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Raumfahrt
Raumfrachter "Cygnus" explodiert beim Start

Eine Rakete mit dem unbemannten Raumtransporter "Cygnus" ist wenige Sekunden nach ihrem Start im US-Bundesstaat Virginia explodiert. Sie hätte Lebensmittel und anderes Material zur Internationalen Raumstation ISS bringen sollen. Nach Angaben der NASA besteht aber keine Gefahr eines Versorgungsengpasses für die sechs Astronauten im All.

    Raumfrachter "Cygnus" explodiert beim Start
    Raumfrachter "Cygnus" explodiert beim Start (picture alliance / dpa / Nasa Tv / Handout)
    Die Antares-Rakete mit dem unbemannten privaten Versorgungsfrachter "Cygnus" war am Dienstagabend pünktlich um 18.22 Ortszeit (23.22 MEZ) vom Weltraumbahnhof Wallops (US-Staat Virginia) abgehoben. Doch nur Sekunden später stürzte sie in einem riesigen Feuerball ins Meer und auf die Erde. Nach Angaben der US-Raumfahrtbehörde NASA gab es weder Tote noch Verletzte.
    Keine Versorgungsengpässe
    "Cygnus" hatte knapp 2,3 Tonnen an Ausrüstung, Nachschub für die ISS-Besatzung und Materialien für wissenschaftliche Experimente geladen. Die sechs Astronauten an Bord der ISS, darunter der Deutsche Alexander Gerst, hätten aber genügend Lebensmittel und andere notwendige Versorgungsgüter, um mindestens bis zu einem halben Jahr damit auszukommen, erklärte die NASA.
    Es war der erste Unfall, seit die NASA die Internationale Raumstation ISS durch private Firmen versorgen lässt. Die Ursachen der Explosion sind noch völlig unklar. Ganz offensichtlich seien die Triebstofftanks der Rakete explodiert, teilte die Behörde mit. Der von der privaten Firma Orbital Sciences entwickelte Frachter hat seit 2013 drei erfolgreiche Flüge ins All absolviert.
    Boot stoppte Rakete
    Erst am Montagabend (Ortszeit) musste ein Countdown nur zehn Minuten vor dem Start abgebrochen werden - nach Angaben der NASA war ein Boot der Abschussrampe am Atlantikufer zu nahe gekommen.
    Die NASA hatte 2011 ihr Shuttle-Programm nach rund 30 Jahren beendet. Seitdem sind US-Astronauten auf Transporte russischer Raumkapseln angewiesen. Zur Versorgung der Astronauten und zur Lieferung wissenschaftlicher Ausrüstung setzten die USA seitdem auf private Firmen. Im Rahmen des knapp zwei Milliarden Dollar schweren Vertrags sollte es bis 2016 mindestens sieben weitere "Cygnus"-Missionen geben.
    "Cygnus" ist eine unbemanntes Fluggerät, das nach einem Flug nicht wiederverwendet wird. Der Raumfrachter, der auf dem Rückweg von der ISS Müll befördert, verglüht beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre.
    (pg/fi)