Irland
Referendum über Ehe sowie Rolle der Frau in der Verfassung gescheitert

Irlands Regierungschef Varadkar hat enttäuscht auf das gescheiterte Referendum zur Familie und zur Rolle der Frau reagiert. Man werde das Ergebnis aber voll und ganz respektieren, sagte er in Dublin.

    Eine Wahlkarte weist auf das Referendum am 8. März hin.
    In Irland ist ein Referendum über die Änderung eines Verfassungsartikels zur Ehe und zur Rolle der Frau gescheitert. (IMAGO / Cover-Images / IMAGO)
    Es sei seiner Regierung mit den gewählten Formulierungen nicht gelungen, die Bürger von der Sache zu überzeugen, sagte Varadkar. Dies werde nun aufgearbeitet werden müssen. Die Änderung eines Verfassungsartikels von 1937 war gestern überraschend gescheitert. Alle großen Parteien hatten den Vorschlag im Grundsatz befürwortet, auch Umfragen deuteten eine Zustimmung an.
    Geplant war, veraltete Formulierungen zur Rolle der "Frau im Haushalt" zu streichen und den Begriff der Familie auszuweiten - etwa auf Paare, die dauerhaft unverheiratet zusammenleben. Dem Ergebnis nach stimmten 68 Prozent gegen eine Neudefinition der Familie, rund 74 gegen die Änderungen zur Rolle der Frau. Die Wahlbeteiligung lag bei 44 Prozent.
    Kritiker hatten ungenaue Formulierungen beklagt. Zudem äußerten manche die Befürchtung, die Änderung könnten polygame Ehen unter verfassungsrechtlichen Schutz stellen. Die Regierung wies das zurück.
    Diese Nachricht wurde am 10.03.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.