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Rechtsstreit mit Kirch-Erben
Deutsche Bank zahlt 775 Millionen Euro

Die Deutsche Bank hat sich mit den Erben des Medienunternehmers Leo Kirch auf einen Vergleich geeinigt. Das Bankhaus wird 775 Millionen Euro zahlen und damit einen Schlussstrich unter den jahrelangen Rechtsstreit um die Insolvenz des Kirch-Konzerns ziehen.

    Eine Filiale der Deutschen Bank, aufgenommen am 04.12.2013 in Frankfurt am Main (Hessen).
    Deutsche Bank in Frankfurt am Main (picture alliance / dpa/ Daniel Reinhardt)
    Die Bank zahle 775 Millionen Euro plus Zinsen und pauschaler Kostenerstattung, teilte die Deutsche Bank in Frankfurt am Main mit. Nach Informationen der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" beläuft sich die Gesamtsumme auf 925 Millionen Euro.
    "Mit der heutigen Vereinbarung legen wir einen altbekannten und langjährigen Rechtsstreit bei", erklärten die beiden Co-Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bank, Jürgen Fitschen und Anshu Jain. Dies sei im besten Interesse der Aktionäre. Der Vergleich beruht der Bank zufolge auf einem Vorschlag des Oberlandesgerichts München vom März 2011.
    Folgenschweres Interview
    Kirch hatte noch zu Lebzeiten auf Schadenersatz in Milliardenhöhe geklagt, weil der damalige Deutsche-Bank-Chef Rolf Breuer in einem Interview die Kreditwürdigkeit von Kirchs Konzern angezweifelt hatte. "Was man darüber lesen und hören kann, ist ja, dass der Finanzsektor nicht bereit ist, auf unveränderter Basis noch weitere Fremd- oder sogar Eigenmittel zur Verfügung zu stellen", hatte Breuer gesagt. Damit sei er für die Pleite des Medienkonzerns (ProSieben, SAT.1, N24) verantwortlich, argumentierte die Kirch-Seite.
    Die Deutsche Bank stand unter besonderem Druck, weil sie kurz vor Weihnachten 2012 vom Oberlandesgericht München prinzipiell zu Schadenersatz verurteilt wurde. Gutachter waren damit beauftragt worden, die genaue Höhe des Schadens zu bestimmen.
    Außerdem ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen ehemalige und jetzige Manager der Bank wegen Prozessbetrugs.