vorderste Linie": Er war der Krieger, der im Blut und im Schlamm wühlte, der das eigene Haus verteidigte, wie er unablässig wiederholte. "Unsere Jungs sterben und Belgrad badet sich" war einer jener Sätze Mladics, der die Serben ins Herz traf. Milosevic ließ sich zum Sündenbock machen, Mladic nicht. Er konnte von seinem Volk alles haben. Nichts konnte man ihm abschlagen. Und das heißt auch: Wer sich heute von Mladic distanziert, kommt nicht umhin, sich zu den serbischen Kriegsverbrechen zu äußern.

Neben diesem gewichtigen psychologischen Hintergrund gab es für viele hohe Beamte in Serbien und im serbischen Teil Bosniens auch eine Reihe handfester politischer Gründe, Mladic nicht anzutasten: Wer ihn ausgeliefert hätte, wäre selbst schutzlos gewesen. Viele wichtige Funktionsträger in Armee und Polizei können nicht sicher sein, dass sie nicht eines Tages selbst an die Reihe kommen. Ein Beispiel dafür ist Dragomir Ándan, der Chef der bosnisch-serbischen Polizei, der zeitweise die Verhandlungen mit der Familie Mladic um die Übergabe des Gesuchten führte: Ándan wird von den bosnischen Muslimen beschuldigt, er sei 1995 an den Plünderungsorgien im Sarajevoer Stadtteil Grbavica beteiligt und sogar in Srebrenica wenigstens vor Ort gewesen.

Ironischerweise kamen viele hohe Polizeioffiziere in Serbien erst unter Djindjics Nachfolger Vojislav Kostunica wieder in Amt und Würden, und das, nachdem Milosevic sie nach dem Frieden von Dayton Ende 1995 kaltgestellt hatte. Damals war der Flirt des einstigen KP-Chefs mit dem Belgrader nationalen Bürgertum zu Ende; erst mit Kostunica kam diese Schicht wieder zu Ehren. Nur auf diese Schicht konnte der Premier sich stützen: Die alte KP-Elite hörte ebenso wenig auf ihn wie die engagiert pro-westlichen Demokraten, die Partei des ermordeten Djindjic und des Staatspräsidenten Boris Tadic. Seit 2008 regiert in Belgrad mit Ivica Dacic der frühere Sprecher von Milosevic als Innenminister – ein Mann, der die Szene besser kennt als jeder seiner Amtsvorgänger.

Vom Prozess gegen Slobodan Milosevic, der mit dem Tod des Angeklagten endete, bevor das Urteil gegen ihn gesprochen werden konnte, hatte man sich eine reinigende Wirkung auf das serbische Volk erhofft. Sie blieb aus. Milosevic konnte man verdrängen, der Korruption bezichtigen, ihn konnte man nachträglich zum Verräter erklären. Mit Mladic kann man das alles nicht – und so verspricht der Prozess gegen ihn nachhaltigere Wirkungen als der gegen Milosevic. Ratko Mladic ist mit seinem ganzen Leben das Symbol für die Irrungen seines serbischen Volkes – für seine Legenden und seinen Wahn wie für seine Tragik.

Warum wurde dieser Mann zu einem so monströsen Verbrecher? Die Grunddaten seiner Biografie sind politisch interessierten Serben vertraut: Geboren wurde Ratko Mladic am 12. März 1942 in dem Dorf Bozinovici, einem abgelegenen Bauernweiler in der Nähe der Kleinstadt Kalínovik im Südosten Bosniens. Die Familie war arm. Er wurde streng erzogen; Mladics ältere Schwester Milica ging nur zwei Jahre zur Schule und musste dann Gänse hüten. Sein Vater Nedjo, wird erzählt, war kommunistischer Partisan und wurde im letzten Kriegsjahr von der Ustascha getötet, einer kroatischen Partei und Miliz, die eine faschistische Ideologie pflegte und mit den Deutschen verbündet war. Ratko Mladic pflegte die Variante zu verbreiten, sein Vater sei bei einem Angriff auf das Geburtshaus des Ustascha-Führers Ante Pavelic umgekommen, eine Geschichte, die sich vortrefflich eignet, den Sohn mit seinem Hass auf die Kroaten und die Deutschen zum Rächer der Nazi-Verbrechen zu stilisieren. Aber davon stimmt wohl nicht viel mehr, als dass Mladics Vater Partisan war.

