Die dritte Lebensphase wird für die Menschen heute immer wichtiger. Viele kommen aus hochqualifizierten Berufen, haben sich im Laufe ihres Arbeitslebens selbstverwirklichen können und wollen, dass das jenseits der 60 nicht aufhört.
"Und wir fragen, wie kann man die Potenziale der Älteren für die Gesellschaft besser erschließen und welchen Stellenwert kann in diesem Zusammenhang Weiterbildung haben. Und wir befassen uns besonders mit der universitären Weiterbildung, also mit dem Studium für Senioren","
erzählt Birgit Pfau-Effinger, Professorin für Soziologie an der Universität Hamburg. Im Rahmen einer europäischen Konferenz für lebensbegleitendes Lernen, Lehren und Forschen soll genau das erörtert werden - über Deutschlands Grenzen hinweg. 170 Teilnehmer aus 16 europäischen Ländern haben sich in den vergangenen zwei Tagen ausgetauscht, wie aktives Altern vor dem Hintergrund des demografischen Wandels in europäischen Gesellschaften aussehen kann. Spezielle Studiengänge für Senioren sind besonders attraktiv und auch sinnvoll:
""Früher dachte man, im Alter wird immer nur abgebaut, es überwiegt eigentlich bis heute so ein Defizitmodell. Im Alter verliert man an physischer und psychischer Leistungsfähigkeit, man wird vielleicht sogar unzurechnungsfähig im Alter. Tatsächlich hat aber die Medizin inzwischen gezeigt, die Hirnforschung, dass das menschliche Gehirn eine enorme Plastizität aufweist, und dass Menschen tatsächlich noch bis ins hohe Alter hinein immer noch dazulernen können."
Ein Erkenntnis, die auch in anderen europäischen Ländern umgesetzt wird, beispielsweise in Tschechien. Martin Scholz ist Professor für Astronomie an der Karls-Universität in Prag.
"Die Karls Universität hat ungefähr bis 4000 Senior-Studierende, und nur die philosophische Fakultät hat alleine 2000 davon."
Auch in den anderen 21 Universitäten seien die älteren Kommilitonen keine Seltenheit. In Tschechien gibt es 15.000 Studierende über 60. Das hat eine lange Tradition, so der Astronom:
"Es wurde damit in Prag im Jahre 1986 bis 1987 begonnen. Und seit der Zeit ist die Universität des dritten Lebensalters schon ein Begriff für alle Senioren."
"Die Universität des dritten Lebensalters" - so heißt die tschechische Organisation für alle Senior-Studierenden. Anders als Deutschland, gibt es dort keine Volkshochschule. Diese Funktion wird, für ältere Menschen, die sich weiterbilden wollen, durch eben jene Universität des dritten Lebensalters übernommen.
Untersucht wird dort in einem kleinen Projekt, wie Großeltern gemeinsam mit ihren Enkeln studieren, wie intergenerationelles Lernen funktionieren kann. Anders läuft es zum Beispiel in der Alpenrepublik Österreich:
"Interessant ist auch für uns, dass etwa in Österreich das Seniorenstudium nicht gemischt ist, dass dort nicht an dem normalen Lehrprogramm der Universität teilnehmen, sondern dass sie ein eigenes Lehrprogramm haben."
Ein Ansatz, der auch für Deutschlands Universitäten möglich wäre, wie zum Beispiel bei der reinen Seniorenuni im lippischen Horn - Bad Meinberg.
"Das ist eine Debatte darüber, inwieweit macht es Sinn, dass die Seniorenstudierenden mit den jungen Studierenden zusammen studieren, inwieweit macht es Sinn, dass sie separat studieren. Ich denke, die Frage lässt sich auch nicht ohne Weiteres lösen. Es ist durchaus aber sinnvoll, darüber nachzudenken."
Und es wissenschaftlich zu evaluieren. Immer häufiger befasst sich die Forschung mit dem intergenerationellen Lernen, so die Soziologin. Das Ziel der europäischen Tagung ist der Austausch über Lehrangebote und Studiengänge im Rahmen des Seniorenstudiums. Erasmus für Senior-Studenten - so etwas gibt es in Teilen schon. Studieren deutsche Senioren schon an der Karls-Universität?
"Noch nicht, da sind Sprachprobleme. Aber sie können an internationalen Projekten teilnehmen."
Der Ausbau dieser Projekte wird permanent weitergetrieben. Bereits im Mai wird es eine Anschlusskonferenz in Dresden geben, wieder mit europäischen Teilnehmern. Das Thema hier: "Lebensbegleitendes Lernen und Gesundheit".
