"Junge Freiheit", "MMNews" oder "KenFM" - in einem Selbstversuch hat der Journalist Hans Demmel ein halbes Jahr lang ausschließlich rechte Medien konsumiert und dabei eine Berichterstattung erlebt, die sich teilweise massiv von derjenigen in den klassischen Medien unterscheidet.
Mit Blick auf das lange dominierende Thema Corona-Pandemie sagte Demmel im Deutschlandfunk: "Es gab in einem ganzen halben Jahr einen Artikel, in dem es ein paar Zahlen gab, die auch glaubwürdig schienen. Ansonsten wurde das ganze Thema Corona klein geredet, heruntergeredet und vor allem immer wieder als Corona-Diktatur verkauft."
Erfahrungen aus Selbstversuch zusammengefasst
Ausgangspunkt für seine Idee seien auch persönliche Erfahrungen gewesen, so Demmel: "Ich habe in meinem Umfeld Menschen getroffen, die gerade während der Corona-Zeit immer abenteuerlichere Theorien entwickelt haben." Darüber hinaus kenne er einige Protagonisten der sogenannten alternativen Medien ganz gut.
Inzwischen hat Hans Demmel seine Erfahrungen aufgeschrieben - und zusammen mit dem Fernsehproduzenten und Moderator Friedrich Küppersbusch das Buch "Anderswelt. Ein Selbstversuch mit rechen Medien" herausgebracht.
"Nachgucken, wer die Quelle ist"
Zu Beginn des Selbstversuchs habe er die rechten Publikationen nicht pauschal verteufeln, sondern sich mit seiner "Erfahrung einfach einlassen und erfahren und lernen" wollen. Rückblickend allerdings habe sich seine Sichtweise verändert. Das Bewusstsein sei stärker geworden, "dass man diesem Sumpf aus Lügen und Hetze entgegentreten muss".
Außerdem schaue er als Konsequenz aus seinen Erfahrungen inzwischen noch genauer darauf, woher eine Meldung stammt, so Demmel: "Was ich wirklich gelernt habe, ist, nachzugucken, wer die Quelle ist."