Es spricht allerdings auch nichts dafür, dass der junge Ratko systematisch zum Rächer erzogen wurde, wie es in heroisierenden Biografien anklingt. Zum militärischen Gymnasium im Belgrader Stadtteil Zemun kam der Fünfzehnjährige über eine Anzeige. Er war ein guter Schüler, aber nicht ganz so herausragend, wie es später dargestellt wurde.

Als junger Offizier bekam Mladic als 22-Jähriger seine erste Kommandogewalt in Mazedonien. Dabei konnte er seine Fähigkeit unter Beweis stellen, anderen ein schlechtes Gewissen zu machen – vor allem den Salonoffizieren mit den weißen Handschuhen, denen er bei Kontrollbesuchen aufmüpfig und bärbeißig gegenübertrat. Schnell wurde der schlichte, scheinbar uneitle Mann mit der zuweilen groben Sprache der Liebling der Mannschaften - als der Anführer, der für seine Leute durchs Feuer geht, der auf dem einfachen Feldbett schläft und mit den Landsern die dünne Suppe teilt, das leibhaftige Frontschwein, das es den Etappenhengsten so richtig zeigt. Es war eine Pose. Hinter Mladics zur Schau getragener Anspruchslosigkeit verbarg sich in Wirklichkeit ein gerüttelt Maß an Eigenliebe und Eitelkeit.

So avancierte Mladic zum Prototypen des nationalen Serben der 90er-Jahre: Der jugoslawische Kommunist wurde zum nationalistischen Serben. Ein richtiger Widerspruch war beides nie. Unter Serben waren immer schon die überzeugtesten Jugoslawen zu finden; im größten Volk des Vielvölkerstaats war die Bereitschaft am größten, das Eigene dem größeren Ganzen zu opfern. Als das Land auseinanderfiel, schlug die scheinbare Großzügigkeit auf serbischer Seite um in Enttäuschung und Hass: Wenn die anderen nur ihren Vorteil suchten, dann sollten sie das große und starke Serbien eben kennenlernen – gerade aus dem enttäuschten Jugoslawentum speiste sich die serbische Großmannssucht.

Tatsächlich hatte der Wendehals Mladic später kaum Probleme, moralisch gegen die alten serbischen Nationalisten zu bestehen, die an Jugoslawien nie geglaubt hatten. Ihre Galionsfigur war in Bosnien Radovan Karadzic, der angeblich immer schon ein Antikommunist gewesen war.

Karadzic und Mladic, der Tschetnik und der alte Kommunist, bildeten im Krieg die Doppelspitze der bosnischen Serben. Karadzic verkörperte die politische, Mladic die militärische Option. Mladic redete vom Krieg, Karadzic vom Frieden.

Die Rivalität zwischen beiden Männern war stets mit Händen zu greifen und mündete im Sommer 1995, kurz nach dem Massaker von Srebrenica, in einem offenen Bruch: Karadzic entließ den gegen alle Kompromisse auftretenden Mladic als militärischen Oberkommandierenden. Er hielt seine Linie aber nicht durch, weil die Armee nicht mitspielte, und musste Mladic nach wenigen Wochen wieder in seine alte Funktion einsetzen. Beide, Karadzic und Mladic, konnten weder mit- noch ohne einander. Der Bruch zwischen beiden Männern und das Massaker von Srebrenica fielen zusammen. Entweder man schloss Frieden, oder man rottete den Feind aus; ein Drittes gab es nicht mehr.

Es gibt sichere Anzeichen dafür, dass auch Mladic das wusste und nicht wirklich für die Option des totalen Völkermords war. Srebrenica, darf man annehmen, war vielmehr eine exemplarische Tat, begangen aus einem politischen Grund: nämlich um alle Brücken abzubrechen und eine Rückkehr zu einem Bosnien aus drei Völkern ein für alle Mal abzuschneiden. Mladic war ein Politiker, er verstand sich auf politische Taktik. Als kompromissunfähiger Extremist, der nur töten wollte, wäre er falsch verstanden.

Vierzehn Tage nach dem Massaker von Srebrenica und genau vier Monate vor dem Friedensschluss von Dayton war die erste Haager Anklageschrift gegen Ratko Mladic fertig. Drei Monate später, im Oktober 1995, wurde der Generaloberst von der neuen bosnisch-serbischen Präsidentin Biljana Plavsic in Pension geschickt. Eine Weile lang lebte er abwechselnd in Belgrad und in seinem Armee-Bunker in Han Pijesak, einem kalten Hochplateau in den Bergen nördlich von Sarajevo. Im Juli 1996 unternahm die internationale Friedenstruppe in Bosnien einen ersten Versuch, Mladic zu verhaften. Von einer systematischen Jagd konnte aber keine Rede sein.

