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Rechtsextreme Fußballfans
"Das sind schon antisemitische Ausfälle"

Die Hemmschwelle, sich im Stadion offen rechts zu bekennen, ist in den letzten Monaten gesunken. Ultragruppen, die bislang für ein gemäßigtes Auftreten standen, zögen sich zusehends in ein bürgerlicheres Leben zurück und hinterließen in den Stadien eine Lücke für rechtsextreme Strömungen, sagte Fußballfan-Experte Ron Ulrich im Dlf.

Ron Ulrich im Gespräch mit Klaas Reese |
    Deutsche Fans zünden Pyrotechnik und skandieren rechtsradikale Parolen beim Fußballspiel in Prag.
    Während des Spiels Deutschland gegen Tschechien in der WM-Qualifikation zündeten deutsche Fans Pyrotechnik, skandierten rechtsradikale Parolen und sangen die erste Strophe des Deutschlandliedes. (picture alliance / Thomas Eisenhuth/dpa-Zentralbild/ZB)
    Rechtsextreme nehmen laut Ron Ulrich Themen auf wie beispielsweise Kommerzialisierungskritik und pervertieren sie zu Globalisierungskritik, um langfristig einen rechtsextremen Einfluss auf junge Fans zu nehmen.
    Die Akteure sind nicht eindeutig zu benennen
    Hooligangruppen seien nicht mehr eindeutig von Ultragruppen zu unterscheiden, denn junge Ultras trügen den Wettstreit zunehmend in Kämpfen aus und die Unterstützung der Mannschaft stünde somit gar nicht mehr im Vordergrund. Viele Ultras seien kampfsporterprobt und Ron Ulrich sprach in der Sendung "Sport am Samstag" sogar von Profi-Hooliganismus. Einige Gruppen seien sogar über Vereinsgrenzen miteinander vernetzt.
    Aufkeimender Rechtsradikalismus in der Kurve könnte am besten bekämpft werden, wenn sich die respektierten Ultragruppen dort stark gegen rechts positionieren würden.
    Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.