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Razzia vor IOC-Session
"Hinter den Kulissen glühen die Köpfe"

In den kommenden Tagen tritt die Session, die sogenannte Hauptversammlung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) zusammen. Es geht auf der Tagesordnung um die Vergabe der Sommerspiele 2024 und 28. Obwohl das im Vorfeld klar ist, Paris und LA, in dieser Reihenfolge, gibt es viele spannende und bemerkenswerte Dinge. Zum Beispiel die Razzia bei Brasiliens Cheforganisator Carlos Nuzman in dieser Woche.

Thomas Kistner im Gespräch mit Matthias Friebe |
    Carlos Nuzman im Dezember 2016
    Carlos Nuzman im Dezember 2016 (imago/Andr Horta Fotoarena)
    Die gezielten Alktionen von Behörden vor großen Sitzungen der Sportverbände haben eine klare Intention, erklärt Thomas Kistner, Sportpolitik-Experte von der Süddeutschen Zeitung: "Das zwingt die Organisationen, wie jetzt das IOC, dazu sich in irgendeiner Form zu äußern. Im Fall der Session in Lima ist es nach meinem Kenntnisstand auch so, dass die Behörden genau beobachten wollen, wer überhaupt anreist nach Peru, und wer seinen Flug vielleicht in letzter Minute noch cancelt."
    Ermittlungen zu Spielen von Sotschi, Rio und Tokio
    Aber was ist überhaupt passiert? "Es gibt nun klare, transnationale Geldbewegungen auch auf Konten von IOC-Leuten.", erklärt Kistner. "Es gibt vor allem aber nach den Razzien, die in dieser Woche abgelaufen sind, weiterführende Dokumente. Sow wurde zum beispiel ein Schweizer Konto des brasilianischen Ober-Olympiers Nuzman entdeckt." Über dieses Konto könnten Schmiergeldzahlungen abewickelt worden sein. Dabei sollen die Vergaben der Spiele 2014 in Sotschi, 2016 in Rio de Janeiro und 2020 in Tokio im Fokus der Ermittler sein.