Wenn dieses Quartett längst untergegangen ist, klettert mit Beginn der Morgendämmerung Merkur über den Nordosthorizont.
Mit viel Glück lässt er sich noch bis zum Morgen des 8. September beobachten. Dann steht Merkur ein Stück unterhalb der hauchdünnen Mondsichel.
Der innerste und kleinste aller Planeten ist ein seltener Gast an unserem Himmel. Weil er sich nie sehr weit nach links oder rechts von der Sonne entfernt, war er für die Astronomen lange Zeit der Planet, der am schlechtesten zu erforschen war.
Auch Raumsonden haben es nicht leicht, ins innere Sonnensystem vorzudringen. Ein Problem ist die enorme Hitze: Zum einen strahlt die Sonne am Merkur viel heller und heißer als nahe der Erde. Zum anderen ist auch die Merkuroberfläche bis zu fünfhundert Grad Celsius heiß – und grillt somit eine Raumsonde "von unten".
In den 70er-Jahren flog die NASA-Sonde Mariner 10 dreimal an Merkur vorbei und funkte erste Bilder zur Erde. Vor einigen Jahren hat dann Messenger den Planeten aus der Nähe erforscht.
Mitte Oktober soll BepiColombo zum Merkur starten. Wenn die nach einem italienischen Physiker benannte ESA-Sonde 2025 dort ankommt, soll sie den kleinen Planeten zwei Jahre lang umkreisen – und erforschen, wie Merkur aufgebaut ist und sich entwickelt hat.