In den letzten Jahren häuften sich immer wieder einmal die Meldungen über Verhandlungen zwischen Mladic und den serbischen Behörden über irgendwelche Garantien. Anfangs streute die Haager Anklagebehörde selber Gerüchte über die bevorstehende Verhaftung des Generals, die nur dazu dienen sollten, das Umfeld aufzuscheuchen. Dann nahmen serbische Medien die Stafette auf, gebrieft offenbar von Politikern, die den Westen beruhigen und Druck von Serbien abwenden wollten. Als 2006 sogar gemeldet wurde, Mladic sei schon gefasst, trat die Chefanklägerin Carla Del Ponte dem Gerücht scharf entgegen, verriet aber nichts über den Stand der Ermittlungen.

Radovan Karadzic, der Kriegspräsident der Republik Srpska, war 2008 nach Informationen in Belgrad von denselben Geheimpolizisten festgenommen worden, die ihn zuvor vor der Festnahme beschützt hatten. Ein ähnliches Szenario wird jetzt bei der Gefangennahme von Mladic vermutet. Politisch kommt die Gefangennahme für Belgrad genau zur richtigen Zeit: Um im nächsten Jahr wiedergewählt zu werden, muss die Reformregierung von Präsident Boris Tadic einen Erfolg auf dem Weg in die EU vorweisen.

Die Münchener Balkan-Expertin Marie-Janine Calic glaubt, dass die Festnahme des Kriegsverbrechers die Regierung von Boris Tadic eher stärken als weiter schwächen wird.

"Sicherlich wird es kurzfristig sehr heftige Kritik aus dem rechtsnationalistischen Lager geben und damit auch die Opposition wahrscheinlich stärker machen. Andererseits, viele Serben wollen auch eine Normalisierung und distanzieren sich von der Kriegsvergangenheit, wollen einen raschen EU-Beitritt und deshalb denke ich, wenn die EU jetzt diese Auslieferung mit konkreten Schritten belohnt und noch etwas Zeit ins Land geht, dass sich dann auch die Position von Tadic und der gesamte Europa-Kurs der serbischen Regierung stabilisiert."

Marie-Janine Calic hält es aber nun für unabdingbar, dass die Europäische Union jetzt schnell reagiert und die Europa-orientierte serbische Regierung unterstützt.

"Serbien hat ja bereits im Dezember 2009 einen Beitritts-Antrag eingereicht und wartet seither auf eine Bewertung von der Europäischen Kommission. Die Zusammenarbeit mit Den Haag war eines der wichtigen Kriterien für die weitere Annäherung und die Auslieferung von Mladic oder die Nicht-Auslieferung war eigentlich der größte Stolperstein. Und insofern kann sich Belgrad jetzt tatsächlich Hoffnungen machen. Das muss heißen, dass die EU jetzt sehr schnell reagiert. Aber ich habe jetzt gerade den Nachrichten entnommen, dass Catherine Ashton schon auf dem Weg nach Belgrad ist und sicherlich etwas im Gepäck hat. Die EU weiß sehr wohl, was das für Serbien bedeutet, was es auch für die Stabilität Serbiens bedeutet und die EU weiß auch, wie wichtig eine Annäherung für die Stabilität der gesamten Region ist. Das heißt, es liegt eigentlich in beiderseitigem Interesse, sowohl im Interesse Brüssels wie auch Belgrads, dass Serbien möglichst schnell an die Europäische Union heranrückt."
Das Mahnmal für Srebrenica-Opfer in Potocari
Das Mahnmal für Srebrenica-Opfer in Potocari (AP)
Der mutmaßliche bosnisch-serbische Kriegsverbrecher Ratko Mladic, 1999
Der mutmaßliche bosnisch-serbische Kriegsverbrecher Ratko Mladic, 1999 (AP)
Der ehemalige bosnische Serbenführer Radovan Karadzic vor dem Kriegsverbrechertribunal in Den Haag.
Der ehemalige bosnische Serbenführer Radovan Karadzic vor dem Kriegsverbrechertribunal in Den Haag. (AP)