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Raubkunst
Was ändert sich nach dem Fall Gurlitt?

Als am vergangenen Montag das Kunstmuseum Bern erklärt hat, es werde das Erbe des Kunstsammlers Cornelius Gurlitt annehmen, schien das für viele Beobachter das Ende einer langen Debatte zu sein. Mit gutem Ausgang: Auf deutsche Kosten werden die rund 1.500 Werke daraufhin untersucht, ob sich unter ihnen Werke befinden, die nach 1933 ihren Besitzern geraubt, entzogen oder abgepresst wurden. Diese Werke will Bern dann zeitnah zurückgeben.

Willi Korte im Gespräch mit Stefan Koldehoff |
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    Namensschild am Haus von Cornelius Gurlitt in München (Bild: dpa/Barbara Gindl) (dpa/Barbara Gindl)
    Tatsächlich täuscht die Vereinbarung von Montag aber darüber hinweg, dass in beiden betroffenen Ländern seit Jahren vieles im Argen liegt: Sowohl in deutschen als auch in Schweizer Museen kommen die Aufarbeitung der NS-Zeit und die Suche nach Raubkunst nur schleppend voran. Immer noch fühlen sich viele NS-Opfer, die nach ihrem ehemaligen Besitz suchen, wie Bittsteller abgefertigt. Zwei Drittel der deutschen Museen sehen die sogenannte Provenienzforschung nach Auskunft von Kultur-Staatsministerin Monika Grütters nach wie vor nicht als ihre Aufgabe an.
    Sie wird seit vielen Jahren vor allem von privaten Wissenschaftlern wie dem in Washington lebenden Juristen Willi Korte wahrgenommen. Zu seinen größten Erfolgen zählte die Auffindung des mittelalterlichen Quedlinburger Domschatzes in einem Bankschließfach in Texas.
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