Ein junger Mann sitzt auf der Erde. Er zerschlägt mit einem Hammer einen Föhn. Plastik splittert. Dann greift er zu einem Meißel. Damit bearbeitet er eine große Spule, er hat es auf das Kupfer darin abgesehen.
Der Mann trägt kurze Hosen und Lederschlappen. Um ihn herum: Ersatzteile aus Waschmaschinen, Computergehäuse, ein Gewirr von Kabeln. Daneben stapeln sich verrostete Autoteile, Achsen.
Ein einziger Dreck. Dazu ein penetranter Gestank von verbranntem Plastik. Rauchfahnen ziehen über das Gelände. Heiß ist es. Schweiß und Rauch bilden einen stinkenden Film auf der Haut.
Agbogbloshie ist eine riesige Elektro- und Elektronikschrottdeponie mitten in Accra, der Hauptstadt von Ghana. Hier arbeiten zehntausende Menschen, mit Familienangehörigen etwa 60 bis 80.000. Viele leben auch hier. In irgendwelchen Hütten und Verschlägen. Selbst Schwangere und Kinder.
Der Umweltminister des Landes beschreibt die Lage so: "Das Grundwasser ist versucht, der Boden auch, und auch die Gesundheit der Menschen, die dort arbeiten, die sind alle gefährdet. Nicht nur die Leute in der Umgebung, sondern in ganz Accra."
"Die haben alle Schadstoffe im Blut"
Kwabena Frimpong-Boateng ist Mediziner, Herzchirurg. Deutsch hat er in Hannover gelernt. "Der Rauch geht überall. Und wir haben Blut von Menschen untersucht, die teilweise 20 Kilometer entfernt wohnen und die haben alle Schadstoffe im Blut. Und es ist wie eine Hölle auf Erden".
Diese Hölle auf Erden wirkt auf den ersten Blick wie ein einziges Chaos. Aber hier hat jeder seine Rolle: Schrottsammler, Recycler, Agent oder Händler, teilweise sind sie organisiert. Auf dem Gelände gibt es ein Büro der Steuerbehörde, sogar Banken sind vertreten. Die Eigentumsverhältnisse auf der Deponie sind dagegen nicht geklärt, zumindest nicht schriftlich. Wissenschaftler haben ein Wort für diese gut geölte Maschinerie: informelle Wirtschaft.
Andreas Manhart vom Ökoinstitut kennt Agbogbloshie: "Das Problem ist jetzt eigentlich, dass wir beim Recycling nicht nur von Bösewichten sprechen, sondern von einer großen Anzahl von Menschen, die davon leben, und die keine Einkommensalternative haben. Ein regulatorischer Durchgriff, also gewisse Praktiken zu verbieten, ist in diesem Kontext gar nicht richtig möglich. Denn was sollen die Leute denn anstelle dessen tun? Und wenn man wirklich durchgreift, das kennen wir aus anderen Ländern, dass die Menschen ausweichen, zum Beispiel in anderen Stadtvierteln die gleichen Praktiken viel verdeckter anwenden."
Es gab auch Überlegungen, Agbogbloshie zu schließen. Nur: In Afrika gibt es viele Agbogbloshies. Nicht nur in Ghana. Die meisten dieser Elektronikschrottdeponien sind irgendwo im Nirgendwo. Agbogbloshie verdankt seine traurige Berühmtheit der zentralen Lage, mitten in der Millionenstadt Accra.
Der deutsche Entwicklungsminister Gerd Müller steht auf der Deponie und empört sich: "Kinder arbeiten, damit sie unseren Elektronikschrott aus Deutschland, aus Europa aus der ganzen Welt auseinanderbauen unter unsäglichen Bedingungen. Wir können das nicht akzeptieren."
Gerd Müller hat eine Initiative angestoßen, Geld bewilligt. Das Ziel ist, in Agbogbloshie eine moderne Recyclingwirtschaft aufzubauen. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg.
