"Du hast uns an die Weltspitze geführt. Du hast uns sehr glücklich gemacht.", twitterte Argentiniens Staatspräsident Alberto Fernández zum Tod von Diego Maradona, den sie in seinem Heimatland in Anlehnung an seine Rückennummer nur "D10S" nennen - das spanische "Dios" bedeutet "Gott". "Du warst der Größte von allen. Danke, dass es dich gab, Diego. Wir werden Dich ein Leben lang vermissen." Er ordnete drei Tage Staatstrauer an, Maradonas Leichnam wird im Präsidentenpalast aufgebahrt. Auch ein Staatsbegräbnis soll ihm zuteil werden. Das zeigt die enorme Bedeutung für sein Heimatland.
Diese Zuneigung drückt sich auch in der Reaktion seines Landsmanns Papst Franziskus aus, der selbst großer Fußballfan ist. Der Papst sei über den Tod Maradonas informiert worden und denke in Verbundenheit an die Zusammenkünfte aus diesen Jahren, hieß es aus dem Vatikan. Franziskus gedenke seiner in seinen Gebeten, so wie er es in den vergangenen Tagen getan hatte, seit er von Maradonas Gesundheitszustand erfahren hatte. Rund um seinem 60. Geburtstag vor einem Monat musste sich Maradona einer Hirn-OP unterziehen, von der er sich aber, wie es hieß, besser als gedacht erholt hatte.
"Eines Tages spielen wir hoffentlich gemeinsam im Himmel"
Bestürzte Reaktionen kamen aus der Fußball-Welt, allen voran von seinen Clubs, beispielsweise den Boca Juniors in Buenos Aires und dem SSC Neapel. Von "ewiger Dankbarkeit" ist in den Stellungnahmen zu lesen, aber auch von ungläubigem Schock über Maradonas Tod. Für viele war er die "Ikone des Weltfußballs". Lionel Messi schreibt auf Instagram: "Ein trauriger Tag für alle Argentinier und für den Fußball. Er geht, aber verlässt uns nicht ganz, denn Diego ist unsterblich."
Maradona hinterlässt ein sportliches Vermächtnis, das seinesgleichen sucht. Sein Leben bietet Stoff für mehrere Filme oder Serien, beginnend mit dem Aufstieg aus dem armen Vorort von Buenos Aires zum Weltstar, seine Karriere als Zauberer am Ball, wie ihn auch seine Gegner voller Bewunderung nennen.
"Der beste Spieler meiner Generation"
Seine größte Stunde war die WM 1986 in Mexiko, am Ende mit dem Weltmeister-Titel gekrönt. Vor allem das Viertelfinale gegen England machte ihn zur Legende. Beim ersten Tor half er mit der Hand nach. Später ließ Maradona wissen, dass das Tor ein bisschen durch seinen Kopf und ein bisschen durch die "Hand Gottes" entstanden sei.
Auch sein zweites Tor in dem Spiel ist legendär, gewählt zum WM-Tor des Jahrhunderts. Ein Sololauf aus der eigenen Hälfte um sechs englische Gegenspieler herum. Sein Gegner von damals, Gary Lineker, twitterte: "Mit einigem Abstand der beste Spieler meiner Generation. Nach einem segensreichen, aber auch schwierigen Leben ruht er hoffentlich sanft in Gottes Händen."
Damit sind auch die vielen Probleme angesprochen. So steil sein Aufstieg, so steil auch sein Fall. Er hatte Drogen- und Alkoholprobleme, wurde zwei Mal suspendiert wegen Dopings, sogar bei der WM 1994. Gesundheitliche Probleme bekam Maradona auch in Folge seiner Kokainsucht. Maradona arbeitete später mehr oder weniger erfolgreich auch als Trainer arbeitete, sogar als argentinischer Nationaltrainer. Aber aus den Schlagzeilen kam er nie.