In Zeiten der Globalisierung seien Krisen kein Ausnahmefall, sondern eine dauerhafte Begleiterscheinung, sagte der SPD-Politiker in Berlin. "Die Krise wird eher der Normalfall sein in den nächsten zehn bis 15 Jahren." Dafür gelte es, gewappnet zu sein.
Der offizielle Titel des neuen Referats lautet: "Abteilung für Krisenprävention, Stabilisierung und Konfliktnachsorge." Bislang gab es im Auswärtigen Amt zwar einen Krisenstab für akute Notfälle, aber keine Einheiten für Vorbeugung und Nachsorge. Geplant ist auch die Möglichkeit, deutsche Diplomaten im Notfall sofort in Krisengebiete schicken zu können. Im Gegenzug sollen Routineaufgaben überprüft und teilweise reduziert werden. Der organisatorische Umbau soll innerhalb von 18 Monaten abgeschlossen sein.
Bürger stärker einbeziehen
Steinmeier sagte weiter, es müsse zudem darum gehen, stärker als bisher "außenpolitische Positionen nicht nur im Ausland zu erklären, sondern auch in Deutschland immer wieder zu erläutern." Bei den Bürgern sei in der Vergangenheit vielfach das Bild entstanden, dass in der Außenpolitik nur die beiden Pole "folgenloses Gerede" oder "Militäreinsatz" existierten. Geplant ist nun eine "Bürgerkonferenz" noch in diesem Jahr. Die Änderungen sind das Ergebnis des Projekts "Review 2014 - Außenpolitik weiter denken", für das Mitarbeiter, Experten und Laien befragt wurden.
(hba/tzi)