Wo kommt der Elektronikschrott, der in Agbogbloshie landet, eigentlich her? Zum Beispiel aus Hamburg, Billstraße, Stadtteil Rothenburgsort. In dem Gewerbegebiet reihen sich Im- und Exportläden aneinander. Mit Fernsehern, Kühlschränken, Computern. Hamburg hat den größten Containerhafen in Deutschland. Von hier aus sind es etwa 7.800 Kilometer zum Hafen Tema, der Accra und Agbogbloshie versorgt.
Viele Container nach Tema sind vollgestopft mit elektronischen Geräten. Die Exporteure müssen nachweisen, dass Handys, Computer, Waschmaschinen und Kühlschränke noch funktionieren. Elektronikschrott darf nicht ausgeführt werden. Die Polizei kontrolliert das. Aber wenn ein Fernseher nur noch ein verschwommenes Bild zeigt – ist das noch ein Altgerät oder schon Schrott?
Oft werden auch Exportautos nach Afrika vollgestopft, Kofferräume, Innenräume, ganze Kleintransporter. Andreas Manhart: "Wenn man einen Gebrauchtwagen exportiert - Rollon-Rolloff, verschifft sozusagen - dann zahlt man letztendlich nach Volumen. Und dann wird das Volumen innerhalb der Autos noch aufgefüllt, mit anderen Produkten, wo man mit dem Handel vielleicht noch irgendwas verdienen kann. Das sind oft Möbel, aber auch andere Produkte wie elektronische Geräte. Und unterm Strich scheint es sich zu rechnen."
"second hand goods" nur eine Ausrede?
Es rechnet sich. Insbesondere bei Elektro- und Elektronikgeräten. Vieles davon ist im Grunde Schrott. Ein Überblick:
"Also in der EU haben wir knapp 10 Millionen Tonnen E-Schrott. Eingesammelt wird Pi mal Daumen über die EU hinweg die Hälfte. Unser Ziel ist, 65 Prozent einzusammeln und einer sachgerechten Verwertung zuzuführen, je nach Land ist das ein bisschen unterschiedlich. Aber da sieht man schon, es wird nicht alles eingesammelt. Und ein Teil wird auch exportiert. Schätzungsweise 15 Prozent werden exportiert ins nicht-europäische Ausland."
Und dann? Was geschieht mit den Handys, Computern und Fernsehern, wenn sie ihr zweites Leben in Afrika ausgehaucht haben?
Christian Hagelüken von dem internationalen Recycling-Konzern Umicore: "In der heutigen Praxis, ist unsere Erfahrung, dass der Export von sogenannten "second hand goods" in der Regel nur eine Ausrede ist, um das Zeug, in Anführungszeichen, ‚elegant‘ außer Landes zu kriegen. Aber nach einer gewissen Nachnutzungsphase, die dort manchmal stattfindet, aber auch nicht immer stattfindet, gibt’s danach kein vernünftiges Recycling."
Zurück auf der Elektronikschrott-Deponie Agbogbloshie in Ghana. Ein besonderer Tag an diesem finsteren Ort. Eine Bühne ist aufgebaut, Trommelgruppen ziehen umher. Heute wird die neue Recycling-Werkstatt offiziell eingeweiht. In einem überdachten Schuppen steht eine Waage.
Daneben Benet Ekufu, ein junger Mann, der Elektrokabel annimmt: "Du kommst rein und bringst deine Kabel. Wir sortieren sie aus und wiegen sie. Wir haben einen kleinen Fragebogen, hier auf diesem Tablet, also elektronisch. Die Fragen zu beantworten kostet nur zwei Minuten. Schließlich kriegt der Lieferant sein Geld."
Handys oder Computer werden in der Recycling-Werkstatt nicht angenommen. Man fängt mit einfachen Dingen an. Hier entsteht ein großes Ausbildungszentrum. Eine junge Frau von der Caritas erklärt, was geplant ist.
Arbeitsplätze sollen erhalten bleiben
Vivienne Eheibo: "Hier bilden wir junge Leute aus. Derzeit sind es 70. Perspektivisch wollen wir 2.000 Leute schulen. So steht es auch in unserem Konzept-Papier. Dieses Projekt wird viele Jobs schaffen, Tausende."
