Berlin
RBB räumt Recherchefehler zu Belästigungsvorwürfen gegen Grünen-Politiker Gelbhaar ein

Der Sender RBB hat bei der Berichterstattung über Belästigungsvorwürfe gegen den Grünen-Bundestagsabgeordneten Gelbhaar Fehler eingeräumt.

    Ein Schild mit dem Logo des rbb steht vor dem Gebäude des Fernsehzentrums des Rundfunk Berlin-Brandenburg.
    Ein Schild mit dem Logo des Rundfunk Berlin-Brandenburg (dpa / picture alliance / Fabian Sommer)
    Der Chefredakteur Biesinger teilte mit, bei der Recherche seien journalistische Standards womöglich nicht eingehalten worden. So sei die Identität einer wichtigen Zeugin nicht ausreichend überprüft worden.
    Mehrere Frauen hatten laut RBB zum Teil anonym, zum Teil eidesstattlich versichert, von Gelbhaar belästigt worden zu sein. Am Freitag zog der Sender seine Berichte teilweise zurück, weil die Identität einer Frau wohl nur vorgetäuscht war. Die Berliner Bezirkspolitikerin Kreße von den Grünen trat inzwischen aus der Partei aus. Zuvor hatte sie bereits ihr Mandat als Fraktionsvorsitzende in der Bezirksverordnetenversammlung ohne Angabe von Gründen niedergelegt.
    Gelbhaar reichte bei der Staatsanwaltschaft Berlin eine Anzeige gegen Unbekannt wegen Verleumdung ein. Er hatte die Vorwürfe gegen sich stets zurückgewiesen. Dennoch verhinderten sie letztlich seine mögliche Wiederwahl in den Bundestag.
    Diese Nachricht wurde am 19.01.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.