"Und wir fragen, wie kann man die Potenziale der Älteren für die Gesellschaft besser erschließen und welchen Stellenwert kann in diesem Zusammenhang Weiterbildung haben. Und wir befassen uns besonders mit der universitären Weiterbildung, also mit dem Studium für Senioren","
erzählt Birgit Pfau-Effinger, Professorin für Soziologie an der Universität Hamburg. Im Rahmen einer europäischen Konferenz für lebensbegleitendes Lernen, Lehren und Forschen soll genau das erörtert werden - über Deutschlands Grenzen hinweg. 170 Teilnehmer aus 16 europäischen Ländern haben sich in den vergangenen zwei Tagen ausgetauscht, wie aktives Altern vor dem Hintergrund des demografischen Wandels in europäischen Gesellschaften aussehen kann. Spezielle Studiengänge für Senioren sind besonders attraktiv und auch sinnvoll:
""Früher dachte man, im Alter wird immer nur abgebaut, es überwiegt eigentlich bis heute so ein Defizitmodell. Im Alter verliert man an physischer und psychischer Leistungsfähigkeit, man wird vielleicht sogar unzurechnungsfähig im Alter. Tatsächlich hat aber die Medizin inzwischen gezeigt, die Hirnforschung, dass das menschliche Gehirn eine enorme Plastizität aufweist, und dass Menschen tatsächlich noch bis ins hohe Alter hinein immer noch dazulernen können."
Ein Erkenntnis, die auch in anderen europäischen Ländern umgesetzt wird, beispielsweise in Tschechien. Martin Scholz ist Professor für Astronomie an der Karls-Universität in Prag.
"Die Karls Universität hat ungefähr bis 4000 Senior-Studierende, und nur die philosophische Fakultät hat alleine 2000 davon."
Auch in den anderen 21 Universitäten seien die älteren Kommilitonen keine Seltenheit. In Tschechien gibt es 15.000 Studierende über 60. Das hat eine lange Tradition, so der Astronom:
"Es wurde damit in Prag im Jahre 1986 bis 1987 begonnen. Und seit der Zeit ist die Universität des dritten Lebensalters schon ein Begriff für alle Senioren."
"Die Universität des dritten Lebensalters" - so heißt die tschechische Organisation für alle Senior-Studierenden. Anders als Deutschland, gibt es dort keine Volkshochschule. Diese Funktion wird, für ältere Menschen, die sich weiterbilden wollen, durch eben jene Universität des dritten Lebensalters übernommen.
Untersucht wird dort in einem kleinen Projekt, wie Großeltern gemeinsam mit ihren Enkeln studieren, wie intergenerationelles Lernen funktionieren kann. Anders läuft es zum Beispiel in der Alpenrepublik Österreich:
"Interessant ist auch für uns, dass etwa in Österreich das Seniorenstudium nicht gemischt ist, dass dort nicht an dem normalen Lehrprogramm der Universität teilnehmen, sondern dass sie ein eigenes Lehrprogramm haben."
Ein Ansatz, der auch für Deutschlands Universitäten möglich wäre, wie zum Beispiel bei der reinen Seniorenuni im lippischen Horn - Bad Meinberg.
"Das ist eine Debatte darüber, inwieweit macht es Sinn, dass die Seniorenstudierenden mit den jungen Studierenden zusammen studieren, inwieweit macht es Sinn, dass sie separat studieren. Ich denke, die Frage lässt sich auch nicht ohne Weiteres lösen. Es ist durchaus aber sinnvoll, darüber nachzudenken."
Und es wissenschaftlich zu evaluieren. Immer häufiger befasst sich die Forschung mit dem intergenerationellen Lernen, so die Soziologin. Das Ziel der europäischen Tagung ist der Austausch über Lehrangebote und Studiengänge im Rahmen des Seniorenstudiums. Erasmus für Senior-Studenten - so etwas gibt es in Teilen schon. Studieren deutsche Senioren schon an der Karls-Universität?
"Noch nicht, da sind Sprachprobleme. Aber sie können an internationalen Projekten teilnehmen."
Der Ausbau dieser Projekte wird permanent weitergetrieben. Bereits im Mai wird es eine Anschlusskonferenz in Dresden geben, wieder mit europäischen Teilnehmern. Das Thema hier: "Lebensbegleitendes Lernen und Gesundheit".