Muhammad, ein Arbeiter, erklärt, wie es weitergeht. Das Projekt auf der Elektronikschrott-Deponie betreut die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit, GIZ.
Der Mann vor Ort ist Alan Walsch: "Wir versuchen, über dieses Projekt die Recyclingwerkstatt, die quasi schon existiert, auf ein Niveau zu stellen, dass es umweltfreundlicher ist, dass beispielsweise Elektrokabel, wo das Kupfer gewonnen werden soll, nicht verbrannt wird, sondern abgeschält wird mit modernen Methoden. Und das Herausfiltern von Materialien, die man nach wie vor verwenden kann, dass das auf eine umweltfreundlichere Basis gestellt wird."
Das Ziel beschreibt er so: "Unsere Vision ist eine schon existierende Recyclingwirtschaft, die Wertschöpfungsketten, die schon existieren, dass die auf gesündere Beine gestellt werden, umweltfreundlichere Beine, und dass dieser Stadtteil ein Vorzeigestadtteil wird für Recyclingwirtschaft."
Agbogbloshie wird also nicht geschlossen. Die Arbeitsplätze sollen erhalten bleiben. Aus dem informellen Sektor soll Schritt für Schritt eine moderne Wirtschaft entstehen. Dass dies über Nacht geschieht, glaubt in Agbogbloshie natürlich niemand.
Bezahlt wird das Projekt mit Geldern deutscher Entwicklungszusammenarbeit: insgesamt 25 Millionen Euro. Davon 20 Millionen als günstiger Kredit mit langer Laufzeit.
Container mit Rückständen aus Computern, Fernsehern, Druckern, Handys
Zurück in Hamburg. Die Aurubis AG ist auf einer Insel im Hamburger Hafen, der Peute, beheimatet. Aurubis beschäftigt weltweit mehr als 6.400 Mitarbeiter. Das weitläufige Betriebsgelände in Hamburg wird durch Fleete geteilt - und ist nur über Brücken zu erreichen. Hier wird seit mehr als 100 Jahren Kupfer produziert, in der Regel aus Kupfererz.
Auf dem Schrottplatz des Unternehmens lagert aber auch Recyclingmaterial: Kupferbleche, Kupferrohre oder feineres Material.
Christian Plitzko von Aurubis: "Das ist jetzt ein Kupfergranulat. Das heißt geschreddertes Kabel. Und man kann sehen die unterschiedlichen Farben und Strukturen. Das ist jetzt ein sehr unsauberes Produkt, das heißt, es hat noch Einschlüsse von anderen Metallen. Das heißt, das Produkt, was hier in den Schredder gegeben wurde, war schon sehr gemischt und deshalb kommt auch ein gemischtes Granulat raus."
Einige hundert Meter weiter lagert Elektronikschrott. Container mit sortierten Rückständen aus Computern, Fernsehern, Druckern, Handys. Darin befinden sich die Wertstoffe.
Christian Plitzko: "Also die Tendenz im E-Schrott ist ziemlich eindeutig. Es wird immer weniger Edelmetall enthalten sein. Die Bauteile werden komplexer, das heißt immer mehr Metalle in einem kleinen Bauteil. Aber noch ist es so, dass sich der Edelmetallgehalt im E-Schrott für uns rechnet und irgendwann ist in der Minimierung ja auch mal ein Ende."
Kommt eine Charge Elektronikschrott hier im Hamburger Hafen an, braucht es einige Erfahrung der Einkäufer, um den Edelmetallgehalt einschätzen zu können. Nur aus einem Kontinent kauft Aurubis keinen Elektronikschrott. Nämlich aus...
"Afrika beziehen wir meines Wissens nach keinen Elektroschrott. Da sind uns die Quellen zu unsicher. Der Primäranteil in Afrika selbst dürfte nicht besonders hoch sein. Und es besteht immer die Gefahr, dass europäischer E-Schrott nach Afrika exportiert wird, um ihn dann wieder zurückzuholen. Wir sind sehr bedacht darauf, verlässliche Quellen zu haben, auch mit guter Aufbereitung im Vorfeld."
