Tatsächlich läuft Jupiter immer in derselben Richtung auf seiner Bahn um die Sonne – und zwar mit fast 50.000 Kilometern pro Stunde. Diese Bewegung haben die Flugplaner der NASA einkalkuliert, deren Raumsonde Juno gerade im Anflug auf Jupiter ist. Der Planet muss noch rund 200 Millionen Kilometer zurücklegen, bis ihn die Sonde erreicht.
Juno steuert den Punkt im Sonnensystem an, den Jupiter am 4. Juli passieren wird. Dann springt sie geradezu auf den fahrenden Jupiterzug auf und schwenkt in eine stark elliptische Umlaufbahn über die Pole des Riesenplaneten ein. Gut ein Jahr lang soll die Sonde die Atmosphäre, das Magnetfeld und den inneren Aufbau Jupiters erkunden. Erstmals nutzt eine Planetensonde so weit draußen nicht Radionuklidbatterien, sondern allein Solarenergie.
Im Herbst kommenden Jahres soll Juno dann gezielt in den Jupiter stürzen. So will das NASA-Team verhindern, dass die nicht sterile Sonde auf einem Mond aufschlägt und irdische Bakterien einschleppt. Das Juno-Team bereitet sich allmählich auf die Ankunft der Sonde in einem halben Jahr vor. Jupiter zieht bis Mai zunächst einmal seine mächtige Oppositionsschleife im Löwen – vom Juno-Besuch Anfang Juli ahnt er noch nichts.