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"Rave On"
Beats der Befreiung - Soundtrack des globalen Kapitalismus

Von Detroit über Berlin bis nach Dubai und Schanghai: Der britische Journalist Matthew Collin ist einmal um die Welt gereist, um die globale Szene der elektronischen Tanzmusik zu erkunden. Musikkritiker Jens Balzer stellt das Buch im Gespräch mit Juliane Reil vor.

Jens Balzer im Gespräch mit Juliane Reil |
    Ein Raver mit Gasmaske tanzt in der Nacht zum Sonntag (07.08.2011) beim Festival Nature One auf der ehemaligen US-Cruise-Missile-Basis Pydna im Hunsrück bei Kastellaun.
    Rave wurde von der Subkultur zum Massenphänomen (dpa / Thomas Frey)
    "Global Adventures in Electronic Dance Music" verspricht der britische Journalist Matthew Collin in seinem neuen Buch "Rave On". Rund um den Globus, von Detroit, wo die Geschichte der neueren elektronischen Tanzmusik Ende der 80er-Jahre beginnt, bis in die ultra-teuren Klubs für die neuen chinesischen Millionäre in Shanghai ist Collins gereist. Gut beobachtet und noch besser komponiert erzählt "Rave On" die Geschichte einer Subkultur, die zum Massenphänomen wird. Die Pioniere wurden dabei allerdings vergessen. Und so erzählt das Buch auch von Diskriminierung, Gentrifizierung und der "Matrix" des Marktes. Matthew Collin pflegt dabei aber keine Neigung zum Kulturpessimismus, sondern gibt einen utopischen Ausblick und beschreibt, wie sich selbst im super-gentrifizierten New York gerade wieder ein queerer House-Underground entwickelt.
    Der Musikjournalist Matthew Collins
    Matthew Collins (Profile Books & Serpent's Tail)
    Matthew Collin: "Rave On"
    Serpent's Tail Verlag 2018, 384 Seiten, Taschenbuch, in englischer Sprache, 13 Euro