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Rechtsextremismus
Rechtes Gedankengut auch im Naturschutz

Die rechtsextreme Szene breitet sich einer Expertin zufolge auch in Natur- und Umweltschutzbewegungen immer weiter aus.

    Der kleine Fluss Löcknitz fließt durch das gleichnamige Naturschutzgebiet Löcknitztal in der Gemeine Grünheide.
    Ein Naturschutzgebiet in Grünheide (picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Patrick Pleul)
    Ulrike Müller von der Fachstelle für Radikalisierungsprävention und Engagement im Naturschutz (FARN) sagte, die Geschichte von Natur und Heimat sei eng mit dem Reichsnaturschutzgesetz von 1935 verbunden, das bis Mitte der 1970er-Jahre Bestand in der Bundesrepublik hatte. Darüber hinaus seien 1935 viele Naturschutzgebiete in Deutschland ausgewiesen worden, die bis heute existierten. Eine Gefahr sieht die Expertin darin, dass man Naturschutz grundsätzlich unterstütze und positiv bewerte und dabei über alles andere hinwegsehe. Studien belegten, dass viele Menschen zunehmend bereit seien, derartige Kompromisse einzugehen. Das sei erschreckend, so Müller.
    Viele Beispiele zeigten, wie rechtsextremes Gedankengut unter dem Deckmantel des Naturschutzes unterschwellig verbreitet werde, sagte Müller. So gebe es Menschen, die äußerlich zunächst alternativ wirkten, sich im Naturschutz engagierten und deren menschenverachtende Haltung sich erst im näheren Gespräch offenbare. In Sachsen etwa gebe es einen Bioladen, der gezielt gegen verschiedene Religionen und Andersdenkende mobil mache. „Man muss immer hingucken, wer dahintersteht“, betonte Müller.
    Für Menschen, die beabsichtigten, sich im Naturschutz zu engagieren, lohne sich ein näherer Blick auf die Organisationen, etwa auf die thematisierten Inhalte und die verwendeten Symbole, empfahl Müller. Weiterführende Informationen lieferten zudem die Bundeszentrale für politische Bildung und die Fachstelle FARN. Letztere untersucht die historischen und aktuellen Verbindungen zwischen Natur- und Umweltschutz sowie rechten und völkischen Strömungen.
    Diese Nachricht wurde am 13.10.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.