Elektronikschrott und Kupferschrott werden bei Aurubis in den Produktionsprozess von Kupfer einfach zugemischt. Der letzte und entscheidende Schritt in der Reinigung der Metalle ist die Elektrolyse. Dabei steigt der Kupfergehalt von 99,5 auf 99,99 Prozent.
In einer Halle hängen Tausende von Kupferplatten in einer gigantischen Wanne. Alle Metalle, die edler sind als Kupfer, fallen in dem elektrischen Prozess nach unten. Dort bilden sie den sogenannten Anodenschlamm.
"Dieser Schlamm ist besonders wertvoll. Der enthält am Ende das gesamte Silber und Gold, Platin und Palladium, das wir während der gesamten Rohstoffverarbeitungskette in unseren Prozess einschleusen. Das heißt, die 1.000 Tonnen Silber, die wir im Jahr produzieren und die gut 40 Tonnen Gold, die wir im Jahr produzieren, die finden sich zwischenzeitlich in diesem Anodenschlamm wieder. Sodass dieser Anodenschlamm eines unserer wertvollsten Zwischenprodukte ist, ja."
Es sind also diese Edelmetalle, die das Recycling von Elektronikschrott lukrativ machen. Dabei kann man die Technik des Recyclings durchaus noch weitertreiben.
Erneuter Ortswechsel. Belgien, am Rande des Hafens von Antwerpen. Hier in Hoboken betreibt die Firma Umicore - weltweit beschäftigt sie 10.000 Mitarbeiter - eine der modernsten Recyclingfabriken Europas. Auch hier: ein großes Industriegelände mit technischen Anlagen, Rohren, Schornsteinen.
Christian Hagelüken von Umicore: "Wenn ein Handy hochwertig recycelt wird, dann hat im Vorfeld unser Lieferant den Akku entfernt, der liefert uns beides, das Handy und den Akku, aber in getrennten Gebinden an. Wir gehen mit dem Handy in den Prozess rein und gewinnen aus dem Handy nicht nur die Edelmetalle Gold, Silber und Palladium, sondern auch die ganze Palette an Sondermetallen und Basismetallen zurück. Im Handy sind das Größenordnungen von 17 verschiedenen Metallen. Und aus den Akkus gewinnen wir auch noch Kobalt und Lithium zurück."
Die Emissionen werden aufwändig gereinigt: Wasser, Abgase, Restmüll. Ganz anders läuft das Recycling in Entwicklungsländern ab:
"Wenn das gleiche Handy über verschlungene, dubiose Wege nach Westafrika zum Beispiel ins Recycling geht, dann kann es sein, dass es vielleicht ein Jahr noch weitergenutzt wird, das ist erst mal grundsätzlich positiv: Und dann geht das in ganz vielen Fällen in ein sogenanntes Hinterhofrecycling. Da werden Handys mit anderen elektronischen Geräten auf einen großen Haufen geschmissen, es wird abgebrannt. Für die Goldgewinnung wird typischerweise übrigens Cyanit eingesetzt, was auch ein hochgiftiges Reagenz ist."
Weltweit steigt die Nachfrage nach elektronischen Gütern
Und diese Schadstoffe finden sich in der Luft, im Boden und im Wasser wieder. Außerdem gehen viele Materialien einfach verloren. Das Problem dahinter ist ein wirtschaftliches.
Andreas Manhart von Ökoinstitut: "Die unsachgemäße Verwertung, so wie sie derzeit stattfindet, ist leider ökonomisch weit im Vorteil gegenüber einer sachgerechten Verwertung. Einfach, weil informelle Akteure die Schadstoffe nicht sachgerecht entsorgen, sondern die schadstoffhaltigen Fraktionen abbrennen oder in den nächsten Fluss werfen und damit keine Kosten haben."
Physikalisch betrachtet ist das Recycling von Metallen im Elektro- und Elektronikschrott eine einfache Sache. Metalle kann man beliebig oft wieder einschmelzen und aufarbeiten.
