Dieses Mal steht das Quartalsergebnis für die Automarke mit dem Stern unter keinem guten Stern. "Das zweite Quartal war nicht einfach. Wir mussten unsere Ergebniserwartung zwei Mal nach unten korrigieren. Und die Zahlen sind alles andere als zufriedenstellend." 1,2 Milliarden Euro Verlust für den Zeitraum zwischen April und Ende Juni 2019, drei Prozent weniger verkaufte PKW der Kernmarke Mercedes, alleine in der Sparte "Mercedes Vans", also bei den Kleintransportern, rote Zahlen – frohe Botschaften waren das nicht, die Ola Källenius, erst seit Ende Mai im Amt des Vorstandschefs der Daimler AG, heute zu verkünden hatte.
Die Ursachen für die Einbrüche sind vielfältig: Mehrere Rückrufe in Zusammenhang mit fehlerhaften Airbags des japanischen Zulieferers Takata, Qualitätsprobleme bei den Lieferwagen, Rückstellungen in Milliardenhöhe für mögliche Rechtstreitigkeiten in Zusammenhang mit dem Rückruf von Diesel-Autos und Ermittlungen in den USA und Produktionsrückstände bei manchen Marken. Hier will Källenius als erstes ansetzen: "Wir werden die Verfügbarkeit unserer besonders margenstarken Fahrzeuge verbessern und wir werden die Effizienz in allen Divisionen erhöhen."
Trendwende mit Effizienzprogramm im Herbst
Vorstandschef Ola Källenius gab heute allerdings klar zu verstehen, dass der Gewinn vor Zinszahlungen und Steuern in diesem Jahr deutlich unter den entsprechenden Zahlen von 2018 liegen werde, also unter elf Milliarden Euro. Umso drängender erscheint Källenius das heute angekündigte Effizienzprogramm, dessen Einzelheiten der Konzern allerdings erst im Herbst präsentieren will. Klar ist aber: Die Konzernleitung nimmt alle Produkte genau unter die Lupe. Nur solche Baureihen sollen weitergebaut werden, die langfristig auch wirklich satte Gewinne versprechen.
Daimler setzt auf umweltfreundliche SUV
So erwartet Vorstandschef Källenius im zweiten Halbjahr Wachstumsimpulse von neuen, großen SUV, also von jenen PKW, die viel PS unter der Haube haben und von der Form her an Geländewagen erinnern. Die könne man durchaus auch umweltverträglich bauen, beispielsweise, wie das nun geschieht, durch Plug-In-Hybride, bei denen der Verbrennungsmotor mit einem Elektromotor kombiniert wird. "Die zweite Generation der Plug-In-Hybride geht in den Markt. Das heißt: Sie könnten Montag bis Freitag auf dem Weg zur Arbeit oder wo auch immer C02-frei fahren und hätten immer noch die Flexibilität, am Wochenende längere Distanzen zu fahren."
Schließlich erhofft sich Daimler-Vorstandschef Ola Källenius auch neue Impulse durch den Einstieg der chinesischen "Beijing Automotive Group", kurz BAIC. Wie gestern bekannt wurde, hat BAIC fünf Prozent der Daimler-Aktien übernommen. "Wir sehen auch den chinesischen Markt langfristig als einer der Eckpfeiler unserer Wachstumsstrategie. Deswegen ist es eine gute Nachricht, dass BAIC nun auch Teil der Daimler-Familie wird."