Die Reaktionen auf die Recherche sind vielfältig. Sie reichen von Vertuschung bis hin zur immer wiederkehrenden Sorge um die Chancengleichheit. Für Alfons Hörmann, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, waren die Ergebnisse der ARD-Recherche nicht überraschend. "Nach all dem, was wir die letzten Monate erleben mussten, ein weiterer schockierender Vorgang, den es ernst zu nehmen gilt", so Hörmann.
Zunächst hatte die ARD die Information bekommen, die mit Clenbuterol positiven Proben seien Sprintern aus Jamaika zuzuordnen. Die hatten bei den Olympischen Spielen von Peking fünf Goldmedaillen gewonnen. Allen voran Rekordläufer Usain Bolt. In einer Stellungnahme gegenüber der ARD räumte das IOC dann aber ein: es waren mehrere Sportler aus mehreren Nationen betroffen.
Geringe Mengen haben IOC und WADA nicht weiter verfolgt
In ihrem Urin sei eine geringe Menge Clenbuterol gefunden worden. Auch die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) betätigte, Kenntnis von den Clenbuterol-Fällen zu haben. IOC und WADA hätten die geringen Mengen als Hinweis auf kontaminiertes Fleisch gewertet und die Fälle nicht weiter verfolgt, teilten beide Organisationen mit.
In ihrem Urin sei eine geringe Menge Clenbuterol gefunden worden. Auch die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) betätigte, Kenntnis von den Clenbuterol-Fällen zu haben. IOC und WADA hätten die geringen Mengen als Hinweis auf kontaminiertes Fleisch gewertet und die Fälle nicht weiter verfolgt, teilten beide Organisationen mit.
Für Lars Mortsiefer, Vorstand der Nationalen Anti Doping Agentur in Deutschland, nicht ausreichend. Der Jurist forderte eine Wiederaufnahme der Fälle. Sonst bliebe ein problematischer Beigeschmack. Der Nürnberger Pharmakologe Fritz Sörgel wirft dem IOC systematische Vertuschung vor.
Die Welt-Anti-Doping Agentur WADA erklärte heute, in den vergangenen Jahren seien hunderte positive Clenbuterol Fälle sanktioniert worden. Werde das Tiermastmittel zu Dopingzwecken verwendet, werde es geahndet, so die Agentur. Sei es über kontaminiertes Fleisch in den Athletenkörper gelangt, dürfe der Beweis dafür nicht den Sportlern aufgebürdet werden.
DOSB-Präsident Hörmann macht sich Sorgen um die Chancengleichheit
Die Gedanken des obersten deutschen Sportfunktionärs Alfons Hörmann drehten sich einmal mehr um die Chancengleichheit im weltweiten Sport: "Haben unsere Athletinnen und Athleten in einem Land, in dem sehr konsequent getestet, geprüft und verfolgt wird, wirklich international die Chancen, die einem jeden zuzumuten und zuzugestehen sind?", so Hörmann im SWR.