In der Praxis sieht das freilich ganz anders aus. Weltweit steigt die Nachfrage nach elektronischen Gütern. Kein Wunder, die Schwellen- und Entwicklungsländer holen auf. Und auch in den entwickelten Ländern steigt die Nachfrage. Demnächst kommt das Internet der Dinge mit Smart-Home und selbstfahrenden Autos.
Und was passiert, wenn in wenigen Jahren Millionen Autos elektrisch betrieben werden? Jedes Fahrzeug mit eigener Batterie.
Andreas Manhart: "Selbstverständlich, es ist heute schon wichtig, wenn wir diesen Trend wollen und vorhersehen, dass wir uns heute überlegen, wie wir diese Batterien zurück in ein sachgerechtes Recycling bekommen."
Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg. So ähnlich wie beim Elektronikschrott in Afrika. Ein Hightech-Recycling wie in Europa wird es dort auf absehbare Zeit allerdings nicht geben. Andreas Manhart findet, das sei kein Problem. Auch die USA verfügten nicht über solche Anlagen.
"Es geht um globale Wertschöpfungsketten, und das ist heute eigentlich der Standard. Und es ist richtig, gewisse Fraktionen wie die Leiterplatten müssen zu Anlagen gebracht werden, die so aufwändig sind, dass allein eine Handvoll von Anlagen die Leiterplatten dieser Welt heute schon recyceln können. Es geht nicht darum, solche Anlagen über die Welt zu verteilen."
Aber es gibt auch Fortschritte. Die EU hat die schlimmsten Schadstoffe in elektrischen und elektronischen Geräten verboten, etwa Blei. Viele Länder zogen nach.
"Heute sind elektrische und elektronische Geräte deutlich weniger giftig als vor 15 Jahren. Und das nutzt allen, das nutzt der ganzen Welt. Das ist ein Erfolg, den wir nicht unterbewerten können. Auf der anderen Seite steigt der Konsum, es steigt der Verbrauch, es sinken die Lebensdauern der Produkte. Und gleichzeitig sind wir in einem System, das für Recycling nicht wirklich optimiert ist. Also hier ist noch viel zu tun."
Nutzen statt Besitzen
Zur Erinnerung, nur etwa die Hälfte des Elektronikschrotts in der Europäischen Union geht ins Recycling. Die andere Hälfte landet gleich auf dem Müll oder geht in Verbrennungsanlagen. Eine gigantische Vernichtung von Wertstoffen.
Es gibt also nicht die eine Maßnahme oder den Hebel, um das Recycling von elektronischen Geräten zu verbessern. Stattdessen gibt es viele Hebel.
Christian Hagelüken von Umicore sagt, man müsse an die Businessmodelle ran. Stichwort: Nutzen statt Besitzen, Leasen statt kaufen.
"Wenn jetzt ein Handyhersteller und oder ein Netzwerkbetreiber wie die Telekom auf die Idee kommen würde, wir verkaufen kein Handy, sondern wir verkaufen den Service der Handynutzung, dann hat das eine ganze Menge Nebeneffekte."
Die Telekom in diesem Fall würde nach Ablauf des Leasingvertrags die Handys wieder einsammeln. Und sie würden nicht jahrelang in Schubladen herumliegen, sondern recycelt werden.
Das Leihsystem könnte zudem den Druck auf die Hersteller erhöhen, dass die Geräte wieder besser repariert werden können - derzeit sieht man eher den umgekehrten Trend. Auch der Verbraucher kann etwas tun. Niemand wird gezwungen, sich alle ein zwei Jahre ein neues Handy zuzulegen.
Andreas Manhart vom Ökoinstitut: "Man muss sich immer fragen: Brauche ich solch ein Gerät wirklich, wenn es neu herauskommt, oder tut es nicht auch das alte? Und das heißt in zweiter Instanz auch, sich zu fragen, ob mein Gerät nicht doch von irgendjemand zweitgenutzt werden kann. Also nicht ein paar Jahre daheim stehen lassen, bis es endgültig veraltet ist, sondern frühzeitig weiterzugeben. Natürlich die Daten richtig löschen, damit die wirklich weg sind und kein Missbrauch getrieben werden kann. Aber das ist eigentlich der große Hebel für den Privatnutzer."