
Ulysses war eine Sonnensonde. Auch wenn sie in den ersten anderthalb Jahren ihrer Mission in die vermeintlich falsche Richtung geflogen ist – von der Sonne weg –, so war sie doch kein interplanetarer Geisterfahrer.
Denn Ulysses sollte die Polregionen unseres Zentralgestirns erforschen, also von oben und unten auf die Sonne blicken. Dazu musste sie aus der Ebene des Planetensystems herausfliegen.

Jede Raumsonde, die von der Erde startet, bekommt deren Schwung mit: Mit etwa dreißig Kilometern pro Sekunde rast die Erde genau in der Ebene des Planetensystems.
Wie Jupiter den Ingenieuren half
Ulysses hätte nach dem Start eine scharfe Kurve nach oben oder unten senkrecht aus dieser Ebene heraus machen müssen. Doch das erfordert enorme Treibstoffmengen, die die Raumsonde gar nicht hätte mitnehmen können. Also ließen sich die Raumfahrt-Ingenieure von Jupiter helfen: Sie lenkten Ulysses auf einer ausgeklügelten Bahn dicht am großen Bruder der Erde vorbei. Dabei hat Jupiter Ulysses gewissermaßen einen kräftigen Tritt verpasst und die Sonde nahezu senkrecht aus der Ebene des Planetensystems heraus geschleudert.
2009 kam das Aus
Zwei Jahrzehnte lang hat sie die Sonnenpole erkundet, das Magnetfeld und die Teilchenstrahlung der Sonne gemessen. Mitte 2009 wurde die Sonde abgeschaltet. Seitdem besteht kein Funkkontakt mehr – aber sie kreist weiter auf ihrer einzigartigen Bahn um die Sonne.