Jeden Dienstag entscheiden die Zuschauer welcher der Teilnehmer der Rolle nicht gewachsen war und aus der Show ausscheiden soll. Zaliko Chiqobava, Direktor des Rustaveli Theater:
" Wir kamen auf diese Idee, weil das Theater hierzulande leider sehr wenige finanzielle Mittel zu Verfügung hat und sich keine Werbung mehr leisten kann. Eigentlich ist es doch Aufgabe des Theaters dem Zuschauer einen Ort zu bieten an dem er sich geistig entwickeln kann, sich bilden kann, zu einem Menschen werden kann, der zwischen gut und böse unterscheiden kann. Das ist doch der Grundsatz des Theaters. "
Mit Hilfe des Fernsehens sollen die Menschen also wieder in den Schoß der Kultur finden, hofft der Direktor von Rustaveli Theater Zaliko Chiqobava. Seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion und der darauf folgenden politischen und wirtschaftlichen Krise war es nur natürlich, dass die Menschen ihre ganze Aufmerksamkeit anderen Problemen gewidmet hatten. Kultur geriet ins Hintertreffen, während der Fernseher mit unzähligen Seifenopern, und neuerdings auch Reality-Shows, eine willkommene Ablenkung bot.
" Deshalb dachten wir, wir müssen einen Weg finden, wie wir ins Fernseher kommen, um die Menschen daran zu erinnern, dass das Theater immer noch lebt, dass etwas los ist im Theater, und dass Theater nicht ein von der Wirklichkeit abgeschiedener Raum ist. So wurde diese Idee geboren, eben in der Überlegung, dass wir auf irgendeine Weise für uns werben müssen. "
Doch ist diese Synergie von Theater und Fernsehen möglich, ohne dabei die Grundsätze der anspruchsvollen Kultur zu verletzen. Haben wir es einfach mit Voyeurismus zu tun oder mit einer wirklich neuen Perspektive auf die Kunstform Theater?
Selbst Theaterschaffende folgen der Show mit Interesse. Für die 80-jährige Schauspielerin Nino Chkheidze, die zur Film- und Theaterelite des Landes zählt, ist es nur selbstverständlich, dass auch das Theaterleben sich an die neuen Zeiten anpasst.
" Die Formen unterscheiden sich schon sehr, sie sollen sich ja auch von den alten Formen unterscheiden. Ideologien ändern sich, politische Ansichten oder allgemeine Vorlieben ändern sich, Traditionen ändern sich. Und das ist gut so, denn die neue Generation bringt frischen Wind. Im Vergleich haben wir uns weniger getraut. "
Doch wer sich die neue Show genauer anschaut, findet weniger Elemente einer anspruchsvollen Kultur als angekündigt. Nicht etwa die künstlerischen Aspekte dominieren, sondern die Beziehungen zwischen den Teilnehmern und deren offen gelegte Intimität. Denn auch die vergleichsweise konservative Kunstform Theater muss sich den Gesetzen des Mediums Fernsehen fügen. Wettbewerb und Zuschauerbeteiligung sind damit ein untrennbarer Teil der Show, glaubt die Kunstkritikerin Ketevan Trapaidze.
" Wenn wir über diese Show genau nachdenken, ist sie nur eine Abwandlung der üblichen Reality Shows. Alle Elemente sind da: Teilnehmer, die gezwungen sind für bestimmte Zeit unter einem Dach zu leben um ein bestimmtes Ziel zu erreichen, Intrigen die sich langsam zwischen den Teilnehmern entwickeln, Konflikte - alles was die Zuschauer interessieren könnte, ist auch in dieser Show vorhanden... Ich denke, dieses Projekt schafft bewusst die Illusion, dass die Zuschauer sich in einem anspruchsvolleren Genre, befinden, eben dem Theater. "
Für das Fernsehen sind solche Programme eine willkommene Gelegenheit, dem Publikum zu zeigen, dass die anspruchsvolle Kultur nicht aus dem Fernsehen verbannt wurde. Andererseits bekommt auch das Theater sein ersehntes Publikum und einer der Teilnehmer seinen Platz im berühmtesten Ensemble des Landes.
Alle scheinen was davon zu haben, außer vielleicht die Zuschauer. Denn was die zu sehen bekommen ist am Ende nichts anderes als edel verpacktes Trash-Entertainment. Am Ende bleibt auch die Frage, wohin die Zugeständnisse, die das Theater im Rahmen dieses Formates macht, es führen werden.
