Der Rechtepoker um die Champions-League-Fernsehrechte ab 2018 geht in die heiße Phase. Brisant: Die Europäische Fußball-Union (UEFA) lässt offen, ob die Partien für diese drei Spielzeiten nur noch im Bezahlfernsehen übertragen werden.
In Großbritannien hat der Pay-TV-Sender "BT Sports" alle Rechte erworben, da ist keine Begegnung im frei empfangbaren Fernsehen zu sehen. Dieses Szenario ist auch in Deutschland möglich. Denn die nationale Schutzliste für Sport-Großereignisse umfasst nicht die Königsklasse des Fußballs.
In Großbritannien hat der Pay-TV-Sender "BT Sports" alle Rechte erworben, da ist keine Begegnung im frei empfangbaren Fernsehen zu sehen. Dieses Szenario ist auch in Deutschland möglich. Denn die nationale Schutzliste für Sport-Großereignisse umfasst nicht die Königsklasse des Fußballs.
Endspiel nur mit Deutscher Beteiligung im Free-TV
"In Deutschland sieht es so aus, dass die Endspiele der Champions League mit deutscher Beteiligung in der Liste drin sind, und das, wenn Bayern oder Dortmund in diesen Endspielen drin sind, sie im Free-TV gezeigt werden müssen. Die Listenregelung jedenfalls gibt es nicht her, das außer dem Endspiel der Rechteinhaber gezwungen werden kann, die Spiele im Free-TV zu zeigen", so der Europarechtsexperte Dieter Frey.
"In Deutschland sieht es so aus, dass die Endspiele der Champions League mit deutscher Beteiligung in der Liste drin sind, und das, wenn Bayern oder Dortmund in diesen Endspielen drin sind, sie im Free-TV gezeigt werden müssen. Die Listenregelung jedenfalls gibt es nicht her, das außer dem Endspiel der Rechteinhaber gezwungen werden kann, die Spiele im Free-TV zu zeigen", so der Europarechtsexperte Dieter Frey.
Für die UEFA gibt es jetzt zwei Szenarien. Zum einen "Dazn", dass sich Exklusivität für sein Abo-Fernsehen wünscht. In der Bundesliga hat die Tochter der finanzstarken Perform-Group nur die Highlight-Rechte im Web-TV, da würden die exklusiven Pay-Rechte für die Champions League das Geschäft erst richtig in Gang bringen. In den vergangenen Monaten war "Dazn" aggressiv in den Markt eingestiegen. Da wird Ihnen auch für das Rechtepaket ein Preis von 150 bis 200 Millionen Euro zugetraut.
Sky und ZDF müssten wohl beide nochmal drauflegen
Alternativ der Status Quo: Sky hat bisher geschätzte 70 Millionen Euro für 145 Spiele gezahlt und das ZDF soll 54 Millionen für 17 Partien im Free-TV ausgegeben haben. Um die Rechte wieder zu bekommen, müssten beide noch einmal drauflegen.
Aber auch die Sponsoren dürften den Mix aus Pay- und Free-TV bevorzugen. Denn mit sinkender Reichweite sinkt auch der Werbewert, sagt Jan Lehmann, Deutschland-Geschäftsführer von Nielsen Sports. Das Forschungs- und Beratungsunternehmen hat das Szenario durchgespielt und den Werbewert der Chanpions League pro Saison mit 90 Millionen Euro berechnet.
Weniger Reichweite = geringere Einnahmen
"Würde die Champios League komplett im Pay-TV übertragen, würde der Anteil aus dem Free-TV entfallen. Auf der anderen Seite würden die Reichweiten im Pay-TV steigen. Insgesamt gehen wir davon aus, dass der Werbewert für Sponsoren um gut 70 Millionen Euro sinken würde. Das bedeutet nicht, das Sponsoren im gleichen Maß weniger zahlen, aber die UEFA würde den Effekt bei der Bewertung der Angebote berücksichtigen", so Lehmann.
Die Exklusivität müsste ein neuer Rechteinhaber in jedem Fall teuer bezahlen.