" Wir kamen auf diese Idee, weil das Theater hierzulande leider sehr wenige finanzielle Mittel zu Verfügung hat und sich keine Werbung mehr leisten kann. Eigentlich ist es doch Aufgabe des Theaters dem Zuschauer einen Ort zu bieten an dem er sich geistig entwickeln kann, sich bilden kann, zu einem Menschen werden kann, der zwischen gut und böse unterscheiden kann. Das ist doch der Grundsatz des Theaters. "
Mit Hilfe des Fernsehens sollen die Menschen also wieder in den Schoß der Kultur finden, hofft der Direktor von Rustaveli Theater Zaliko Chiqobava. Seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion und der darauf folgenden politischen und wirtschaftlichen Krise war es nur natürlich, dass die Menschen ihre ganze Aufmerksamkeit anderen Problemen gewidmet hatten. Kultur geriet ins Hintertreffen, während der Fernseher mit unzähligen Seifenopern, und neuerdings auch Reality-Shows, eine willkommene Ablenkung bot.
" Deshalb dachten wir, wir müssen einen Weg finden, wie wir ins Fernseher kommen, um die Menschen daran zu erinnern, dass das Theater immer noch lebt, dass etwas los ist im Theater, und dass Theater nicht ein von der Wirklichkeit abgeschiedener Raum ist. So wurde diese Idee geboren, eben in der Überlegung, dass wir auf irgendeine Weise für uns werben müssen. "
Doch ist diese Synergie von Theater und Fernsehen möglich, ohne dabei die Grundsätze der anspruchsvollen Kultur zu verletzen. Haben wir es einfach mit Voyeurismus zu tun oder mit einer wirklich neuen Perspektive auf die Kunstform Theater?
Selbst Theaterschaffende folgen der Show mit Interesse. Für die 80-jährige Schauspielerin Nino Chkheidze, die zur Film- und Theaterelite des Landes zählt, ist es nur selbstverständlich, dass auch das Theaterleben sich an die neuen Zeiten anpasst.
" Die Formen unterscheiden sich schon sehr, sie sollen sich ja auch von den alten Formen unterscheiden. Ideologien ändern sich, politische Ansichten oder allgemeine Vorlieben ändern sich, Traditionen ändern sich. Und das ist gut so, denn die neue Generation bringt frischen Wind. Im Vergleich haben wir uns weniger getraut. "
Doch wer sich die neue Show genauer anschaut, findet weniger Elemente einer anspruchsvollen Kultur als angekündigt. Nicht etwa die künstlerischen Aspekte dominieren, sondern die Beziehungen zwischen den Teilnehmern und deren offen gelegte Intimität. Denn auch die vergleichsweise konservative Kunstform Theater muss sich den Gesetzen des Mediums Fernsehen fügen. Wettbewerb und Zuschauerbeteiligung sind damit ein untrennbarer Teil der Show, glaubt die Kunstkritikerin Ketevan Trapaidze.
" Wenn wir über diese Show genau nachdenken, ist sie nur eine Abwandlung der üblichen Reality Shows. Alle Elemente sind da: Teilnehmer, die gezwungen sind für bestimmte Zeit unter einem Dach zu leben um ein bestimmtes Ziel zu erreichen, Intrigen die sich langsam zwischen den Teilnehmern entwickeln, Konflikte - alles was die Zuschauer interessieren könnte, ist auch in dieser Show vorhanden... Ich denke, dieses Projekt schafft bewusst die Illusion, dass die Zuschauer sich in einem anspruchsvolleren Genre, befinden, eben dem Theater. "
Für das Fernsehen sind solche Programme eine willkommene Gelegenheit, dem Publikum zu zeigen, dass die anspruchsvolle Kultur nicht aus dem Fernsehen verbannt wurde. Andererseits bekommt auch das Theater sein ersehntes Publikum und einer der Teilnehmer seinen Platz im berühmtesten Ensemble des Landes.
Alle scheinen was davon zu haben, außer vielleicht die Zuschauer. Denn was die zu sehen bekommen ist am Ende nichts anderes als edel verpacktes Trash-Entertainment. Am Ende bleibt auch die Frage, wohin die Zugeständnisse, die das Theater im Rahmen dieses Formates macht, es führen werden.